die Schlinge nicht erreicht und sicli hier entweder an den einen Schenkel
anlehnt oder frei endet. Da alle 3 Schenkel gleich breit sind, so halte ich
dieses eingewundene Band, das sieh an Pil. von den entlegensten Standorten
wiederholt, nicht für eine zufällige Spaltung des einen Schenkels, sondern für
charakteristisch.
*♦ Bl. bis zur Basis haar- oder pfriemenförmig 2—4 theilig.
63 J . tric h o p h y lla L. {Blepharostoma Dmrt. — Chaetopsis Mitten.)
Einhäusig; '(j Blüthe dicht unterhalb der $. Aeusserst fein, in grünen oder
gelbgrünen, verweht-rasigen üeherzügen. St. 0,5 Cm. - 3 Cm. L, gewöhnlich
niederliegend, haarfein, sehr ästig, spärlich wurzelhaarig. Bl. gewMmhch
in 3 Unterbl. in 4 haarförmige, n u r a u s 1 Z e 11 r e i h e h e s t e li e n d e , s p 11 z i g e
L a l i n l e n b i s z um G r u n d e g e t h e i l t ; Zellwände verdickt; Zellkörper bis
12, gerundet; Cuticula fein gekörnelt bis gestrichelt; Keimkörner in endstan-
d i L , hlassgelben Knöpfchen. Blüthenstände kurz-keuleniörroig. c? Hullbl.
aus breiterer, oft gezähnter Anheftungsbasis in 4 und mehr oft wieder gabelig
oder geweihförmig verzweigte Abschnitte getheilt; Antheridien einzeln,
Träger dünn, 1 zellreihig, so lang als die Antheridie, Paraphysen rudimentär
und spärlich. $ Hüllbl. am Grunde mehr fläehenartig. Kelch oval bis fast
cylindrisch und keulenförmig, mit 1 tiefen Längsfalte und mit faltig - zusammenneigender,
fransiger Mündung; Archegonien bis 6. Kps. oval braun,
Sporen rundlich, gekörnelt, so breit als die gleichfalls braunen Schleuderer.
4 fr. Mai.
In Wäldern auf Erde, an morschen Baumstümpfen, an feuchten I eisen (me
auf Kalk) von der Ebene bis auf’s HGb. sehr gemein und überall mit Kelchen.
64. J . se ta e e a W e b . {Blepharostoma Dmrt. — Lepidozia Mitten.)
Z w e ih ä u s ig ; ^ und 5 Blüthen an eigenen, verkürzten Aesten. Aeusserst
fein wie die vor., verfilzt rasig oder vereinzelt zwischen Sphagnen. St. 0,5
bis 3 Cm. 1., aufsteigend oder aufrecht, meist bräunlich, haarfein, einfach oder
ästig bis doppelt gefledert, unten wurzelhaarig und Ausläufer treibend. Bl.
und Unterbl ziemlich derb, kaum doppelt länger als der St.-Durchmesser, m
2 - 4 , u n t e n v o n 2 — 4 Z e l l r e i h e n (oben aus 1 Zellreihe) g e b i l d e t e ,
s tum ’p f l i c h - p f r i e m e n f ö rm i g e , s c h w a c h e in g e b o g e n e L a c in i e n
.retheilt; Zellen des basalen Bl.theiles rundlich 5—6 eckig, die der Abschnitte
quadratisch bis rectangulär, alle ziemlich dickwandig; Zellkörper 0; Cuticula
sehr deutlich gekörnelt-gestrichelt; Keimkörner spitzenständig, bleich, eckig.
(J Blüthen an kurzen, gleichmässig-dachziegelig beblätterten Aesten; Antheridien
oval; Träger ziemlich lang; Paraphysen 0. ? B l ü t h e n ä s t e v e n t r a l
a n g e l e g t , s e h r k u r z , die untersten Bl. klein, die Hüllhl. sehr gross, mit
3 - 4 , sehr spitz-lanzettlichen, wimperig gezähnten Abschnitten. Kelch fast
cylindrisch, an der weiten Mündung fransig-gezähnt; Archegonien 5 — 10.
Kps. kurz gestielt, dunkelbraun, oval. 4 fr. Juli — August, sehr selten.
In Torfmooren und an Quadersandsteinfelsen von der Eb. bis m die niedere
Bg. sehr zerstreut; häufiger mit Kelchen; (J Bl. selten. Kps. habe ich
nicht gesehen. Sagan, Bunzlau, Breslau: N i m k a u und Hasenau auf torfigem
Haidelande, häufig an den Quadersandsteinfelsen des Heuscheuergehirges :
Adershach, Weckelsdorf, Heuscheuer und im wilden Loche.
Anm. Diese Art hat lediglich aus Zweckmässigkeitsgründen hier ihren
Platz behalten, dem System zu Liehe müsste sie bei Lepidozia eingereiht
werden.
Subg, 2. Ccphalozia D m rt. (Bidente.i N. v. E. — Trig o n a n thm Spruce.) ^ Aeste ventral
angelegt, sehr kurz, meist ohne Wiederholungsspross oder die ^ Blüthen aut längeren
Hauptsprossen gipfelständig und durch späteres Auswachsen von Seitensprossen
scheinbar seitenständig. Kelch emporgehoben, meist durch Baltung prismatisch.
Bl. tief 2 lappig; ünterbl. deutlich oder rudimentär, den St.bl, nicht gleich-
gestaltet.
* Unterbl. deutlich.
65. J . F ra n c isc i H o o k . (Cephahzia Dmrt. — Trigonanthus Spruce.)
Z w e ih ä u s ig ; und Pfl. oft vergesellschaftet. Locker- bis dichtrasig,
niedrig (bis 0,5 Cm. h.), l i c h t r o t h bis hellgrün, abwärts bleich. St. fast
haarförmig, doch verhältnissmässig d ic k u n d s a f t i g , wurzelhaarig und Ausläufer
treibend, mit aufsteigenden oder aufrechten Aesten. Bl. schräg inserirt,
aufsteigend-dachziegelig, b r e i t - e i r u n d , breiter als der St.durchmesser, h o h l ,
d u r c h e in e e n g e , oft scharfe Bucht zu % bis 1/3 stumpflich 21appig; Zellen
ziemlich weit und rundlich, fast gleichgross, g l e i c h m ä s s i g s t a r k v e r d
i c k t , m it z a h l r e i c h e n r u n d e n Z e l l k ö r p e r n e r f ü l l t , später im Mittelraume
licht; Cuticula deutlich gekörnelt; K e im k ö r n e r z a h l r e i c h , an verdünnten
Sprossen, sowohl in endständigen Köpfchen als randständig an den
dicht anliegenden Bl., grünlich bis röthlich, gross, ungleich, meist dreieckig
bis elliptisch und quergetheilt. U n t e r b l . e tw a s a b s t e h e n d , l ä n g l i c h
b is l a n z e t t l i c h , 2 zähnig oder ganz, oft in Folge Keimkörnerhildung an
der gestutzten Spitze ausgefressen - gekerbt. Antheridien entweder an den
Hauptästen oder an eigenen, kurz-kätzchenförmigen (J Aestchen aus den Achseln
der ü n te rb l.; Hüllbl. quer inserirt, sehr hohl, oft am Dorsalgrunde mit
1 stumpfen Zahne; Antheridien einzeln (selten 2), gross, grüngelb, rundlich,
T räger sehr kurz. 5 Aeste kurz und dick, fast kreiselförmig, ohne Wiederholungssprosse;
Bl. in mehreren Wirteln, dichtsitzend, aufwärts viel grösser;
Hüllunterbl. den Hüllbl. fast gleich. Kelch weit emporgehoben, länglich bis fast
cylindrisch, oben prismatisch-faltig, an der Mündung gezähnt; Archegonien zu
5—8. Kps. klein, oval, wie die Sporen und Schleuderer dunkelbraun. 4 ß-
April, Mai.
Auf sandig-thonigem, feuchtem Haidelande in der Eh. sehr selten. Wurde
von Kreisgerichtsrath E v e r k e n am 18. Mai 1868 mit ^ Blüthen und bereits
geöffneten Kps. auf den Dachsbergen bei Sagan (schles.-märkische Grenze)
entdeckt. Ist aus Deutschland nur noch von nassen Haiden bei Sieghurg
nächst Bonn bekannt, wo sie P e t e r D r e e s e n im Mai 1871 entdeckte. Reife
Fr. habe ich nicht untersuchen können.
* J . cuneifolia H o o k . (Coleochila Dmrt. — Leptoscyphus Mitten.)
„Die Pflänzchen bilden auf ihrer Unterlage (Frullania Tamarisci) ein byssus-
artiges Gewebe von bräunlicher Farbe. Die Stämmchen sind h a a r f ö rm i g
nur wenig geschlängelt, m e i s t e in f a c h , einige Linien bis Va Zoll lang, ziemlich
steif, im Trocknen sehr brüchig und durch zarte, am Grunde der ünterbl.
entspringende Wurzelhaare befestigt. Die Bl. sind kaum '/s Linie lang, s c h i e f
unterschlächtig angeheftet, mit dem Dorsalrande ein wenig herablaufend, abstehend
und etwas aufsteigend, b r e i t - k e i l f ö rm i g , ganzrandig, flach, am Ende
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