58. Gatt. Schistostega W. & M.
Gattangsiuerkmale fallen mit den Familiencharaktereu zusammen.
251. S. osmundacea (D ick s.) W. & M. [Alnium Dieks.) V o r k e iin
lin d W 11 rz e 1 a iis s e h l i ig e l e i i e l i t e n m it sm a r a g d g r ü n e m L ic h te .
Rasen licht blaugrün, locker, sehr weich und zart. St. einfach, meist 1 Cm. li.,
unten blattlos. Die zweizeilig gestellten Bl. rhomboidisch, vertikal abstehend;
die oberen lanzettlich, alle ziigespitzt, ganzrandig. Fr.stiel meist 0,3 Cm. li.;
Deckel klein, niedrig gewölbt. 0 fr. Mai, Juni.
In Erdlöchern, liolilen Erlenstöcken, iu Höhlungen verschiedener Felsen
(besonders häutig in sehattigen Qiiadersandsteinklüfteii) von der Hgl. bis auf’s
HGb. ziemlich verbreitet, doch nirgend häufig; E'r. meist reichlich. Bunzlau:
Steiiikammcrn (205 M.); Isergebirge: Iserkamm bei Flinsberg und Liebwerda,
Wittichhaus und Karlsthal; Riesengebirge: Bibersteine und Etilengriind; Zobten;
Adersbacher Felsen; Grafschaft Glatz: Wölfeisgrund und Hammerthal
bei Habelschwerdt; Gesenke: Karlsbrtinn und Altvatersteine.
15. Fam. Griinnifaceae.
Ausdauernde, in Easen nnd Polstern wachsende, gewöhnlich
ästige Fels- oder Kiiidenhewolmer. Bl. mehrreihig; Bl.zellen
parenchymatisch, im o h e r e n B1.1 h e i 1 e k 1 e i n, rundl ich, chlorophyllreich,
öfter papi l lös, am Grunde meist zarthäutig,
dnrclisichtig. Kps. entweder anf sehr verkürztem Stiele einge-
seiikt oder auf etwas verlängertem Stiele emporgehoben, stets
symmetri sch (excl. Gasterogrimmia); Per. meist einfach, bisweilen
doppelt (einige Orthotricha), selten fehlend {Zygodon virid.,
Amphoridium, Hedwigia nud wenige Grimmien); Per.zähne meist
papillös. Haube mützen- oder kegel förmig, selten kappenförmig
{Zygodonteae nnd Gümbelia). Blüthen knospenförmig.
1. Gruppe: E n c a ly p te a e . Mehr oder minder ästige, rasenwüchsige
F e ls- oder Erdmoose. Sterile Rasen von Ä/iüric/ita-Habitus. Bl. z u n g e ii-
f ö rm ig , mit kräftiger Rippe; Zellen oben klein, Geckig, sehr chlorophyllreicli,
d e r b , aber nicht verdickt, s e h r w a r z ig , am Bl.grunde plötzlich gross,
Geckig oder rectaiigiilär, glatt und wasserliell, Kps. auf la n g em , geradem
Stiele aufreclit, c y l i n d r i s c h {Spaltöfinungen phaneropor); Per. einfach oder
doppelt, bisweilen fehlend, die 16 Zähne papillös. Deckel nadelförmig. H a u b e
g lo c k e n -w a l z e n f ö rm ig , die Kps. ganz einhüllend, nie längsfaltig, k a h l,
an der lang gesehnäbelten Spitze (bei unsern Arten) mehr oder minder papillös
oder durch Zähnchen rauh, am Rande meist gelappt oder gewimpert.
59. Gatt. Encalypta Schreb.
Die Gattungsmerkmale liegen in den Charakteren der Gruppe.
* Per. d o p p e lt; Bliithen ‘ih äu s ig .
252. B. s trep to c a rp a H e dw . {E. contorta (Wulf.) Lindb. — Strepto-
parpus contortus Schwabe.) Rasen sehr kräftig, bis 5 Cm. h., aufwärts lebhaft
grün. Bl. trocken einwärts gekrümmt, l ä n g l i c h - z u n g e n f ö rm i g , s t u m p f lic
h , meist ganzrandig; Rippe dick, vollständig. Kps. auf meist 2 Cm. h.,
dunkel purpurnem Stiele ei-cylindrisch, mit r e c l i t s g e w u i id e i i e n , g e l b r o t h e n
Streifen; Ring breit; die Zähne des änssern Per. lang, pfricmlieh-fadenförmig,
gesondert; die 32 fadenförmigen Zähne des innern Per. lialb so lang, am
Grunde durch eine gelbliche Haut verbunden. Haube lang walzenförmig, an
der Spitze durch Zähnchen sehr scharf. 4 fr. Juni, Juli.
An Kalkfelsen, in Mauerritzeu auf Kalkmörtel, auch anf Gabbro und Serpentin
in der Eb. selten (um Breslau bei Nimkau auf Torf), in der Hgl. und
Bg. weit verbreitet; Fr. seltener. Höchste Standorte: Rieseiigrund (am alten
Bergwerk) und Koppenkegel (1556 M.) im Riesengebirge; anf dem rothen
Berge im Gesenke.
** Per. einfach; Blüthen einhäusig.
253. E. c ilia ta (H edw .) I lo ffm . {Leersia Hedw. — E. laciniata Lindb.)
Rasen breit und dicht, bis 2 Cm. h., bleicligrüii. Bl. z u n g e n f ö rm ig , gefiircht-
liohl, oft wollig, trocken kraus; Rand in der Mitte zurückgeschlagen; Rippe
gelb, verschwindend oder in eine scharfe Spitze anslaufend. Kps. auf meist
1 Cm. h., g e lb em Stiele eyliiidriscli, glatt, o h n e A n s a t z , gelblich, zuletzt
röthlich und sehr zart läiigsstreifig; Ring fehlend oder rudimentäi-; Per.zähne
v e r l ä n g e r t 3 e c k ig , r o th . Haube weit, plötzlicli in eine lange, wenig
papillöse Spitze verschmälert, am Grunde mit langen, b l e i b e n d e n , e i n w
ä r t s g e s c h l a g e n e n W im p e r n . 4 fr. Juni, Juli.
Auf Kalk und kalkhaltigen E'elsen, in Mauerritzen und auf mergeligem
Boden in Hohlwegen in der Eb. sehr selten (Schwiebus), in der Hgl. und Bg.
häufig, stellenweise noch im HGb. (Gesenke: Kessel und Peterstein.) Meist
reichlich fr.
254. B. a p o p h y s a ta N. & H. (E. affinis Hedw. fil. nach Lindb.) Rasen
braungrün, s. w. vor. Bl. s c h m ä l e r , linealisch-spatelförmig, trocken kraus;
Rand am Grunde zurückgesclilagen; Rippe r ö t h l i c h , als Staclielspitze auslaufend.
Kps. auf 1 Cm. h., röthlichem Stiele cylindrisch, mit b r a i i n g e l -
bem, d e u t l i c h em A n s a t z , bleicligelb, glatt; Ring bleibend; Per.zähne
b l e i c h r o t li , l i n e a l i s c h , an der Spitze geschlitzt und gespalten. Haube
weit länger, an der Spitze wenig papillös, am Grunde mit kleinen, h i n f ä l lig
e n Wimpern. 4 ß- Juli.
An kalkhaltigen Felsen des HGb. sehr selten, bisher nur mit Fr. auf
Glimmerschiefer am Petersteiii im Gesenke (iSSO M.) und auf Serpentin am
Otlersteine unterm Glatzer Schneeberge.
255. E. rh ab d o c a rp a S c h w a e g r . {E. Wimmeriana Sendt.) Grösse
und Tracht wie E . ciliata. Bl. kaum hohl, e i l ä n g l i c h - l a n z e t t l i c h , stumpf
und mit kürzerer oder längerer, haarähnlicher Spitze; Rand nicht zurückgerollt;
Rippe kräftig, ro th , in oder unter der Spitze endend. Kps. 1 Cm. h.
gestielt, o h n e A n s a t z , aus erweitertem Grunde schmal eilänglieh, mit r o t h e n ,
v e r d i c k t e n L ä n g s r i p p e n , endlich d e u t l i c h g e f u r c h t ; Ring schmal;
Per.zähne b r e i t l a n z e t t l i c h , h o c h r o t h , oben ausgebleicht. Haube minder
lang, an der Spitze durch Zähnohen rauh, am Grunde schwach ausgefressen.
4 ß, Juli, August.
An kalkhaltigen Felsen des HGb. sehr selten, bisher nur auf Glimmerschiefer
des Petersteins im Gesenke bei 1380 M. mit Fr., jedoch nur spärlich.
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