Das konische Ende des Kps.stiels ist in den Stanuntlieil der
Pil. eingesenkt; zuweilen wächst es durch den BlUtlienhoden
nach unten, so dass cs unter das Niveau desselben gelangt.
Die Kps. öffnet sich nie durch Abwcrfeu eines besonderen
Deckels, sondern 4- (seltener mehr-) klappig, 2 klappig, unregel-
luässig zerreisseud, durch Abwerfen der oberen Wandpartie oder
gar nicht. Zwischen den Sporen, die eine kugelige, rundliche,
ovale oder polyedrische Gestalt uud oft eine uetzige, granulirte
oder stachelige Sporenhaut besitzen, finden sich bei den meisten
Ordnungen gipfel- oder mittclständige Schien der zel len (Elateren),
'eieren farblose Ansseuscliicht 1 oder 2 (selten 3 oder 4)
zuletzt bräunliche Scliranbenbänder als Verdickung trägt. Die doppelt
scheinende uud parallel laufende Schranbeufaser ist nur eine
einzige, die dritten und vierten Fasern sind in der Regel kleiner
und nur Ansatzstücke an die Hauptspirale. Diese Schleuderzel-
leu entstehen, indem sich einzelne Zellen des Kapselgewebes
nicht zu Sporen ausbilden.
Ein Mi t tel säulchen findet sich nur bei den Anthoceroteen.
Die Wandung der Kps. ist meist doppelt- oder mehrschichtig
uud zeigt hänfig Scliranbenbänder, Ringfasern und Verdickungsleisten
in ihren Zellwänden, höchst selten in der Kapseloberliaut
Spaltöffnungen.
I. Ordn. Jungermanniaceae.
Der Vegetationskörper ist meist ein fadenförmiger, 2 odcr
3 r e i h i g b e b l ä t t e r t e r S t e n g e l , selten ein echter Thallus oder
ein thallusähnlicber Stamm. Die Gesclileclitsorgaue haben je
nach deu einzelnen Familien einen mannigfachen Ursprung nnd
werden in verschiedener Weise umhüllt. Im Allgemeinen stehen
bei den beblätterten Gattungen die Antheridien blattwinkelständig,
einzeln oder zu melirereu, selten frei am St., die Arcliego-
iiien dagegen gewöhnlich in Mehrzahl am Gipfel der Sprosse;
bei den laubigen Formen liilden sich die Gescbleclitsorgane zerstreut
auf der Rückenseite des Thallus oder tliallusähnlichen
Stammes. Kps. einzeln, l angges t i e l t , vom Scheitel iu 4
(selten mehr) longitudinale Klappen oder Zähne aufspringend,
nur bei Fossombronia unregelmässig zerreisseud. Sporen gemengt
mit Schleuderern, die an der innern Kps.wandung angeheftet
sind; Kps.wandung 2- oder mehrschichtig.
A. Foliosae. Die Pfl. ist cin fadenförmiger Stengel mit sitzenden
Bl., die häufig nur 2 seitcnstäudige Bl. reihen, typisch aber
noch eine 3. bauchständige bilden.
«. Bl. unterschlächtig' (excl . Galypogeia).
1. Fam. Gymnomllrieae.
Aufrechte oder kriechende Pfi. mit 2 oder 3 reihig beblättertem
St $ Blüthen gipfelständig an der Spitze des Hauptst. und der
Innovationen. Kelch fehlend (Haplomitrium und Gymno^i-
trium) oder unvol l s tändig und scheinbar mit den Hullbl.
verwachsen (Sarcoscyphus und Alicularia). Die hier zu einer
Familie künstlich vereinigten Gattungen zeigen unter einander
nur geringe Verwandtschaft.
1. Gatt. Haplomitrium N. v. E.
(Scalius Gray. — Alniopsis Dmrt.)
Meist vereinzelt wachsende Erdmoose. Pfl. nicht deutlich
bilateral. St. ohne Wurzelhaare. Bl. fast 3rei l i ig, etwas
schräg angeheftet, abstehend bis znrückgebogen, oft melirfadi
eingeschnitten. Fr.liülle 2blättrig, den St.bl. gleichförmig.
Kelch 0 Haube frei, w e i t li e r v o r t r e t e n d , cylindriscli, dei b
nnd mehrschichtig. Kps. langgestielt, cyl indrisch; Klappen
steif; Kps.wand Ischichtig, jede kubische Zelle mit 1 Langsriug-
faser; Schleuderer bleibend, pinsel förmig an der Spi tze
der Klappen; Sporen undeutlich tetraedrisch, graulich, gekörnt.
A nm . S. 0 . L 1 n d b e r g stellt neuerdings diese abweichende Gattung neben
Fossombronia.
1 H. Hookeri (L y e ll.) N. v. E. (Jungerm. Lyell. — H a p l Gordae
N V E 1 Zweihäusig. Pil. vereinzelt oder in Räschen bis 3 Cm. Durchm
lebhaft grün. St. aus gespreizt-ästigem Rhizom aufrecht, fast einfach, d,ck
und saftig, 0 ,2 - 1 Cm. h.; c? PH schlanker. Bl. entfernt, wemg herablaufend,
zu Vs umfassend, hohl, fast r u n d l i c l i - e i l ä n g l . c h , e n t f e r n t a u s g e s
c h w e i f t - g e z ä h n t ; Zellen Gseitig, d u r c h Chlorophyll undurchsicht.g, m den
Zellecken nicht verdickt. Antheridien pomeranzengelb, zu 3 - 5 m den Winkeln
der oberen Bl.; Archegonien mehrere, gipfelständig, untermischt mit kleinen
Blättchen, später durch Fortwachsen des St. seitensttodig. Kps 2 - 3 Cin.
h. gestielt, länglich-cylindrisch, unregelmässig 2 - 4 klappig. 4
November.
Auf nassen, sandigen, kurzbegrasten Flächen, gern in der Nähe von Mooren,
in der Hgl. und im UGb. sehr selten. Schönau: am Lutterbe.^e he.
Tiefhartmannsdorf; Riesengebirge: am Weisswasser unterhalb der Wiesenbaude;
an beiden Orten nur in vereinzelten Pflänzchen.