82. Gatt. Fimbriaria N. v. E.
Laub klein, spärlicli gabeltheilig, sehr verdickt, mit kieliger
Mittclrippe. Antheridien zerstreut in der Oberf läche der
Laubaxe eingesenkt . Fr.hodenträger glatt, mit 1 Bauchrinne,
am oheren Ende olme oder mit uiederhäugenden schmal
lanzettlichen Spreuschuppen. ¥ Fr.boden halbkugelig, fast g a n z randig,
am Rande der concaven Unterseite mit 4 g l oc ke nförmigen,
hängenden Fr.fächern, jedes mit einem schmal
eiförmigen 1 fruchtigem Kelche, dessen weit vorragender Theil
sich in 8 —12, endl ich niederhängende franzeuart ige
Lacinien spaltet. Kps. fast sitzend, schmutzig olivenfarbig,
kugelig, rings der Mitte deckelart ig aufspringend, Wandung
mehrschichtig, ohne Ringfasern. Sporen gross, fast olivenfarbig,
im Mittelranme nnd am Saume durchscheinend gelb, durch
ineinander mündende Fältchen fast netzig, mit wenigen grossen,
meist unregelmässigen Feldern. Schleuderer zuweilen gabelig,
ziemlich kurz, meist 3 und 4 spirig, bleichgelb.
117. P . pilosa (W a h l e n b .) T a y l . {Marchantia Wahleiih. — M. L u d wigii
Schwägr. 1814! — F. gracilis (Web. 1815) Lindb.) Einhäusig. Laub
0,5 bis 1 Cni. 1., linearisch-keilförmig, vorn seicht 2 lappig, am Rande kleingekerbt,
oberseits grün und riimenförmig, am Rande und an der stark convexen
Unterseite dunkelroth, Lamellen bis zum Rande reichend, Wurzelhaare
weisslich. Epidermiszellen klein, fast regelmässig 5 und 6 eckig. Spaltöffnungen
nicht zahlreich (im f'r.boden sehr viel), vertieft, Vorhof aus übereinander
liegenden je G zelligen einfachen Schhessriiigeii gebildet, Porus sternförmig-
Gstrahlig. Lufthöhlenschicht sehr stark entwickelt, farblose Zellscbiclit zu
beiden Seiten der Laubaxe schnell abneliinend (vereinzelte Zellen mit Reservestoffen
erfüllt), die dicken Seitenflächen znm grössten Theile nur von schrägen
Lufthöhlen und Epiderniiszelleii gebildet. ¥ Fr.boden klein, oben höckerig,
T räger am oberen Ende o h n e n i e d e r h ä n g e n d e , .an der Basis mit einigen
aufrechten Sprenschuppen. 2f fr. Jnni, Juli.
An sonnigen Stellen in humösen I'elsspalten und auf zersetzten Gestein
schon von Ludwig (Web. & Mohr Taschenbuch 1807 p. 390) in deii Sudeten
gesammelt und als March, dichotoma Ludw. an Sprengel gesendet. Schwägrichen
beschreibt 1814 diese Pfl. (Historiae musc. hepat. prodr. p. 33) als M. Ludwigii;
dagegen Web. fil. 1815 {Hist. musc. hep. p. 105) als M. gracilis; deshalb
muss, falls der übliche Name F. pilosa aiifgegeben werden soll, die Pfl.
F . Ludwigii {Bchwagi.) heissen. Bisher sind nur 2 schles. Standorte bekannt:
Zwischen i ’elsgeröll Im Weisstritzthale nahe der Paiiteninühle (470 M.) bei
Charlottenhrunn, wo sie Prof. J. M i ld e im Sept. 1855 entdeckte und im
Jahresbericht der schles. Ges. 185G p. 43 als Duvalia rupestris auffnhrte;
später fand sie Baron R. v. U e c h t r i t z an derselben Stelle mit entwickelten
Fr., nach denen Dr. G o t t s c h e die Pfl. als I X b e s t i m m t e . Der 2. Standort
ist der Kessel des Gesenkes (1250 M.), wo ich sie am 23. Jnli 1870 mit
schönen i ’r. sammelte.
33. Gatt. Grimaldia Raddi.
Laub starr und fest, gekielt. Antheridien in einer verkehrt
ei-herzförmigen, umrandeten Gruppe gegen das Sprossende
dem Rücken der Laubaxe eingesenkt . Gemeinschaftlicher
Träger am Grunde durch aufrechte, am oheren Ende durch ni e derhängende
Sprenschuppen silberbartig, sonst fast glatt,
mit 1 Bauchrinne. ¥ Blüthenboden halbkugelig, 3—4 lappig, am
kegelig vortretenden Scheitel höckerig. Jedes Fr.facli am Umfange
eines ganzen Lappens, frei, weitglockig, 1 fruchtig, am
Rande etwas ausgeschweift. Kelch 0. Kps.stiel fest mit dem
BlUtlienhoden verwachsen. Kps. kugelig, braun, die Fr.hülle
ausfüllend, rings der Mitte sich deckelartig öffnend; Wandung
mehrschichtig, ohne Ringfasern. Sporen gross, olivenbräunlich,
im Mittelraum nnd am Saume durchscheinend gelblich, durch
hohe Fältchen netzig, im mikroskopischen Bilde mit 16—20 kleinen
regelmässigen Feldern. Schleuderer zuweilen gabelig, kurz
nnd ziemlich dick, meist 4 spirig.
118. G. barbifrons B is c h . {O. fragrans Corda.) Einhäusig. Rasen
a n g e n e hm d u f t e n d , mehrschichtig und verworren, durch die hyalinen Spitzen
der Lamellen und Spreuschuppen d i c h t s i l b e r b ä r t i g . Laub 5 — 15 Mm. 1.,
gegen 5 Mm. br., linearisch-keilförmig, sprossend, durch die aufgekehrten und
stark eingekrümmten Ränder a u s g e z e i c h n e t r i n n ig , oberseits blassgrün,
am Saume und an der stark gekielten Unterseite dunkelpurpurn, Lamellen bis
zum Rande reichend, an den Spitzen ausgebleicht; Wurzelhaare weisslich.
Epidermiszellen ziemlich klein, rundlich 5 und 6 eckig, mit (besonders angulär)
v e r d i c k t e n Wänden. Spaltöffnungen oberflächlich, die 6 Zellen des einfachen
Schliessrings den übrigen ziemlich gleich. Lufthöhlenschicht stark entwickelt,
fast ganz mit Chlorophyllzellen erfüllt; farbloses Gewebe (vereinzelte Zellen
mit Reservestoffen erfüllt) von der sehr verdickten Laubaxe plötzlich keilförmig
gegen die Seiteiiränder abnehmend uud weit vor dem Rande verschwindend.
4 fr. April.
Auf sonnigem Basalthumus in den Hgl. sehr zerstreut, stets reichlich fr.
Landskroiie bei Görlitz; Probsthainer Spitzberg bei Löweiiberg; Kreuzberg
bei Striegau.
34. Gatt. Duvalia N. v. E.
Laub klein, lederartig, Seitenflächen zum grössten Theile
dünnhäutig. Antheridien in die Oberfläche der Laubaxe eiugesenkt.
Gemeinschaftlicher Träger am Grunde und an der
Spitze mit kurzen Spreuhl., in der Bauchrinne wurzelhaarig,
sonst glatt. ¥ Blüthenboden ziemlich klein, halbkugelig, oben
dicht höckerig, am Rande seicht 3 oder 4 lappig, unter jedem