wiederholte horizontale Theilung sich stets erneut und unter sich
der Reihe nach niedrige Gliederzellen erzeugt, welche jedoch bald
nach ihrer Entstehung und ehe eine bemerkliche Streckung in denselben
eintritt, selbst wieder durch horizontale Theilung in zwei
ungleichartige Zellen zerfallen, eine sehr niedrige untere von Gestalt
einer flachen Linse, nnd eine etwas höhere obere, welche eine bicon-
cave Scheibe darstellt. Die untere, welche als secundare Gliederzelle
oder I n t e r n o d i a l z e l l e bezeichnet werden kann, ist eine Dauerzelle
und bildet, indem sie in die Länge wächst, für sich allein das
Internodium zwischen zwei Quirlen; die obere ist die primäre K n o t
e n z e i l e , aus welcher durch weitere Theilung ein vielzelliger in
den Blattquirl ausstrahlender Knoten hervorgeht. Der S t e n g e l der
Characeen zeigt daher einen Wechsel von einzelligen Gliedern, die
oft eine bedeutende Länge erreichen, und vielzelligen platten Knoten,
welche die Blattquirle tragen. Auch die Arten mit berindeten
Stengelgliedern machen hievon keine Ausnahme, da die zellige Be-
rindung, ebenso wie der Blattquirl, eine vom Knoten ausgehende
Bildung ist. (Vergl. S. 377.)
Die primäre Knotenzelle des Stengels theilt sich bald nach ihrer
Entstehung zunächst durch eine senkrechte diametrale Wand in
2 secnndäre Knotenzellen (Halbirungszellen), in deren jeder sich
alsbald durch eine Folge weiterer excentrischer senkrechter Theilungen
ein Halbkreis peripherischer Zellen bildet und zwar in der
Art, dass abwechselnd auf der einen und anderen Seite der Halbi-
rungswand eine neue Theilung eintritt. Beide Halbkreise beginnen
auf derselben Seite des Knotens, laufen sich entgegen und
stellen, indem sie endlich zusammenschliessen, einen vollkommenen
Kreis von Zellen dar, der zwei mittlere Zellen umfasst, welche
als Reste der Halbirungszellen Knotenzellen im engeren Sinne
bleiben. Die Zellen des peripherischen Kreises dagegen sind
bereits die Urzellen ebeusovieler Bl ä t t e r . Die Zahl dieser Zellen,
somit die Zahl der Blätter eines Quirles, beträgt bei den meisten
Nitellen ziemlich regelmässig 6 (sehr selten nur 5) und steigt
bei den Charen meist auf 8— 10, bei exotischen Arten selbst bis
14 und mehr. Die Blätter der aufeinanderfolgenden Quirle wechseln
mit einander a b , indem die Halbirungswand jedes folgenden
Knotens sich mit der des vorausgehenden unter einem Winkel kreuzt,
der einem halben Intervall des Quirles gleich ist, somit auch die
Stelle des ersten Blattes jedes folgenden Quirls um ein halbes Intervall
von der des ersten Blatts im vorausgehenden Quirl abweicht.
Dabei findet ein Vorrücken in bestimmter Richtung statt, so dass
die Erstlingshlätter der Quirle eine Spirale mit kleinen Divergenzen
( V, i'fi u- s- "W-) bilden. Diese Spirale ist stets linkswendig
und in"’derselben Richtung tritt später bei zunehmender Dehnung
der Internodien eine mehr oder minder bemerkliche Drehung des
Stengels ein, welche am deutlichsten bei den berindeten Arten hervortritt,
bei den unberindeten sich durch den schiefen Verlauf der
Reihen der Chorophyllkörnchen und des Indifferenzstreifens, so wie
der damit in Verbindung stehenden Richtung des Saftstroms bemerklich
macht. . * .
Die Entwicklung der bereits als B l ä t t e r bezeichneten Ausstrahlungen
des Knotens zeigt eine grosse Uebereinstimmung mit der Entwicklung
des Stengels, welche die frühere Bezeichnung dieser Strahlen
als Quirlzweige (ramuU) zu berechtigen scheint, anderseits aber
auch Unterschiede, welche bei der Vergleichung mit Blättern schwer
in die Wagschale fallen. Die U.zelle des Blatts tritt zunächst in
Form eines Höckers hervor und bringt unter fortschreitender Verlängerung
durch wiederholte Theilung der Scheitelzelle eine Reihe
von primären Gliederzcllen hervor; aber die Erzeugung dieser Ghe-
derzellen ist nicht wie beim Stengel eine unbegrenzte, sondern schliesst
nach einer gewissen Zahl von Gliedern ab, indem die Scheitelzelle
die Fähigkeit, sich weiter zu theilen, verliert und selbst den Werth
einer Gliederzelle annimmt. Die Zahl der so angelegten. Glieder
des Blatts ist nach den Arten verschieden, aber für jede Art innerhalb
gewisser Grenzen bestimmt. So bilden die Blätter mancher
Nitellen (N. flexilis, syncarpa), wenn man von dem Basilar-
knoten derselben absieht, nur 2 , andere Arten (N. mucronata)
gewöhnlich 3 , die Tolypellen und Charen zahlreichere, doch
nur selten Uber 1 0 - 1 2 Glieder. Die primären Gliederzellen thei-
len sich in ähnlicher Weise wie beim Aufbau des Stengels in eine
secuudäre Gliederzelle nnd eine primäre Knotenzelle. Dieser Vorgang
tritt jedoch, abgesehen von der untersten Gliederzelle, welche
sich sehr frühzeitig theilt, erst ein, wenn sämmtliche primäre Gliederzellen
gebildet sind. Ferner verhalten sich die obersten Ghe-
derzellen des Blatts, mindestens eine, meist aber mehrere, dann
abweichend, dass in ihnen eine weitere Theilung nicht eintritt; das
Blatt erhält dadurch eine Spitze von einer oder mehreren primären
Gliederzellen, welcher Spitze alle mit der weiteren Theilung der
vorausgehenden Zellen verbundenen Eigenschaften fehlen, also
namentlich die Knotenbildung, die Bildung von Seitenblättchen und,
bei berindeten Arten, die Berindnng. In den unteren Quirlen jugendlicher
Pflanzen zeigen die Blätter eine grössere Zahl solcher .m