ß . Mit Schleimhulle um die Fructificationsorgane [gloeocarpae).
[N. batrachosperma A. Br. — Der vorigen sehr ähnlich, aber noch
kleiner, niedriger, gedrungener; die untersten Blattquirle etwas entfernt, langblättriger
und ausgebi eiteter, die oberen kurzblättrig, geballt dicht aneinander-
gerückt oder selbst köpfchenartig vereinigt. Blätter im Quirl m e i s t 8, meist
nur zw e im a l g e t h e i l t . Endsegmente weniger ste if als bei der vorigen,
etwas dicker und nach oben verdünnt mit sehr schmaler und spitzer Endzeile.
Fructification an der ersten und zweiten Theilung. Kern der Frucht ein wenig
grösser, dunkler rothbraun bis ins schwarze, mit s t a r k v o r r a g e n d e n
L e i s t e n . — Die kleinste unter allen Arten, 1 höchstens 2 Zoll hoch, meist so
im Schlamme versteckt, dass sie sehr schwer aufzufinden ist. Dunkelgrün.
Kommt in der Ebene der Provinz Brandenburg und angeblich auch in
Sachsen vor, dürfte daher auch in Schlesien zu finden sein.]
2. Gatt. Tolypella A. Br.
Blätter mit 1—3 blättchenbildenden Knoten und vielgliedrigem
Endstück über dem letzten derselben. Blättchen dem Hauptstrahl
an Stärke nicht gleicbkommend, vielgliedrig, zuweilen selbst wieder
mit einem blättcbenbildenden Knoten. Antheridien einzeln
oder mehrere beisammen, sei t l ich an den Knoten des Blatts und
ausserdem im Grunde des Quirls innerhalb der Blätter, meist
mit verlängertem Stiel. Sporenknöspchen in grösserer Zahl die
Antheridien umgebend, an den Knoten des Blatts und im Grunde
des Quirls, gleichfalls häufig mit etwas verlängertem Stiel.
Fruchtkrönchen bleibend oder abfallend. Die bekannten Arten
haben sämmtlich einen ähnlichen, nestbildenden Wuchs und sind
ohne Ausnahme monöcisch.
8 . T. intricata (Treutep. bei Roth unter Chara) — Ch. fasciculata
Amiei; Ch. polysperma A. Br. — Von ansehnlicher Grösse, dabei aber verhältnissmässig
feiner als die verwandten Arten, reich verzweigt, besonders aus
dem ersten Quirl der Pflanze; die unteren Quirle sehr langblättrig und ausgebreitet,
die oberen (nestbildenden) minder langblättrigen zusammengekrümmt
und einander dicht umschliessend. Blätter im Quirl 6—7 grössere und meist
ebensoviele oder noch zahlreichere kleinere, mehr nach innen stehende (accessorische).
Schon die der s t e r i l e n Quirle sind g e t h e i l t , die der fertilen
an den Blättchen des untersten Knotens meist zum z w e i t e n m a l . An den
fertilen Blättern 2—3 b l ä t t c h e n b i l d e n d e K n o te n . Die Blättchen von ungleicher
Länge, ebenso wie das Endstück des Hauptstrahls 4—5 zellig, nach
der Spitze zu sehr verdünnt, die Endzeile verkürzt und spitz. Sporenknöspchen
an den Knoten des Blatts und besonders im Grunde des Quirls s e h r
z a h l r e i c h . Fruchtkrönchen bleibend; Kern hellbraun, oval, mit deutlichen
Leisten, 0,36—0,42 lang; Streifen von der Seite an der Hülle 12—13 (am
Kern 10—11) sichtbar. — Hellgrün, oft gelbgrün oder bräunlich, stets fein
incrustirt und dadurch matt, im Alter zerbrechlich. Beginnt die Entwicklung
im Spätjahr und fructificirt im folgenden Frühjahr, bereits Ende April oder
im Mai reifend, schon Anfang Juni gänzlicli zerfallend.
In Wiesen- und Feldgräben, Ausstichen und kleinen Teichen, oft an Stellen,
welche zeitweise austi'ockncn, meist in Gesellschaft von Nitella capitata.
Breslau: bei Grüneiche und am Margarethendamm.
[T. prolifera (Z iz unter Chara) — Chara Borreri Bahiugt. — Der vorigen
ähnlich, aber kräftiger, in allen Theilen dicker; die sterilen Blätter einfach
(ohne Blättchen); Blättchen der fertilen Blätter meist nur zweizeilig.
Fructificirt im Spätsommer und Herbst.
Eine seltene Art; da sie aber in der Mark Brandenburg und in Mähren vorkommt,
dürfte sie auch in Schlesien zu finden sein. Die kleinere salzliebende
T. glomerata (Desv.) ist weniger zu erwarten.]
II. Fam. Chareae.
Stengel und Blätter unberindet oder berindet. Quirle aus
6—12 Blättern, am Grunde meist mit einem einfaclien oder doppelten
Stipularkranz umgeben. Blätter vielgliedrig mit mehr oder
weniger zahlreichen blättcbenbildenden Knoten, sehr selten mit
einem einzigen. Blättchen (vom Basilarknoten abgesehen) stets
einzellig, an Länge stets weit hinter dem Hauptstrahl des Blatts
zurückbleibend. Antheridien stets seitlich, die Stelle von Blättchen
vertretend, auf der Bauchseite des Blatts, meist je eines
an einem Blattknoten, seltener mehrere. Sporenknöspchen gleichfalls
auf der Bauchseite des Blatts. Fruchtkrönchen stets
aus 5 Zel len, chlorophyllreich, bleibend. Sporeuhülle oft eine
Kalkschale im Innern ausbildend.
Die Pflanzen dieser Familie sind es, welche von den Alten mit Equisetum
vermischt wurden, wozu ausser dem gequirlten Ansehen die meist vorhandene,
oft rauhe Incrustation wohl beigetragen haben mag.
3. Gatt. Lychnothamnus (Rupr.).
Stengel unberindet oder unvollkommen berindet. Blätter
unberindet. Stipularkranz einfach, sehr entwickelt. Blättchen
ringsum gleichmässig entwickelt. Sporenknöspchen einzeln auf
der Bauchseite des Blattes, die Stelle eines Blättchens vertretend;
Antheridien zu den Seiten desselben und ähnlichen Ursprungs.
[L. barbatus (M e y e n unter Chara). — Unberindet oder die oberen
Internodien mit einer Rinde aus einfachen unter sich getrennten Reihen langgestreckter
Zellen, welche mit kleinen stacheltragenden Zellen abwechseln.
Quirl aus 7 — 9 Blättern mit einem einfachen doppelzähligen Stipularkranz,
dessen lange sehr spitze Blättchen bartartig abstehen oder durch Drängung
theilweise nach unten gewendet sind. Die Blätter mit 3 blättchentragenden
Knoten und einzelliger Endspitze. Die Blättchen von der Länge der Blatt-
gliedor nnd sehr spitz, meist 5 an einem Knoten, selten mehr, Antheridien
verhältnissmässig klein, meist 2 zu den Seiten des Sporenknöspchens, zuweilen
3 Frucht gross mit sehr kleinem niedrigem Krönchen aus zusammenge-
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