Auf sandig-thonigem Boden an Waldabhängen, an Wald- nnd Hohlwegen
besonders in der Eb. und Hgl. häufig, scheint nirgend über die unteren
Grenzen der Bg. aufzusteigen.
Anm. Durch die Bildung des Kelches reihen sicli diese und die folgende
Art einigermassen an Alicularia an (vergl. p. 250 Anm.); bei J. hyalina reicht
die Höhlung des Kelches bis zum Ansatzpunkte des unteren Hüllbl. J. hyalina
wird hänfig mit Alicularia minor verwechselt.
40. J. obovata N. v. E. {SoiUhbya Lindb. Dmrt. — J. tersa Var.
ß— d N. V. E.) E in h ä u s ig ; Bl. unterhalb des Kelches. Grösser als
vor. Lockerrasig, bläulich-grün bis braunroth. St. anfsteigend oder niederliegend,
meist 2 Cm. 1., b ü s c h e l ig u n d p u r p u r n w u r z e l h a a r i g , an der Spitze
ästig. Bl. aufwärts grösser, kreisrund, die untern schief, die oberen ( j ' Hüllbl.)
quer inserirt, am Dorsalrande stärker herablaufend, schief 2 seitig abstehend,
im oberen Theile rückwärts gebogen; Zellen rundlich Geckig, gegen den Umfang
kleiner, am Saume quadratisch; dünnwandig, in den Ecken wenig oder
gar n i c h t v e r d i c k t , Chlorophyll nnd runde Zellkörper später gleichmässig
um die Zellwände vertheilt; C n t i c n l a s e h r d e u t l i c h d u r c h l ä n g l i c h e
W ä r z c h e n g e s t r i c h e l t . Antheridien zn 2, gemischt mit wenigen kurzen
Haaren und schmalen Blättchen, Träger w. b. vor.; Hüllbl. am Dorsalrande
sackig vertieft. Die b e id e n j H ü llb l. über dem Niveau des Blüthenbodens
angeheftet und z u r H ä l f t e m it d em K e lc h e , doch nicht unter sich v e r w
a c h s e n , im oberen Theile stark znrückgebogen, zuweilen mit einem kleinen
Hüllunterbl. Kelch verkehrt-eiförmig, das g r ö s s e r e , oft höher hinauf gerückte,
o b e r e H ü llb l. g a r n i c h t o d e r k a nm ü b e r r a g e n d , oben gefaltet und anfangs
zn einem Spitzchen verwachsen, später 4 zähnig; Archegonien sehr zahlreich;
Kelchzellen oben e n g u n d s e h r g e s t r e c k t , abwärts rundlich, am Grunde
länglich. Kps. klein, gelbbraun; Sporen unregelmässig vieleckig, gelbbraun,
fast glatt, fast doppelt so gross als die Breite der gelbbraunen Schleuderer.
4 fr. Juni, Jnli.
An feuchten und überrieselten Kieselgesteinen und deren durchfeuchteten
Detritus in und an den Gewässern des HGb. weit verbreitet und mit diesen
bis in die untere Bg. herabwandernd. Isergebirge, Riesengebirge und Gesenke.
Tiefste Standorte: Münzethal bei Jannowitz, Hirschberg nnd Flinsberg.
Anm. Die Kelche dieser Art sind meist völlig eingesenkt und werden
nur sichtbar, indem die Hüllbl. mit ihrem oberen Theile sich stark rückwärts
biegen. Die Höhlung des Kelches reicht meist bis unter die Ansatzstelle des
unteren Hüllbl. — Aus diesem Grunde wird J. obovata oft znr Gattung South-
hya Spruce gestellt, wohin sie jedoch nicht gehört.
Sect. 3. B id e n te s . Bl. 2 re ih ig , 21appig oder 2 z ä h n ig , nicht rinnenförmig zusammengebog
en ; Unterbi. meist fehlend.
* ü n te rb l. selten fehlend.
41. J . a cu ta L in d e n b . ( /. turbinata Raddi? — J. corcyraea N. v. E. —
J. Wilsoniana N. v. E. —■ / . badensis Gottsche. — J. algeriensis Gottsche.)
Z w e ih ä u s ig ; ¡ j und § Pfl. meist vergesellschaftet. Rasen ziemlich dicht
und flach, stets g e lb g r ü n . S e c . S t. b l e i c h , d u r c h s c h e in e n d , niedergestreckt,
meist 0,5 Cm. 1., mit zahlreichen, umherschweifenden Sprossen, wurzelhaarig.
Bl. (besonders an den Sprossen) locker gestellt, sehr schräg inserirt,
aufgeriehtet oder seitlich ausgebreitet, z a r t , rundlich, hohl, durch eine
scharfe Bucht spitz oder stumpf 21appig; Z e l le n s e h r w e i t n n d l i c h t ,
gleichgross, dünnwandig, an d e n E c k e n n i c h t v e r d i c k t ; Zellkörper spärlich
an den Zcllgrenzen vertheilt; Cuticula (auch die des St.) d i c h t u n d
f e in k ö r n ig ; Keimkorner fehlend; Unterbl. nur In den Blüthenständen deutlich,
pfriemenförmig, oft auch hier fehlend. ^ Blütlien in der Gipfelknospe,
Hüllbl. wenig zahlreich, fast quer angeheftet, zusammengebogen, mit einem
3. Lappen am Grunde des Dorsalrandes; Antheridien bleich, einzeln, mit kurzem,
2zellreihigem T räg e r, olme Paraphysen. $ Hüllbl. zuweilen gesägtgezähnt.
Kelch durcli Sprossung bald rückenständig, weit emporgehoben,
anfangs lä n g lic h -b irn fö rm ig , an der faltigen Mündung zu einem a u f g e s
e t z t e n W ä r z c h e n zusammeiigezogen, später cylindrisch, mit eüigeschlage-
nen nnd wimperig-gezähnten Lappen; Archegonien spärlich (bis 5). Kps.
klein, fast kugelig, p u r p u r n ; Sporen dunkelbraun, runzelig-grnbig, etwas
breiter als die p u r p u r n e n Schleuderer. 4 fr. sehr reichlich. Mai.
Auf sandig-kalkigem Boden bei Leschnitz C/S. und wahrscheinlich auf
Kalkboden durch Eb. und Hgl. verbreitet. Was N. v. E. aus dem Enlen-
grunde im Riesengebirge als J. acuta ß aggregala (Nat. II. 483) bestimmte, ist
J. alpestris!
Anm. Naclidem ich J. corcyraea N. v. E. (J. acuta ß aeruginosa Lindenb.!)
im Crigiiial untersucht habe, muss ich diese Art mit J. Wilsoniana, die ich
mir in G. & R. Hep. eur. No. 447 nnd nach englischen Ex. von G. E. H u n t
kenne, für identisch erklären. Beide können olme Weiteres als durch grössere
Feuchtigkeit hervorgernfene Seliattenfornien der Pfl. betrachtet werden, die
wir als Jung, acuta Var. minor Auctorum anfzufassen gewöhnt sind. Mit letzteren
stehen in innigster Beziehung J. badensis Gottsche in G. & R. Hep. enr.
No. 95 und .7. algeriensis Gottsche in G. & R. Hep. eur. No. 391. Bei allen
diesen Pfl. besitzen die Bl. der Stämmchen (nur von J. algeriensis habe
ich die Pfl. nicht gesehen) gegen den Grund des Dorsalrandes oft einen
Zahn, der in den ^ Hüllbl. zn einem 3. Lappen wird. Alle zeigen in ihren
wesentlichen Merkmalen (Blüthenstand, Blattzellnetz, Kapselban) so grosse
Uebereinstimmung, dass ich sie unter dem alten Namen (wenn auch dieser
vielleicht noch Formen der folg. Art ursprünglich einschloss) zn einer natürlichen
Gruppe vereinige, die als unterste Stufe einer Pfl.reihe betrachtet werden
kann, welche durch J. Alülleri zu J. Hornschuchiana sich fortsetzt, mit
der sie ihr Extrem erreicht. \
42. J . Mülleri N. v. E. (J. bantriensis (Hook.) N. v. E. in Nat. II.
p. 24. - .7. lAbertae Hüben.) Zweihäusig; j nnd $ Pfl. oft in getrennten
Rasen. S t e t s g r ö s s e r a l s v o r. in g elb- oder branngrünen, lockeren und
ausgedehnten Rasen, zuweilen auch polsterförmig. St. 1—4 Cm. 1., n i c h t
durchscheinend, niederliegend oder aufsteigend, wenig ästig, wurzelhaarig. Bl.
schräg inserirt, nicht herablaufend, derb, die unteren mehr seitlich ausgebreitet,
alle rundlich, durch eine flaclimondförmige Bucht spitz nnd etwas ungleich
2 zähnig, oft noch am Grunde des Dorsalrandes mit einem Zahn; Zellen d e r b ,
ziemlich k l e i n , fast gleichgross, in d e n Z e l le c k e n s e h r d e u t l i c h 3 e e k ig
v e r d i c k t ; Zellkörper klein, rund, gleichmässig vertheilt; Cnticnla durch
l ä n g l i c h e , zngespitzte Wärzchen deutlich gestrichelt; Keimkörner am verschmälerten
(oft Sreihig bebl.) Theile Stämmchen branngelb, tetraedrisch
bis rund, selten oval, dann quergetheilt. U n t e r b l . s t e t s d e u t l i c h , la n -
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