r u n d e t , durcli die austretende Rippe k u r z s t a c h e l s p i t z i g , dicht klein
warzig, am Rande unterhalb der Mitte uingerollt; Zellen im u n t e r e n
B l .th e i l e r e c t a n g u l ä r , w a s s e r h e l l . Kps. 0,5 bis 1,5 Cm. h. gestielt,
länglich bis fast cylindrisch, Deckel langgeschnäbelt; Ring fehlend; Per.zähne
auf sehr schmaler Haut 3 bis 4 mal gewunden. 2J. fr. October — April.
Auf feuchter Erde und an Mauern von der Eb. bis durch die niedere Bg.
überall gemein, meist reichlich fr. Höchster Standort; Riesengebirge am alten
Bergwerk im Riesengrunde bei 1000 M.
327. B. insidiosa J u r . & M ild e . (Anacalypta recurvirostris 8. spectabilis
N. & H. — Trichostomum rigidulum Var. cataraetarum Zett.) Lockerrasig,
kräftig, bis 3 Cm. h., meist rothbraun. Bl. trocken gewunden, feucht
zurückgebogen — gespreizt, eilanzettlich, allmählich zugespitzt, am Rande
unterhalb der Mitte umgerollt; Rippe in d e r S p i t z e e n d e n d , nicht als
Stachelspitze austretend; Zellen am Bl.grunde ü b e r a l l v e r d i c k t , meist
rundlich quadratisch. Periehätialbl. gezähnt. Kps. auf 1,5 Cm. h., steifem
Stiele länglich-cylindrisch, rothbraun; Deckelzellen in s t e i l e r Spirale; Ring
stückweise sich ablöseud; Per. gelb, kaum Im a l gewunden auf 5 Z e l l r e i h
e n hoher Membran. 2J. fr. November — April. Mit Trichostomum rigidulum
zu vergleichen.
An feuchten Kalkfelsen und an thonigen Sandsteinen, anderwärts auch an
Mauern, in der Bg. sehr selten, ziemlich reichlich fr. Hirschberg: am Grunauer
Spitzberge (wenig über 500 M.). Seit dem Erscheinen der Bryol. Sil. ist
diese Pfl. von mehreren Punkten Deutschlands und aus den Pyrenäen bekannt
geworden. In der T a tra sammelte ich sie auf Kalk an den Abhängen des
Havran.
328. B. fallax H e dw . (Tortula Schradei. — T. imberbis Lindb.)
Rasen locker und flatterig, 1—4 Cm, h., schmutzig grün bis rostbraun. Bl.
trocken fast gekräuselt, f e u c h t s p a r r i g und niedergebogen, aus breiter Basis
lanzettlich, fast linealisch, zugespitzt, schwach warzig; Rand b is g e g e n d ie
S p i t z e zurückgerollt; Rippe in der Spitze endend; Zellen am Bl.grunde
deutlich verdiekt, durchsichtig, fast rectangulär, mit stark gerundeten Ecken.
Kaps, wie vor., aber braun; Deckel fast von Kps.länge; Per.zähne auf s c h m a l
e r Haut 3 b is 4 m a l gewunden. 2j. fr. October — April.
Auf feuchter Erde, besonders auf thonigem und kalkigem Boden, an Mauern
und kalkhaltigen Felsen von der Eb. bis durch die niedere Bg. gemein, meist
auch fr. Aendert vielfach ab , z. B. mit einfachem St. (Var. bremeaulis
Schwaegr.) und mit kürzeren Bl. (Var. brevifolia Brld.). Diese Formen nirgends
selten.
329. B. recurvifolia S c h im p . (Tortula reflexa Brid.) Ausgedehnt
lockerrasig, 3 Cm. — 1 Dm. h., gewöhnlich rothbraun. Bl. trocken locker
anliegend, feucht a l l s e i t s s i c h e l f ö rm i g z u r ü c k g e k r ü m m t , aus eirunder
Basis kurz lanzettlich, spitz, dicht warzig; Rand u n t e r h a l b d e r M i t t e
zurückgerollt; Rippe nicht austretend, am Rücken stark papillös; Bl.zellen
überall rundlich, stark verdickt, nur ganz am Grunde gewöhnlich rectangulär
mit gerundeten Ecken, doch aijch hier gegen den Rand oder bisweilen überall
rundlich quadratisch. Kps. cylindrisch, rothbraun; Deckel pfriemlich geschnäbelt,
sonst wie vor. 4 fr. September, October.
Auf feuchten Kalk- und Urthonschleferfelsen iu der Hgl. und niederen
Bg. zerstreut, stets steril. Um Görlitz auf Zechstein; Schönau: Kitzelberg
und Ober-Mühlberg bei Kauftüng, Butterberg und Raupachs Berg bei Tief-
Hartmannsdorf; Hirschberg; Berbisdorfer Kapellenberg; Jau e r: Moisdorfer
Schlucht; Friedland: Trautliebersdorf; Dorfmauern in Merkclsdorf bei Adersbach
und auf Plänerkalk zwischen Adersbach und Merkelsdorf; unterm Pilsko
in den Beskiden.
330. B. vinealis B r id . (T. «W a n a DNtr.) Meist lockerrasig, 1—3 Cm.
h., gewöhnlich refthbraun. Bl. a u fw ä r t s g r ö s s e r und gedrängt, Schopfbl.
fast r o s e t t e n f ö r n i i g ; alle Bl.' trocken kraus, feucht aufrecht abstehend und
verbogen, aus eiförmiger Basis verlängert lanzettlich, fast pfriemlich zugespitzt;
Rand unterhalb, auch bis oberhalb der Mitte zurückgerollt; Rippe nicht austretend;
Zellen oben sehr klein, am Bl.grunde w e n ig o d e r g a r n i c h t v e r d
i c k t , mehr oder minder k u r z r e c t a n g u l ä r , fast s c h a r f e c k i g , oder auch
hier rundlich quadratisch, fast gleichmässig verdickt, dann bisweilen wenige
Reihen unten neben der Rippe kurz rectangulär. Kps. auf 0,5 bis 1,5 Cm. h.,
oben blass röthlichem Stiele länglich; Ring einfach; Deckel schmal, von halber
Kps.länge, Deckelzelleu in steiler Spirale; Per.zähne auf z i em l i c h b r e i t e r
Membran 1 m a l gewunden. 4 fr. Mai. Sehr formenreich. Von Vielen wird
als eigene Art betrachtet:
b. f l a c c i d a Br. & S ch . (Tortula cylindrica [Tayl.] Lindb.) St. meist
lang. Bl. trocken sehr kraus, lang und schmal, aus aufrecht angedrückter
Basis allseitig ausgebreitet und zurückgebogen oder hakig
gekrümmt. Bl.zellen am Grunde meist rectangulär und wasserhell.
An Mauern, Kalkfelsen, auf Sandboden und an sandigen Abhängen in der
Eb. und Hgl. zerstreut, nur unfruchtbar. Um Grünberg und Sagan fast häufig;
Bunzlau; a m Drüssei und bei Rothlach; Hirschberg: Sattlerschlucht (Weitende);
Ingramsdorf bei Breslau. Var. b. Auf Sandboden bei Bunzlau.
Anm. Das basiläre Zellnetz dieser Art ist sehr unbeständig; es geht von
der stark verdickten, rundlich quadratischen Zelle allmählich in die wasserhelle,
verlängert rectanguläre Zelle über. Ich hatte Gelegenheit T. cylindrica
von verschiedenen englischen Standorten zu vergleichen und habe mich überzeugt,
dass diese Pfl. von unserer B. vinealis nicht als eigene A rt abgetrennt
werden kann; auch DNtr. (Epilogo della Briol. Ital. p. 555) hat seine T. insu-
lana, die mit T. cylindr. identisch ist, als Art wieder eingezogen.^ T. sinuosa
(Wils.) Mitt. (Trichostomum Lindb.) gehört aller Wahrscheinlichkeit nach
ebenfalls in den Formenkreis von B- vinealis.
331. B. gracilis S c h w a e g r . (Tortula Hook. & Grev.) Dichtrasig,
meist 0,5 Cm., selten über 1 Cm. h., schmutzig grün bis röthlich braun. St.
fadendünn, gleichmässig beblättert, steif. Bl. aufrecht abstehend, trocken
lo c k e r s ic h d e c k e n d , eilanzettlich, l a n g u n d s c hm a l z u g e s p i t z t , hohl,
unmerklich warzig; Rand u n t e n zurückgeschlagen; Rippe dick, austretend;
Periehätialbl. breiter, lang grannig, Rand zurückgerollt; Bl.zellen a u c h a n d e r
B a s i s r u n d l i c h q u a d r a t i s c h u n d v e r d i c k t . Kps. auf gelbröthlichem,
kaum 1 Cm. li., zuweilen gekrümmtem Stiele kurz eilänglich; Deckel lang; Ring
einfach; Per.zähne auf deutlicher, schmaler Membran schwach gewunden. 4
fr. Frühling.