S. Aliilleri N. v. E. Nat. I. 132 1st nach der Originalpflanze von S- Funchii
nicht verschieden.
8 . S, ad u stu s (N. v. E.) S p r u c e . {Oymnomitrium N. v. E. — Jungerm.
brunnea Spr. — Jungerm. concimiata ß minor Schleich. — J. Funckii
ß * exiguuH Syn. — Acolea brevissima Dum. — Nardia sparsifolia ß minor
Liiulb.) E in h ä u s i g ; Antheridien zu 2 in den Bl.winkeln unter der $ Blüthe.
Grösse und Tracht wie vor., trübbraun, wie versengt, oder grün mit braunen
Spitzen. St. kriechend, mittels sta rrer brauner und zarter weisser Wurzelhaare
fest angeheftet, mit aufrechten, 2 —4 Mm. h,, w e n ig b l ä t t r i g e n , k e u l
e n f ö rm ig e n A e s te n . Bl. des kriechenden St. schräg inserirt, beiderseits
aufgerichtet, rundlich, quadratisch, ausgerundet mit spitzen Lappen; Bl. der
Fr.ilste aufrecht-abstehend, aufwärts viel grösser, quer inserirt, sackartig vertieft,
eiförmig, an der Spitze scharf eingeschnitten, mit spitzen Lappen; Zellen
gross, an den Ecken 3 eckig verdickt, am Rande kaum kleiner. Das äussere
Hüllbl. breiter, bisweilen 3 zähnig. Kelch sehr zart. Kps.stiel 2 Mm. Ii.; Kps.-
klappen oft nicht ganz bis zum Grunde gespalten, T\. fr. Mai, Juni.
An feuchtem Granit des HGb., gern in Gesellschaft von Brachyodus trichodes,
bisher nur im Riesengebirge am linken ü f e r des Weisswassers unterhalb
der Wiesenbaude (1380 M.) hier zahlreicli im Oct. mit Blüthen, im Jul! bereits
mit überreifen Fr. — An schattigen Standorten ist die Pil. grün, mit braunen
Spitzen. — N e e s ’sche Originale (Fichtelgebirge leg. Funck.) zeigen am Fr.-
aste bis 7 dicht dachziegelig angepresste BI.paare, unsere schles. Pfl. ist armblättrig.
Aus dem Texte der N e e s ’schen Beschreibung (Nat. I. p. 120. 121)
gellt deutlich hervor, dass N e e s bereits den Kelch gesehen hat, doch dessen
4 Lappen als Haube deutete. Dass er am fruchtenden Stämmclien die Antheridien
übersah, ist zu entschuldigen, da ihm nur ältere Ex. zur Untersuchung
Vorlagen. Auch mir hat es, nachdem Ich bereits an unsern schles. Ex. den
Blüthenstand erkannt hatte, Mühe gemacht, ihn auch an den N e e s ’sehen Originalen
zu constatiren.
4, Gatt. Alicularia Corda.
(Nardia Gray.)
Rasenbildeiide Eidmoose. St. verflacht, gleichmässig hehlättert.
Bl. gegen einander geneigt oder ausgehreitet, mehr oder
minder schräg angeheftet, rundl ich, ganz oder an der Spi tze
ausgerandet . Unter hl. klein, dreieckig his pfriemenförmig.
Kelch unvollständig, nicht hervortretend, zuletzt 4 lappig. Hülle
heclierförmig, fleischig; Hüllhl. 2—4 paarig, paarweise gegenständig;
Hüllunterhl. deutlich. Kps. auf dickem Stiele emporgeho-
hen, oval, his zum Grunde 4 klappig; Kps.wand 3 schichtig, die
innerste Schicht mit Längsringfasern, die beiden ändern mit seitlichen
Verstärkungsrippen. Schleuderer hinfällig; Sporen körnig
punktirt.
Anm. Durch Hinabwachsen der Basis des Sporogoniums in die Höhlung
des St. entsteht eine fleischige Becherform, auf deren Grunde zur Zeit der
Fruchtreife die Ansatzstelle der Haube etwa der Höhe dos 2. ev. 3. Bl.paares
unter dem Kelche entspricht. Aehnliehe Verhältnisse zeigen Jung, obovata
N. v. E. und Jung, hyalina Lyell etc. — Eine Verwachsung des Kelchrückens
mit den Hüllbl. findet bei Alicularia ebensowenig sta tt als bei Sarcoscyphus.
9. A. scalaris (S c h ra d .) C o rd a . {Jungerm. Schrad.) Z w e ih ä u s ig .
Vielgestaltig. Rasen meist locker, etwas starr, grün bis gebräunt, selten purpurn.
St. 1—6 Cm. 1., a u f s t e i g e n d b is a u f r e c h t , wurzelhaarig, oft einfach.
Bl. seitlich flach anliegend, am fr. St. etwas abstehend, wenig schief
angeheftet, fast k r e i s r u n d , g a n z oder an der Spitze eingedrückt; Zellen
rundlich 6 eckig, gegen den Rand wenig enger, dünnwandig, in den Ecken
3eckig verdickt; Z e l lk ö r p e r g l ä n z e n d , nicht gekörnelt, entweder 2 grosse
brotiörmige oder 3 — 5 rundliche. U n t e r b l . d e u t l i c h , schief abstehend,
3 seitig-pfriemenförmig. Antheridien am Ende der St., zu 1—3 in den Winkeln
dachziegelig gelagerter Bl., Träger von der Länge der Antherenkiigel.
4 fr. Spätherbst und Frühling.
Auf kiesig-thoniger Erde in Hohlwegen und an Waldrändern, an Sandsteinfelsen
von der Eb. bis auf’s HGb. verbreitet und häufig fr. — In den
Moortümpeln des IIGb. (Isergebirge: Kaminhäusor; Biesengebirge: Elbwiesc,
am Weisswasser und oberlialb des Aupafalles) wächst eine auifällige Form
(robusta v. Fl. Hrb.) in schwellenden, 4—6 Cm. h. Rasen, die in der Tracht
an A. compressa erinnert, von der sie sich jedoch durch reichliche Wurzelhaare
nnd stets deutliche Unterbl. unterscheidet; eine ähnliche, doch viel kleinere
Form ist ß* compressa N. v. E. — A. scalaris wird zuweilen mit der
sterilen Jung, hyalina verwechselt, von der sie sich sofort durch die Unterbl.
und durcli die eigenthümlichen Zellkörper unterscheidet.
10. A. minor n o v . sp . {Jung, scalaris ß minor N. v. E. 1833. —
J. scalaris ß repanda Hüben. 1834.) E in h ä u s i g ; Antheridien unterhalb der
Ç Blüthe, T räger halb so lang als die Antherenkugel. — Pfl. kleiner, glänzend
rothbraun bis dunkelbraun, seltener grün. St. kaum 1 Cm. 1., kriechend,
dicht wurzelhaarig, mit der fr. Spitze (kaum 0,5 Cm. h.) knieförmig aufsteigend,
unterseits meist purpurn. Bl. der ster. Sprossen entfernt stehend, seitlich
ausgebreitet, meist ganz; Bl. des fr. St. dachziegelig anliegend, mit k u r z
e r , e n g e r B u c h t, am Rande etwas wellig; die obersten H ü llb l. l a p p i g k
r a u s , alle Zellen verhältnissmässig gross, d i c k w a n d ig , Zellkörper s t e t s
g r a n u l i r t ; Cuticula fein gekörnelt. Unterbl. nur am aufsteigenden St.theile
deutlich; Hüllunterbl. gross, meist 3theilig cingeschnitten. 4 fr. Spätherbst
uud Frühling.
Auf lehmig-sandigem Boden, gern auf Haideland von der Eb. bis auf’s HGb.
verbreitet. Den Blüthenstand konnte ich an Ex. von Grünberg, Sagan, Bunzlau,
Nimkau bei Breslau, Adersbach und Czarnosin 0/S. feststellen. N e e s
V. E s e n b e c k hat diese Art zuerst (Nat. I. p. 231) als Var. ß mustergültig
beschrieben und ihre Rechte als besondere Art (Nat. I. p. 288 Anm. 3) aiige-
deutet; keinesfalls verdient daher der Name A. repantZa (Hüben.) den Vorzug.