'IIT:
don, Anacamptodon. Ausserordentlich exclusiv sind z. B. Vlo.
Drummondii, die bisher nur auf Sorlus Aucuparia und Orthotridt
gymnost., das ausschliesslich an Populus tremula gesammelt wurde.-
Auch der Detritus hat seine eigenthümliohen Moose. Auf de
karg mit Humus gemengten Bodenkrume gedeihen Leptotricha, Dien
nellen und Pleuridien, der moderreiche Detritus beherbergt raand
Mnia, Hookeria etc., in humösen Felsspalten siedeln sich an Wei
sia fugax, W. Wimmeriana etc., und den feuchten granitische:
Gruss am Ufer der Hochgebirgsbäche begleiten Welera Ludwigi
W. Breidleri. ■—
Für manche Arten scheint der Mensch erst den passendsten Stani
ort geschaffen zu haben, ja einige wenige sind überhaupt als Kit
der der Kultur zu betrachten. Unter den Moosen, welche mit Voi
liebe die Dächer unserer Gebäude bewohnen, ist Pseudoleskea tectom
einzig und allein auf diesen gefunden worden; Grimmia crinita spross
nur in cementgefüllten Mauerritzen, und die Zwerge der Mooswell
die meisten Phascaceen, gedeihen lediglich auf der vom Pfluge durd
furchten Scholle. Die Mehrzahl der Moose bewohnt verschieden;
Formen des Substrats, so Holz und Gestein: Platygyrium, Pterig;
nandrum, Pylaisia, Leucodori, Leskea, Neckera etc., andere auch Gf
stein und dessen Detritus, ja unter den Hypnen begegnen uns Former,
welche allen Verhältnissen gewachsen zu sein scheinen, z. B. Hypmn
uncinatum, H. Schreberi etc.
Schliesslich giebt es eine kleine Gruppe von Moosen, welcli
von ihrem Substrate noch gewisse phj^sikalische Zustände verlangt
So sind Tetrodontien, Schistostega und die Seligerien lichtscheK
Höhlenbewohner, Weisia fugax, Amphoridium Ansiedler erderfüllter
geschützter Kluftflächen, dagegen Grimmia anodon und G. tergt
stina wind- und wetterfeste Bewohner der dürrsten Kalkwäirde,
welche dem glühendsten Sonrrenstrahl ausgesefzt sind. Wieder ander;
können zusagertde Substrate nur da besiedeln, wo reichliches Nas;
stetig zufliesst, z. B. hygrophile Hypnen; andere nur dann, wetr;
die Unterlage, periodisch wenigstens, vom Wasser überfluthet wir;
(Ginclidotus, Bichelyma); so bewohnt Fontinalis squamosa nur di;
reissendsten Stellen und Hypnum arcticum die vom ewigen Sprüt
regen benetzten Felsen unserer Wasserfälle. —
Ganz ähnliche Verhältnisse zeigen auch die den Detrutus beweinenden
Arten. Einige lieben den tiefsten Schatten unserer AA’äldet
z. B. Hookeria lucens, Dieranum majus, andere trockene, sonnis
Stellen, wie Barbula convoluta, B. vinealis, noch andere zeitweis;
überschwemmten Boden; so erscheinen irn Herbste auf dem attsgf
trockneten Schlamme unserer Oderufer alljährlich Fhyscomitrella
2>atens, Physcomitrium sphaericum und Ph. eunjstoma. —
Irr dieser Abhängigkeit des Mooses vom mütterlichen Boden, in
dieser ewig wechselnden Gestaltung liegt vielleicht der fesselndste
Keiz für den Sammler; je mehr er allen diesen Lebensbedingungen,
die Irier nur kurz angedeutet werden konnten, in der Natur selbst
nachspürt, desto mclrr erweitert sich sein Blick, von desto grösserem
Erfolge werden seine Excursionen begleitet sein.
Wollte man nach den einzelnen Vegetationsformen die verschiedenen
Müosgetneirrderi von der Ebene bis auf die Gipfel des Hoch-
gebii-ges auch rrur flüchtig skizzirert, so würde dieser Versuch die
mannigfaltigsten Moosbilder ergeben, an ganz älinlichen Lokalitäten
oft grosso Uebereiiistimmung, oft buiiter Wechel im Gesammtbilde
wie im Einzelnen.
Schliesslich folgen noch diejenigen Moose, die in Schlesien bisher
nur unfruchtbar gefunden wurden, als Dieranum viride, D. f u l vum,
D. elongatum, D. Mühlenbeckii, D. circinatum, Dicranodontium
aristatum, Gampylopms flexuosus, Trichostomum luridum, T.
cordatum, T. tophaceum, T. crispulum, Gymnostomum tenue, Lepto,
trichum zonatum, Eucladium, Barbula vinealis, B. cylindrica,
B. recurvifolia, B. papillosa, B. pulvinata, Grimmia torquata-
G. Hartmanii, G. elatior, G. tergestina, Zygodon viridissimus,
Bryum cyclophyllum, Mnium suhglobosum, M. Drummondii,
M. cinclidioides, Paludella squarrosa, Philonotis capillaris, P.
adpressa, Polytrichum anomalum, Myurella julacea, Anomodon apicM-
latus, Pseudoleskea catenulata, Heterocladium heteropterum, Dichelyma
capillaceum, Platygyrium repens, Eurhynchium striatulum, E.
Vaucheri, Plagiothecium Schimperi, Amblystegium fuviatile, A. curvipes,
Hypnum subsulcatum, H. rugosum, H. hamulosum, II. Vaucheri,
H. Lindbergii, II. pratense, II. lleuferi, Hylocomium Oakesii,
Sphagnum rubellum und 8 . Girgensohnii. — Die Liste enthält
keine einjährigen Moose, im Uebrigen aber Vertreter aller Familien
und arlenreiclien Gattungen und Bürger aller Kegionen. Einige derselben
sind überijaupt nur steril bekannt, die meisten ändern fruchten
auch ausserhalb des Gebiets höchst selten. Nur wenige gehören
wie Grim. Hartmanii und Hypnum Lindbergii zu den häufigeren
und allgemein verbreiteten Arten. Fast alle sind zwcihäiisig und
am liäufigsten in weiblichen Exemplaren gefunden worden.
Anhangsweise erwähne icli noch einige Moose, deren angebliches
Vorkommen in Schlesien bis auf weiten; Bestätigung bezweifelt werden
muss. So wachsen nach Hüb e n c r iii den Sudeten: Dissodon
4