des Hauptstralüs entweder gleich und ohne weitere Theilung
oder selbst wieder mit einem blättchenbildenden Knoten versehen
nnd den Hauptstrahl Ubergipfelud, darnach entweder einfach
oder wiederholt mehrspitzig gegabelt; die letzten sich nicht weiter
theileuden Abschnitte ein- oder zwei-, selten mehrgliedrig.
Antheridien gipfel s tändig auf dem Hauptstrahl und den sich
nochmals theilenden Seitenstrahlen des Blatts, vou dem blättchenbildenden
Knoten nur durch eine niedrige scheibenförmige Stielzelle
getrennt, daher anscheinend gabelständig. Sporenknöspchen
(Früchte) seitlich an den Knoten des Blatts, einzeln oder mehrere
beisammen, bei monöcischen Arten dicht unter dem Antheridium.
A. Mit eingliedrigen (einzelligen) E n d -S egm en ten {monarthrodactylae). Blätter bei den
einheimischen Arten n ur einmal getheilt {furcatae). Krönchen zur Zeit der Befruchtung
abfallend.
a. Zweiliäusige Arten {dioecae).
cc. Mit schleimiger Umhüllung de r Antheridien u nd Sporenknöspchen {gloeocarpae).
1. N. sy n c a rp a (Thuill. unter Chara) — Chara capitata M e y e n , nicht
N e e s . — Mittelgross, von zartem Bau, dünnen Stengeln und Blättern, die
oberen fructificirenden Quirle kurzblättrig, gestielte Köpfchen bildend, besonders
bei der männlichen Pflanze. Blätter im Quirl meist 6, oft dureh einige
kleinere accessorische vermehrt, die sterilen und männlichen gegabelt, 2 — 4
spitzig, d ie w e i b l i c h e n u n g e t h e i l t (mit blossem Mittelstrahl ohne Seitenblättchen);
die Enden ziemlich fein und lang gespitzt. Sporensprösschen
meist 2—3, selbst 4—5 beisammen. Kern der Frucht oval, schwarz, o h n e
v o r s p r i n g e n d e L e i s t e n , 0 ,5 0 -0 ,3 3 mm. lang. Streifen von der Seite an
der Hülle 7—8 sichtbar (am Kern nur 6 deutlich). — Meist reinlich und glänzend,
schön dunkelgrün, seltener zonenweise körnig incrustirt. Aendert ab
mit kleineren dichteren und grösseren lockeren Köpfchen, bei den lockersten
langblättrigen Formen fehlt die Köpfchenbildung den weiblichen Exemplaren
fast ganz, während die männlichen stets dichtere Köpfchen bilden. Die Entwicklung
aus der Spore beginnt Ende Mai, die Zeit der Reife fällt in den
Juli bis September. Mit Eintritt der kälteren Jahreszeit fallen die Früchte
ab und die Pflanze verschwindet; die männliche stirbt schon früher ab als die
weibliche.
In kleineren Sümpfen und Tümpeln, aber auch in grösseren Seen. Aus
Schlesien selbst bis je tz t nicht bekannt, aber in dem benachbarten Säclisischen
Theil der Oberlausitz bei Dretschen von Rabenhorst angegeben. Sicherlich in
Schlesien nicht fehlend, da sie in allen angrenzenden Gebieten verbreitet und
nicht selten ist.
2. N. c a p ita ta (N e e s v. E s e n b , unter Chara) — Chara capillaris
Krocker; Ch. elastica Amici. — Der vorigen fast in allen Stücken ähnlich,
aber d ie w e ib l i c h e n B l ä t t e r g e g a b e l t , zwei- bis dreispitzig; der Kern
der Frucht dunkel rothbraun bis schwarz, mit s t a r k v o r s p r i n g e u d e n
s c h a r f e n L e i s t e n . — Earbe meist heller, gelbgrün; zonenweise Incrustation
nicht selten. Die Köpfcheiibildung fehlt auch der weiblichen Pflanze niemals
Die Keimung findet im Sommer oder Spätjahr statt, die jungen Pflanzen
überwintern, die Fructification tritt im Frühjahr des folgenden Jahres,
meist schon im April ein, die Fruchtreife im Mai. Spätestens im Juni zerfällt
und verschwindet die Pflanze.
Meist in kleineren Gewässern, Wiesengräben, Ausstichen, Torflochern,
Lehmgruben. Breslau; bei Marienau und Pirscham, wo sie zuerst von
K r o c k e r beobachtet wurde, am Margarethendamm, bei Henningsdorf und m
der Nähe des Jungfernsees bei Kottwitz vor Ohlau. Ausserdem be. Gorhtz
nnd Hoyerswerda.
ß . Ohne Schleimüberzug der Antheridien und Sporenknöspchen [gymnocarpae).
3 N opaca Ag. Den beiden vorigen sehr nabe stehend, mit der letzteren
namentlich in der Gabelung der fruchttragenden Blätter übereinstimmend,
aber von beiden durch m a n g e ln d e n S e h l e im ü b e r z u g der Fructifieat.ons-
organe verschieden. Stengel und Blätter kräftiger, derber und weniger durchsichtig
als bei beiden, die Enden der Blätter meist in ein kürzeres weniger
scharfes Spitzchen auslaufend. Kern der Frucht um ein Geringes grösser,
schwarz, m it s t a r k e n , a b e r d i c k e r e n u n d s tu m p f e r e n L e u t e n . -
Eine sehr veränderliche Art! Es giebt lockere F o r m e n ohne Kopfchenbildung,
solche mit lockeren und solche mit sehr dichten Köpfchen, doch sind die
Köpfchen stets grösser als bei den vorhergehenden Arten und von den Endgliedern
der fructificirenden Blätter weiter überragt. Farbe und Ueberaug
wechseln sehr; reinliche Formen sind entweder dunkelgrün (N. atrovirms
Wallra) oder bleich gelbgrün; i n c r u s t i r t e E'ormen haben entweder einen gleichmassigen
feinkörnigen Ueberzug oder einen unterbrochenen grobkörnigen
(N. pedunculata Ag.). Häuiig tritt durch Bedeckung mit fremdartigen m.cro-
scopischen Organismen eine schwarze oder dunkelbraune E arbung ein.
In Gräben, Sümpfen, Bächen und Seen. Breslau: in Gräben und Ausstichen
am Margarethendamm; Striegau: in Gräben zwischen Kühnem und
Lederhose und auf dem Wiesenfelde, sowie im Gerstmannteich.
b. E inhäusige Arten [monoecae), ohne schleimige Umhüllung der Fructiflcations-
Organe.
4 . N. flexilis (L. unter Chara zum Theil) Ag. — Ch. commwiato Rupr.;
Ch. Brongniartiana Goss, et Germ.; O h . furculata Reichenh. — Von kräftigem
gestrecktem Wuchs, die fructificirenden Quirle nach oben allmählig kurzblattri-
ger, aber meist keine entschiedenen Köpfchen bildend. Blätter im Quirl meist
6, seltner 7 — 8 und dann die überzähligen gewöhnlich kleiner; die sterilen
gegabelt, 2—3 spitzig, die fertilen ebenso, seltener ungetheilt; Blattenden spitz.
Sporenknöspchen 1 - 3 unter dem Antheridium. Kern der Frucht oval,
dunkelrothbraun bis schwarz, mit starken Leisten, 0,38—0,48 mm. lang.
Sichtbare Streifen an der Hülle 8 - 9 (am Kern 7 - 8 deutlich). - Die grösste
unter den Nitellen der Flora, meist von lockerem Wuchs, reinlich und glanzend,
dunkel- oft braungrün, selten bleichgrün ins bräunlich-gelbe. Eine
Form mit plötzlicher verkürzten und dichter zusammengedrängten oberen
Quirlen (forma suheapitata) gleicht, besonders wenn sie zugleich zarter als
gewöhnlich ist, manchen Formen von N. syncarpa und capitata. Auch
durchaus kurzblättrige, aber dabei lockere Formen von abweichender Tracht
(/. hrachyphylla) kommen zuweilen vor. Sie überwintert als junge Pflanze, wie die