2. Gatt. Gymnomitrium N. v. E.
(Ccsius Gray. — Acolea Dmrt.)
Fclsbcwolinende lloebgcbirgsmoose. St. fadenförmig, rund
oder etwas abgeplattet, zerbrecblicb, spärlicli wurzelhaarig, abwärts
fast blattlos. Bl. 2reibig, dicht dachziegel ig, umfassend
(picraugebeftet, stumpf-kielig, an der Spitze r egelmäs s ig
21appig; Unterbl. 0. Fr.liülle mebrblättrig, frei, grösser als die
St.bl., zAisammeugerollt, die migleichen innern (2 oder 3) Hül lbl .
zarter, oft qiiergestiitzt, stets mehrmals eingeschni t ten.
Antheridien auf langen Trägern eikiigelig, zu 1 nnd 2 in den
Winkeln der oberen bauchigen Bl. — Kelch 0. Haube eingesenkt
, kurz lind zart. Kps. 2 Mm. h. gestielt, kugelrund,
bis fast zum Grunde abstehend 4 klappig; Kps.wand 2 schichtig,
Zellwände mit seitlichen, braunen Verstärkiingsrippen; Schleudererbinfällig;
Sporen braun, riindlicb-tetraedrisch, feinpunktirt.
2. G. concinnatum (L ig h tf .) C o r d a . (Jungerm. Lightf. — J. gymno-
miirioules N. v. E.) Zweihäusig. Rasen ausgebreitet, flach bis polsterförmig,
am Grunde w e n ig v e rw e b t , selten lockerrasig oder vereinzelt zwischen
ändern ¡Moosen, weisslich blaugrün, gelbröthlich, selten ganz grün. St. bis
5 Cm. 1., niederliegend bis aufrecht, s p ä r l i c h mit Wurzelsprossen, gabelig
oder nnregelmässig beästet; Aeste d r e h r u n d , a u fw ä r t s k e u l e n f ö rm ig .
Bl. zuweilen etwas abstehend, breit eiförmig, am Grunde oft 1 oder 2 zähnig,
zu Vs scharf 2 lappig; Lappen eiförmig, zugespitzt oder stumpflich, am Rande
(in E'olge Pilzwucherung) s c h m a l h y a l in g e s ä u m t bis ungesäumt; Zellen
etwas gruftig, rundlich Geckig mit stark verdickten Zellecken und 2—5 elliptischen
Zellkörpern, gegen den Rand meist kleiner und dickwandig, die Epidermis
körnig punktirt. Fr.liülle dick-eiförmig, spitz. 2J. fr. Ju li, August.
Aendert ab;
b. c r e n u la tu m (Carr. als Art). Bl. am hyalinen Saume vorspringend
gekerbt.
In geschützten Lagen an wenig feuchten, kalkfreien Felsen in der Knieholz-
rcglon des Riesengebirges allgemein verbreitet, meist auch c .fr.; angeblich auch
im Isergeb. und im Kessel des Gesenkes. Aendert je nach der Lage des Standorts
a b - . fo rm a v i r id i s , ganz grün, ohne hyalinen Saum, meist in karg humösen
Felsspalten; f o r m a r u f a , gelbroth, in niedergedrückten, festen Rasen, gern an
überrieselten S t e l l e n ; /o rm a p r o c u m b e n s , zwischen ändern Moosen umherkriechend.
Diese Formen finden sich wie Vait b. crenulatum zerstreut im
Riesengebirge.
3. G. corallioides N. v. E. Zweihäusig. Dem vor. ganz ähnlich.
Rasen meist polsterförmig, s e h r s t a r r , am Grunde durch z a h l r e i c h e
W u r z e l s p r o s s e n dicht verwebt, weissgrau, bräunlich bis geschwärzt. St.
aufrecht, niedrig (selten bis 2 Cm. h.), büschelig verzweigt; Aeste schmal
lanzettlich, b a n d f ö rm i g z u s a m m e n g e d r ü c k t , etwas gekrümmt. Bl. stets
dicht angepresst, ganz, endlich stumpf 2 lappig eingerissen, am Rande b r e i t
hyalin gesäumt, angefressen. 2|. fr. Juli, August.
An freiliegenden, kalkfreien Felstrümmern (Schattenseite) auf dem Kamme
des Riesengebirges stellenweise (Mädelsteine, Mittagstein, Dreisteine, am
Sehneegraben). F r. seltener.
Anm. In der Knospenlage fand ich die nicht entfärbte Bl.spitze 21appig;
doch werden diese Lappen durch Pilzfaden bald zerstört, deren Wucherung
durch die isolirte Lage der Standorte Iregünstigt zu sein scheint, so dass die
Bl. dann ganzrandig erscheinen, um später unregelmässig einzurelssen. Die
für charakteristisch gehaltenen, mit Bl.spuren bekleideten Ausläufer (Stolonen),
die oft schon nahe an ihrem Austrittspunkte einen fertilen Spross entsenden,
treten bei Q. concinnatum ebenfalls auf; beide Arten sind nur habituell verschieden
und für G. corall. bleibt nur die gekörnelte Cuticula charakteristisch.
3. Gatt. Sarcoscyphus Corda.
(Nardia Gray. — Marsupella Dmrt.)
Theils kräftige, theils kleine, stets dichtrasige Bergmoose. St.
durch Ausläufer verwebt, fadenförmig, drelirund oder abgeplattet,
nur an den Stolonen späirlich wurzelhaarig. Bl. deutlich
2 reihig, querangeheftet, kahnförmig-hohl, gleichmässig 2 lappig;
Unterbl. 0. Die beiden Hüllbl. am Grunde zu einer 2 üppigen, fleischigen
Beciierform scheinbar verwachsen. Kelch zarter, wenig
entwickel t , nicht hervortretend, zuletzt 4 —fllappig.
Kps. mässig hoch gestielt, fast kugelrund, fast bis zum Grunde
4 klappig; Kps.wand 2 und 3 schichtig, Zellwände mit seitlichen,,
braunen Verstärkungsrippen. Schleuderer hinfällig.
A nm . Wenn ich im Anschluss an die Autoren die beiden Innern Hüllbl.
als mit einander verwachsen bezeichne, so ist dies nur insoweit richtig, als
die Basis des Sporogoniums später mehr oder minder tief in den Blüthenbo-
den hineinwächst, wodurch meist auch das nächste, bei dichtbeblätterten St.
oft noch das 2. Bl.paar über die Basis des Kps.stiels zu stehen kommt. Aus
gleichem Grunde findet auch eine Verwachsung des Kelchrückens mit den
innern Hüllbl. nicht statt, wovon man sich am Besten an jungen § Blüthen-
ständen überzeugt. Zuweilen findet man auch ein 3 lappiges Hüllbl., dessen
3. Lappen oft bis zum Grunde eingeschnitten ist und so einem Hüllunterbl.
entspricht; aussergewöhnlicb sind 2 oder 3 Kps. aus einer Hülle.
4 . S. E h rh a r t i C o r d a . (Jung, emarginata Ehrh.) Zweihäusig. In
Tracht und Grösse veränderlich. Meist kräftig, durch zahlreiche Ausläufer
lockerrasig verwebt, grün, gelbgrün, gebräunt, schwarzgrün bis dunkelpurpurn.
St. 0,5 Cm. bis über 1 Dm. 1., meist aufrecht, gabelästig oder einfach,
seitlich zusammengedrückt, seltner rundlich, Stolonen wurzelhaarig. Bl.
meist genähert, aufrecht abstehend, fest, aus breiter, 1/2 stengel-umfassender
Basis r u n d l i c h - q u a d r a t i s c h , s e i c h t u n d s t u m p f a u s g e r a n d e t , seltner
stumpflich eingeschnitten, mit stumpfen oder eiförmig-spitzen Lappen;
Zellen ziemlich gross, rundlich Geckig, mit 3 eckig verdickten Zellecken und
mit 2 oder 3 Zellkörpern, gegen den Rand enger, am Saume fast quadratisch.
4 fr. Mai, Juni. Auffällige Abänderungen sind;