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gründe; Grafschaft Glatz, specieller Standort unbekannt, wahrscheinlich am
Glatzer Schneeberge. — Oie Pfl. aus England ist weit kräftiger als die uiisc-
rige, die in Grösse und Tracht der folg. gleichkommt.
421. W. fn g ax H e dw . (IF. striata Kaidf.) Dicht breitrasig oft kissenförmig,
höchst selten bis 2 Cm. li., reingrün. Bl. schmal lineal-Ianzettlich,
a l lm ä h l i c h zugespitzt, Rand flacli, g a n z r a n d i g oder entfernt klein gezähnt,
kaum merklich papillös; Rippe fast a n s l a u f e n d ; Zellen im oberen Bl.theile
quadratisch, oft b r e i t e r als lang. Kps. kaum 0,5 Cm. h. gestielt, eiförmig,
fast ohne Hals, entdeckelt weitmündig; Deckel von Kps.länge oder darüber;
Per.zähne auf sehr niedriger, breiter Basis p l ö t z l i c h h a a r f e i n , s e h r h i n f
ä l l ig , roth. 2 | ß- Juni, Juli.
An allerlei Felsen, besonders quarzigen (scheint auch schwachen Kalkgehalt
zu vertragen) von der Hgl. bis auf’s IIGb. häufig, meist reichlich fr.
** E uw e is ia S c h im p . {Dicranoweisin Lindb.) Kps. g latt; Pe r.z äh n e dolchförmig, p a p illös.
Periehätialbl. ganz oder fast bis zur Spitze sclieidenförmig zusammen gewickelt.
422. W. c risp u la H e dw . [Blindia C. Müll.) Rasen polsterförmig,
bald kreisrund, bald ausgedelmt, weich, bis 2 Cm. h., grüu, schwarzgrüii bis
schwärzlich. Bl. allseits abstehend, bis einseitswendig, oft sicbelförmig, stets
verbogen, trocken kraus, aus schmal eiförmiger Basis allmählich s e h r l a n g
r i n i i i g - p f r i e m e n f ö rm i g , unterseits d e u t l i c h p a p i l l ö s , f l a c h - und gaiiz-
randlg; Rippe in der Spitze verschwindend; B l . f l ü g e l z e l l e n q u a d r a t i s c h ,
b r ä u n l i c h . Kps. auf meist 1 Cm h ., zuletzt röthlichem Stiele aufrecht,
länglich-eiförmig, o h n e R in g ; Per.zähne l ä n g s g e s t r e i f t , oben ausgebleicht,
hinfällig. 4 fr. Mai, Juni.
Auf quarzigem und basaltischem Gestein, hier und da schon in der Hgl.,
dagegen in der Bg. und im HGb. durch alle Theile der Sudeten und Beskiden
(Babiagora) gemein und häufig fr. Niedrigste Standorte: Königshainer
Borge bei Görlitz; Hirschberg; Schlesierthal; Reiclienbach; Nimptsch. Auf
den Kämmen des Riesengebirges (auch auf dem Gipfel der Babiagora) ist eine
gescliwärzto Form mit kürzeren Bl. und kleiner Kps. (Var. gtrata (N. & H.)
Schimp.) nicht selten.
423. W. c ir rh a ta H e dw . [Blindia C. Müll.) Habituell der vor. ganz
ähnlich, doch hellgrün oder gelbgrün. Bl. abstehend, mehrfach verbogen,
trocken kraus, k ü r z e r , aus lanzettlicher Basis allmählich linealisch verschmälert
und zugespitzt, k a um papillös, am R a n d e z u r ü c k g e r o l l t , ganzrandig;
Rippe in der Spitze verschwindend; Bl.tliigelzellen n i c h t b e s o n d e r s a u s g
e b i ld e t . Kps. auf bis 0,7 Cm. h., bleichem Stiele aufreoht, schmal länglich;
R in g b r e i t ; Per.zähne n i c h t längsgestreift, oben ausgebleiclit. 4 ß'-
Ende Winter.
Au Baumwurzelii, Plaiikenzäunen, Stroh- und Schiiideldäclierii, doch auch
auf quarzigen Felsen in der Eb. ziemlich verbi'eitet und meist sehr zahlreich
fr. Görlitz; Nisky; Bunzlau an mehreren Orten; Sagan; um Grüuberg fast
gemein; Neumarkt; Breslau; Oldau; Birnbäuiiiel bei Sulau.
*** M ic row e isia S c h im p . Kps. g la tt; Per.zähne papillös, seh r k u rz, oft unvollständig
bis fehlend. Periehätialbl. von den übrigen Bl. wenig verschieden.
424. W. v irid n la (D ill.) B r id . (Bryum Dill. L. — Simophyllum
Lindb. — W. controversaHedvi.) E in h ä u s ig . Meist dichtrasig oder gesellig,
:
0,5 Cm. li., hellgrün. Bl. abstehend, verbogen, trocken kraus, aus lanzettlicher
Basis lineal-pfriemenförmig, rinnig, o b e n am R a n d e e i n g e r o l l t ,
ganzrandig, durch die a u s t r e t e n d e , d ic k e R ip p e s t a c l i e l s p i t z i g , d i c h t
w a r z ig ; Zellen oben fast undurchsichtig. Kps.stiel 0,2 bis 0,7 Cm. h., bleich.
Kps. aufrecht oder wenig geneigt, oval oder länglich, au der Mündung etwas
zusammengezogeii, zuletzt k a s t a n i e n b r a u n ; Ring s c h m a l , a u k le b e n d ;
Per.zähne sehr veränderlich (bis 11 gliederig), zuweilen fast fehlend. 0 fr.
Winter, Frühling. Sehr formenreich.
Auf nackter Erde an Waldrändern, Abhängen etc. vou der Eb. bis durch
die niedere Bg. sehr häufig, stets reichlich fr., in der oberen Bg. und im HGb.
sehr selten. Höchster Standort: Rieseiigebirge am alten Bergwerk. Kleine
Formen mit unvollständigem Per. werden oft mit Gymnost. microst. verwechselt.
(Hierher gehört auch Gymn. crispalum N. & H.)
425. W. Wimmeriana ( S e i id t .) Br. & S ch . (Gymnostomum Sendt.)
Zwitterig. Antheridien mit gegliederten Paraphysen nackt in den Achseln der
Periehätialbl. Grösse und Tracht wie vor. Dl. lineal-Ianzettlich, oben am
Rande eingerollt, fast k a p p e n f ö rm ig , staclielspitzig, sonst wie vor. Kps.stiel
bis 1 Cm. li., dünn, strohgelb; Kps. aufrecht, oval, b l e i c h ; Ring a u s
3 Z e l l r e ih e n gebildet; Per.zähne s e h r k u r z , gestutzt. 0 fr. Juli, August.
Iu humösen Felsspalten des HGb. sehr selten, stets fr. Rieseiigebirge:
Teufelsgärtcheii; Gesenke: Mohrafall, hier ziemlich häufig.
94. Gatt. Anoectangium Schwaegr.
Hohe, schwellend rasige Felsbewohner. Bl.grundzellen bleich,
rectangulär, alle übrigen Zellen rundlich quadratisch, voll Chlorophyll,
durch Warzen fast undurchsichtig. Blüthen b e id e rlei
Geschlecht s achsel s tändig. Kps. sel ten ständig,
deutlich gestielt, länglich; Deckel lang pfriemenförmig; Per. fehlend.
Zweihäusig.
Anm. Diese paradoxe Gattung, die sich nach der Tracht am engsten an
Amphoridium anschliesst, müsste streng genommen bei den AI. pleurocarpi eingereiht
werden, weshalb sie DNtr. auch hinter Anomodon stellte; Milde zog
sie zu den Trichostomeen.
426. A.compactum (S c h le ic h .) S c h w a e g r . (GymnostomumSchleich.—
Zygodon C. Müll.) T racht etwa von Amphoridium Mougeotii. Rasen bis 1 Diii.
tief, gebräunt, oft freudig grün, unten rostroth und wurzelhaarig. Bl. etwas
absteliend, t r o c k e n oft s p i r a l i g g ew u n d e n oder mit g e d r e h t e r S p itz e
e i n g e k r ü m m t , lanzettlicli oder linealiscli-laiizettlich, spitz, am Rande flach,
durch Warzen fein gekerbt; Rippe unter der Spitze endend. Kps. auf bleichem,
bis 1 Cm. h. Stiele, läiiglicb-oval, mit deutliclicm Hals; ungestreift, entleert
etwas weitmüiidig; Ring schmal, stückweise sich lösend. 4 fr. Juli,
August. Aendert ab:
b. b r e v i fo l iu m Jur. Niedriger. Bl. kürzer. Kps. länger gestielt.
An feuchten Gliniraerschieferfelsen des HGb. sehr selten und nur theilweise
fr. Bisher nur im Gesenke: im Kessel ziemlich häufig (hier auch var. b) und
am Peterstein.