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b. a q u a t i c u s N. v. E. (J. rivularis Sw.). St. bis 1 Dm. 1., oft fluthend,
schwarzgrüii, braunroth bis dunkelpiirpurn, f i r n i s s g l ä n z e n d . Bl.
auseiiiandergerückt, w e i t a b s t e l i e n d , w e n ig h o l i l , sehr seicht aus-
geraiidet, Bl.rand am G r u n d e u m g e r o l l t , aufwärts oft hyalin; Zellwände
rings s t a r k v e r d i c k t . Kelch minder z a rt, oft gefärbt, aus
dickwandigen, rundlichen Zellen gebildet.
C. e r y th r o r h iz u s L im - p T . Räschen 1 bis 3 Cm. li., locker, schwarz-roth-
braun, wie verbrannt. St. a n d e r B a u c h s e i t e a l l e r o r t s p i i r p u r n -
w u r z e l h a a r i g , aufsteigend, büschelig verzweigt. Bl. dicht gestellt,
d e r b , v e r k e h r t - h e r z f ö rm i g , mit tie f em und s p i t z e m Einschnitt
und stumpfen Lappen; Zellnetz e n g , derb, in den Bl.lappen kleiner,
angnlär dreieckig verdickt. Kelch oben aus rectangulären Zelleu
gebildet.
An feuchten Orten auf Steinen und Felsen, an kiesigen Ufern durcli die
Bg. und im HGb. häufig, seltener ln die Hgl. (um Hirschberg bei 300 M.)
herabsteigend, fast immer mit Kelchen oder ^ Blüthen. Var. b. in rasch
fliessenden Gewässern und an überrieselten Felsplatten (hier meist trübpurpurn)
in der HGb. des Riesengebirges allgemein verbreitet. Var. c. an feuchten
Felsblöcken im Isergebirge: Gipfel des Hochstein; Riesengebirge: im
Agneteiidorfer Walde, am hohen Rade, weisse Wiese, Koppenplan, oberhalb
des Aiipafalles, am Sehneegraben und am grossen Teiche.
A nm . In der Eorm mit kätzchenartigem St. (Var. julacea N. v. E.) kann
ich nur besonders schön entwickelte ( j Pfl. der Normalform erkennen, da ich
nirgend die entsprechende § TA- aufgeftmden h a b e , obwohl ich wiederholt
Gelegenheit hatte, z. B. am untern Weisswasser im Rieseiigebirge, diese Form
in Menge zu beobachten.
Zur Abart b. a q u a t i c u s rechne ich ausser der gewöhnlichen strombewohnenden
Pfl. auch robuste olivengrüne (Var. procerus Gottsche) und braunrothe
Formen (a. fusco-qmrpureus oder purpureo-brunneus N. v. E. in Hrb. v. Fw.),
wodurch diese Varietät ihren eigenen Formenkreis erhält und als Art aufgefasst
zu werden verdient.
Die höchst charakteristische Varietät o., welche N. v. E. bei a. humilis
(Nat. I. p. 127/128) unterbringt, beschreibt J. J a c k zuerst in Lebermoose Badens
p. 8 ; sie besitzt in ihren vegetativen Organen den Typus einer guten Art,
steht jedoch der folgenden, die ich nur unvollständig kenne, weit näher, so dass
sie vielleicht besser dort als f'orm uiitergestellt würde, sofern sie nicht als
S. Jackii zur eigenen Art erhoben wird.
Die beiden nachfolgenden Arten entfernen sich von der Stammform des S.
Ehrharti nicht weiter als die oben beschriebenen beiden Varietäten.
5. S. sp h a c e la tu s ( G i e s e k e ) N. v. E. (Jungerm. Gieseke. — 8 . Ehrharti
S. saccata N. v. E.) Zweihäusig. Rasen meist schwellend, s e h r w e ic h , dunkelgrün,
an den Spitzen gebräunt. St. s c h l a f f , 2— 5 Cm. h., kaum wurzelhaarig,
aufrecht, meist einfach, am Gipfel oft büschelförmig mit 3 - 6 schlaffen, kleinblättrigen
Sprossen. Bl. e n t f e r n t s t e h e n d , s e h r s c h l a f f u n d z a r t , aus
etwas herablaufender Basis verkehrt herzförmig, mit schmaler uud tiefer Bucht
und rundlichen, in der Spitze bräunlichen Lappen; die oberen mehr aufgerichte
t, mit ihrem Grunde um den St. gewickelt; Zellen dünnwandig, in den
Ecken undeutlich 3 eckig verdickt. Hüllbl. breit, das innere oft 3 oder 41ap-
pig. 2J. fr.? Ende Juli mit j und jungen $ Blüthen.
An moorigen Stellen des IIGb., gern an Quollen und sumpfigen Ufern der
Bäche, zerstreut. Riesengebirge: Weisswasser unterhalb der Wiesenbaude
und am Wege nach der gr. Schneegrube (von beiden Standorten als 8. sac-
cata Nees bekannt), oberhalb des Aiipafalles, oberhalb des kl. Teiches und
am weissen Flössel; Gesenke; Qiiellbäche der Oppa unterhalb der Schäferei.
A nm . Nur mit Reserve bringe ich (veranlasst durch schottische Ex. des
8. sphacelatus vom Ben mac dhui leg. G. E. H u n t und ein Ex. aus dem Hrb.
V. F lo to w : Jung, sphacelata Gies. „Kärthner Alpen“ leg. Funck d.d. N e e s
V. ein Standort dessen N e e s nirgend erwähnt — die mit unserer schlcs.
Pfl. völlig identisch sind) diese charakteristische Form unserer Hochmoore zu
8. sphacelatus N. v. E ., womit ich, entgegengesetzt der s p ä t e r e n N e e s ’-
schen Ansicht (Nat. I. p. 128—130) auch die i'orm 8. Ehrharti d. saccata
N. V. E. verbinde, die dann hier einen besseren Platz findet. Da ich die Pfl.
aus Grönland (N e e s , Nat. I. p. 131) nicht gesehen habe, so wäre ein Irrthum
meinerseits immerhin möglich, auf alle Fälle bleibt unsere Pfl. von grösserem
Interesse und schon durch die Schlaffheit aller Theile vou 8. Ehrharti unterscheidbar.
6. S. densifolius N. v. E. Zweihäusig. Räschen dicht polsterförmig
oder lockerrasig, trübbraun bis gelblichgrün. St. bis 3 Cm. h., aufrecht oder
niederliegend, v e r f l a c h t , dicht und g l e i c h m ä s s i g beblättert. Bl. aufrecht-
abstehend, fast rund, unten bauchig und mit verschmälerter Basis den St. fast
scheidenartig umfassend, Bl.rand am Grunde oder ln der Mitte e tw a s um g
e r o l l t , am Ende zu Vs s c h a r f eingesclmitten mit e i f ö rm ig s p i t z e n ,
trocken gegen einander geneigten Lappen; Zellen gross, in der Mitte des Bl.-
grundes länglich, am Rande klein, quadratisch; a l l e Z e l lw ä n d e , besonders
in den Ecken, s t a r k v e r d i c k t . 2(. fr.
An Felsen des HGb. sehr selten und bei uns steril. Riesengebirge: im
Riesengrunde. Unsere schlesische Pfl. steht der Form aus den Salzburger
Alpen ß dichoiomus N. v. E. Nat. II. p. 420 am nächsten, sie wächst lockerrasig
und zeigt wie diese keinen umgerollten Bl.rand.
7 . S. Funckii (W. & M.) N. v. E. (Jungerm. W. & M. — J. excisa
Hoffm.) Zweihäusig. Rasen sehr dicht, niedrig, braungrün, dunkelbraun bis
schwärzlich. St. sehr z a rt, aufsteigend; die fruchtenden (0,2—0,8 Cm. h.)
nach oben dicht- und grossblättrig, Aeste und Flagelleu (1 Cm. 1.) gleichmässig
beblättert. Bl. gedrängt, mehr oder miuder rechtwinkelig abstehend, eirundlich,
zu Va umfassend, fast bis zur Mitte durch eine spitzwinkelige, scharfe
oder zugerundete Bucht in 2 meist spitze Lappen getheilt; Zellen verhältnissmässig
sehr gross, mit 2 oder 3 Zellkörpern, an den Ecken stark 3 eckig verdickt,
Randzellen kaum kleiner. Hüllbl. viel grösser; Fr.stiel bis 0,5 Cm. h.
2J. fr. Mal, Juni.
Auf kiesig-thonigem Boden, an Waldrändern, Fussstegen, seltner an e.rdbe-
deckten Felsen von der Eb. bis auf’s HGb. häufig, in der Bg. gemein, nicht
immer fr. Die Pfl. ändert in der Tracht wenig und erscheint bei uns meist
als ß minor N. v. E.; während die grössere Form o: major N. v. E. viel seltener
¡st (Jauersberg cfr., Grünberg); doch sind beide Formen ausser durch
ihre verschiedene Grösse kaum von einander zu unterscheiden.