8. Gatt. Sphagnoecetis N. v. E.
(OdontoSchisma Dmrt. — Adelanthus Mitten.)
Nach Grösse, Habitus und Standort der Jungerm. Schraderi
sehr ähnlich. St. niederliegend bis aufsteigend, mit zablreicben
langen Wurzelsprossen. Bl. ungetheilt, eirundlicb bis rundlicli-
elliptiscb; Zellen mehr oder minder stark verdickt, undurchsichtig;
Unterbl. gewöhnlich fehlend, in den Blüthenständen und an
den Keimkorner tragenden Sprossen stets vorhanden, c? und $
Blüthen an eigenen, ventral angelegten, kl e i nbl ä t t rigen,
kurzen Aestclien. $ Hüllbl. 2 und 3 lappig. Kelch
länger als der Fr.ast, cylindrisch, oberhalb 3 kantig, an der Mündung
gezähnelt bis fransig-gewimpert.
74. S. commanis (D ic k s .) N. v. E. (Jungerm. sphagni Dicks. —
Odonloschisma sphagni Dmrt.) Z w e ih ä u s ig ; ^ und $ Pfl. oft vergesellschaftet.
In flachen, lockern his gedrungenen Rasen oder zw i s c h e n S um p f -
m o o s e n v e r e i n z e l t (dann fast aufrecht), grfln his hräunlich oder rothhraun,
w a c h s g l ä n z en d . St. geschlängelt, wenig ästig, längs sehr kurz, stellenweise
lang-huschelig wurzelhaarig, mit hlattlosen (zuweilen mit Bl.spuren),
dicht wnrzelhaarigen und verhogenen Wurzelsprossen. Bl. sehr schräg inserirt,
vorn kurz lierahlaufend, eirund his e i-o v a l, hohl, d u r c h e in e R e ih e
g l e i c h g r o s s e r , d i c k w a n d ig e r Z e l le n s t r a f f g e s ä u m t ; Zellen ziemlich
gleichgross, rund, in d e n Z e l le c k e n s c h w a c h his stark v e r d i c k t ,
Zellkörper zahlreich, ungleich, meist rundlich und granulirt, Cuticula u n d e u t lic
h g e k ö r n e l t ; Keimkörner (hei der Normalform) selten, rund und oval,
meist quergetheilt, später gebräunt. U n t e r b l . f e h l e n d oder spärlich und
klein, nur in den Blüthenständen stets deutlich. Aeste (his 1,5 Mm. 1.)
kätzehenförmig, bleich, Hüllhl. mehrpaarig, querinserirt, riimenförmig, knrz und
spitz 2 lappig, am Dorsalrande oft mit eingeschlagenem 3. Lappen (Unterbl.
eilanzettlich, kurz 21appig), alle Ränder geschweift his kerbig gezähnt; Antheridien
einzeln, bleieh, rundlich-oval, Träger kurz, Paraphysen 0. Fr.a st kurz,
mit wenigen Bl.wirtein, zuweilen mit Wiederholungsspross, Hüllbl. an der
Spitze abstehend, his zu eingebuchtet, mit 2 spitz-eiförmigen oder stumpflichen,
geschweiften bis gezähnten Lappen, alle Zellen elliptisch; Hüllunterbl.
eiförmig, kurz eingeschnitten. Kelch meist sehr lang und schmal, Mündung
gezähnt bis gefranst; Archegonien (bis 20) zahlreich. Kps. ovai, braun, Wandung
2scliichtig, die innere mit Halhringfasern; Sporen braun, meist rund,
sehr deutlich gekörnelt, kaum breiter als die rothhraunen Schleuderer. 2(. fr.
Juni, Juli. Aendert ab:
b. m a c r io r N. v. E. ( ä Ilühncriana Rabenh. — Odontoschisma denudatum
Dmrt.) Rasen compact. St. gekniet, Wurzelsprossen sehr reichlich.
B l.z e lle n a n g u l ä r s e h r s t a r k v e r d i c k t , im Z e l lr a u m e
s t e r n f ö rm i g ; C u t i c u l a p a p i l l e n a r t i g - g e k ö r n e l t . Aeste fast
bandförmig, nach dem Ende verdünnt, kleinblättrig und Keimkörnerhäufchen
tragend. Unterbl. zahlreich, besonders an den oberen Aesten,
oft 2 zähnig.
In Torfsümpfen zwischen Sphagnen von der Eh. his durch die Bg. sehr
zerstreut und höchst selten fr. Breslau: Hasenau; Hirschberg: Herischdorf;
Isergebirge: grosselserwiese. — Var. h. ungleicli häufiger als die Stammform,
auf Moorboden, modernden Baumstümpfen und au feuchten Quadersandsteinfelsen
von der Eb. his durch die Bg. weit verbreitet, nicht selten fr. Sagan;
Bunzlau; Wohlau; Breslau: Riemberg und Kunzeiidorf; Ohlau; Hirschberg:
Sattler; Rieseiigebirge: Grenzhauden; Adershaeh und Weckelsdorf; Gesenke;
Beskiden.
Anm. Wenn neuerdings für Var. macrior Artreclite beansprucht werden
(Dmrt. in Hepat. europ. p. lOS „Species male a CI. Neesia ah Esenbeck cum
¡more confusa."), so kann ich nach Musterung eines reichlichen Materials nur
N. V. E. (Nat. I. p. 295) beipflicliteii, dass a vegetior in ß macrior übergeht;
letztere zeigt sowohl im Standort als in der so betonten Bekleidung der Cuticula
eia ganz ähnliches Verhalten zur Stammform, wie ,Tung. Taylori zu J.
anomala; beide besitzen in ihren Extremen die Kennzeichen guter Arten, sind
jedoch durch Zwischenstufen mit einander verbunden.
9. Gatt. Lophocolea N. v. E.
Meist lockerrasige Erdmoose meist von gelbgrüner oder bleicher
Färbung. St. schlaff und kriechend, spärlich wurzelhaarig. Bl.
schräg inserirt, seitlich ausgehreitet, vorn herablaufend, 2 lappig;
Zellen ziemlich gross, durchscheinend, dünnwandig. Unterbl.
stets vorhanden, t ief 2spal t ig, mit 2theiligen oder zerschlitzten
Abschnitten. Blüthenverhältnisse mannigfal t ig: Antheridien
entweder in köpf- und ährenförmigen Blüthenständen
am Ende des St. und der Hauptsprossen oder an v e n tral
angelegten, eigenen, kurzen Aestchen oder auch dicht
unterhalb der Archegonien an der Axe des fertilen Sprosses.
? Blüthen theils an der Spitze des St. und der Hauptsprossen und
dann durch Sprossung früh sei ten- oder gabel s tändig,
theils an ventral angelegten, längeren oder verkürzten, e i g e nen
Aesten; Hüllhl. grösser als die St.bl. und meist tiefer
getheilt. Kelch gewöhnlich cylindrisch, oberhalb scharf 3sei -
tig, an der gleichweiten Mündung mit Skammart ig gezähnten
Lappen; Archegonien sehr zahlreich.
75. L. bidentata (L.) N. v. E. (Jungerm. L. — 7 . lateralis Dmi-t.)
Z w e i h ä u s i g ; (¿P fl- oft in eigenen Rasen. Ausgedehnt lockerrasig, hleicli-
grün, gewöhnlich mit Laubmoosen gemengt. St. iimherschwcifend, w e n ig
v e r z w e ig t , v o rw i e g e n d d u r c li S p r o s s u n g a u s d e r S c l io i t e l r e g io n
oder dicht unterhalb derselhen in lange Aeste gabelig (seltener büschelig)
getheilt, spärlich wurzelhaarig. Bl. dünnhäutig, fast horizontal ausgebreitet,
an der Basis so hreit als lang, gegen die Spitze s c h ie f v e r s c h m ä l e r t , zu
1/4 durch eine g e r u n d e t - s t u m p fw i n k e l i g e Bucht in 2 u n g l e i c h e , lan-
zctt-pfriemcnspitzige, meist etwas divergirende Laeinien getheilt; Zellen fast