Kammern; das farblose Gewebe mebrschiehtig bis zum Rande, mit netzartig
verdickten Zollwänden, in der Laubaxe bis 10 Zellschichten, allmählich in die
Seitenflächen verfliessend. Rrutknospen an sterilen, wie an und $ Pfl.
4 fr. Juni, Juli.
Auf feuchtem Boden, an Quellen, Bächen, Sümpfen, Wegen, Mauern, Felsen,
auf Gartenland von der Eb. bis auf’s HGb. sehr gemein, häufig fr. und
je nach dem Standort in Grösse und Tracht sehr abändernd. Anatomisch
sehr abweichend sind die zarthäutigen, durchscheinenden Laubniassen einge-
taiichter Sumpfformen mit wenig oder gar nicht entwickelter Lufthöhlenschicht
uud zuweilen fast fehlenden Spaltöffnungen.
** ^ Blüthenboden ungetheilt, kegel-mützenförmig,
30. Gatt. Fegatella Raddi.
(Conocephalus Neck. — Dmrt. — Oynocephalum Wigg.)
Laub gross, lederartig, mit schmaler, deutlicher Mittelrippe,
ohne Brutknospenbehälter, oberseits in den wul start ig auf-
getriebenen, hel l farbigen, Ösei tigen Feldern der Epidermis
mit grossen (dem blossen Auge sichtbaren) Spaltöffnungen,
c? Blüthenboden ungest iel t , oval-scheibenförmig. Träger der
¥ Receptaceln mit einer Bauchrinne. An der Unterseite des ¥
Blüthenbodens bilden die Hüllbl., die sowohl mit dem Fr.boden
als auch uuter sich verwachsen sind, 5—8 Fr.ñicher, welche je
einen röhrenförmigen 1 fruchtigen Kelch beherbergen, aus dem
die Kps., deren lose eingesenkter Stiel sich vom Blüthenboden
löst, hervortritt. Kps. länglich-birnförmig, braun, durch 4—8
ziirückgekrümmte Zähne sich öffnend; Wandung Ischichtig, mit
Ringfasern und Spiralen. Sporen gross, rund, braun, durch grössere
uud kleinere Wärzchen dicht gekörnel t. Schleuderer
kurz uud dick, meist 3—6 spirig.
115. P . cónica (L.) R a d d i. {Marchantía L. — Conocephalus Dmrt. —-
Cynocephalum Lindb.) Zweihäusig. In flachen, dichten Üeherzügen, nach
Grösse und Tracht der vor. gleich. Laub selten bis 3 Dm, 1., meist 1 Cm.
br., am Sprossende mit gerundeten oder eingedrückten Lappen, unterseits oft
purpurn, längs der Mittelrippe durcli lange, w e i s s e Wurzelhaare dichtfilzig,
oberseits durch hellere Linien Gseitig gefeldert. Epidermiszellen gross, Gseitig,
dünnwandig, Spaltöffnungen oberflächlich, als weisshäutige Auftreibung
dem blossem Auge sichtbar, Porus gross, in 5 concoiitrischcn Kreisen-von
je 6 (aneh 8) Zellen umgeben. Laub im Querschnitt mit mässig entwickelter
Lufthöhlenschicht, das ungefärbte, netzig verdickte Gewebe innerhalb der stark
vortretenden Laubaxe kleinzellig, m it 3 — 5 s e h r g r o s s e n P a r e n c h y m -
z e l l e n (horizontalen Lufthöhlen), g e g e n d i e S e i t e n f l ä c h e n p l ö t z l i c h in
4 L a g e n g r ö s s e r Z e l le n a b g e s e t z t , am Rande 2 schichtig. Träger des
¥ Fr.bodens bis über I Dm. 1. 4 ß'- April, Mai.
In W ä ld e rn : an scliattigen Abhängen, bemoosten Felsen (auch Kalk) nnd
Wurzeln, Quellen und Bächen von der Eb. bis a u fs IIGb. (noch im Kessel
des Gesenkes) gemein und nicht selten fr. Die lebende Pfl. hat einen aromatischen
Geruch und einen bitterlichen Geschmack.
*** ^ Blüthenboden gewöhnlich seicht 2—ö lap p ig oder ganz, halbkugelig oder convex.
31. Gatt. Preissia N. v. E.
(Cyathophora Gray.)
Laub spärlich gegabelt, sprossend, mit unterseits stark vortretender
Mittelrippe. Träger der Receptaceln mit 2 Bauchrinnen,
an den Kanten häut ig-gef lügel t , am oberen Ende
ohne niederhängende Sprenschuppen. (¿Blüthenboden gestielt,
schildförmig, am Rande 4 —5buchtig. ¥ Blüthenboden halbkugelig,
seicht 4 (auch 3 und 5) lappig, abwechselnd mit kürzeren,
oben rippenartig vortretenden Strahlen; an der nnteren Seite
bilden die Hüllbl. ebensoviel unter sich freie Fr.fächer, die 1—3
glockige, 4 oder 5theilige 1 fruchtige Kelche einschliessen. Kps.stiel
mit breitem Fusse lose eingesenkt. Kps. verkehrt eiförmig,
glänzend dunkelbraun, mit 4—8 zurückgekrümmten Zähnen sich
öffnend, Wandung 1 schichtig mit vol lkommenen Ringfasern.
Sporen gross, dunkel rothhraun, nicht durchscheinend, unregelmässig
höckerig, kaum netzig-faltig. Schleuderer fadenförmig,
kurz, oft 4 spirig.
116. P. commutata (L.; W a h le n b .) N. v. E. {Marchantia Wahlenb. —
31. quadrata Web. — P. hemisphaerica Cogn.) Einhäusig; auch zweihäusig.
Rasen flach und zusammenhängend. Laub I—3 Cm. 1., flach, vorn fast verkehrt
herzförmig, 0,5 bis I Cm. br., Laubaxe sehr dick, der 1 schichtige Rand-
saiim oft etwas wellig und lappig, oberseits freudig grüu bis bräunlicli, durch
fiederig divergirende Linien gefeldert, unterseits mehr oder niinder dunkel
purpurn, Wiirzelhaare meist weisslich. Epidermiszellen länglich Gseitig, dünnwandig;
Spaltöffnung v e r t i e f t , wenig warzenförmig vortretend; Vorhof von
4 einfachen Schliessringen (aus je 4 Zellen) gebildet; Porus durch 4 (selten 3)
gegeneinander geneigte 3 eckige Zellen sternförmig. Lufthöhlenscbicht ziemlich
stark entwickelt, das chlorophyllfreie Gewebe oft violett-purpurn, in der Axe
iiiehrsctiichtig, mit einem verzweigten Gefässsysteni, plötzlich in die nahe der
Axe mehrschichtigen Seitenflächen abgesetzt, die sich schnell in den 1 schichtigen
Rand verflachen. Träger des ¥ Blüthenbodens bis 8 Cm. 1., der des
(¿ stets kürzer. 4 ß'- J'ß'-
All Kalk, kalkhaltigen Felsen, Mauern und in kalkhaltigen Sümpfen von
der Eb. bis auf’s HGb, zerstreut, reichlich fr. Sagan; ’Wellersdorf; Grünborg;
an der Obra; Schönau: Kitzelberg; Hirschberg; Kapelleiiberg; Riesengebirge:
Kesselkoppe, Riesengrimd und Johaniiesbad; Cliarlotteiibnmn; Silsterwitz am
Zobten; Neisse; zahlreich im Gesenke, noch im Kessel; Czantory bei Teschen
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