In den Mooren des HGb. verbreitet, doch selten fr. Bisher nur aus dem
Riesengebirge bekannt; Elbe- und Pautschcwie.sen, Sohle der beiden Schneegruben,
weisse Wiese, Koppenplan gegen den Melzergrund, kleiner Teicb.
Um so merkw'ürdiger ist das isolirte Vorkommeu der Pil. in 2 Kolonien auf
feuchtem Haidelande in der Eb. zwischen Nimkau und Bruch bei Breslau, hier
iu Gesellschaft vou S. rigidum.
457. S. Girgensohnii Russow-, [S. strictum Lindb.) Z w e ih ä u s ig .
Lockerrasig, bis über 2 Dm. h., einfarbig, sattgrün bis strohfarbig. St. steif;
Astbüschel von 3 — 5 dünnen Aesten, davon 2 - 3 horizontal abstehend mit
herabgebogenen Spitzen, selten aufrecht. Holzkörper des St. bleich; Rinde
.sehr porös. St.bl. gross, aufrecht, fast rechteckig oder quadratisch, m it n a c h
in n e n a u s g e s c h w e i f t e n Seitenrändern, n u r au d e r a b g e s t u t z t e n
S p i t z e g e f r a n s t , nach unten zu sehr breit gesäumt; die oberen wasscrhel-
len Zellen gross uud weit, stets ohne Fasern. Astbl. mit ziemlich weiten
hyalinen Zellen, reich mit Fasern und zahlreichen grossen Löchern. Perichä-
tialbl. mit stumpfer, ausgerandeter Spitze. 2J. fr. Juui — August, doch
sehr selten.
In feuchten Wäldern und in Waldbrüchen (ule lu tiefen Sümpfen) von der
Eb. bis auf’s HGb. vou zahlreichen Standorten doch nur steril bekannt, findet
es seine Hauptverbreitung in der Bg. der gesammten Sudeten und in den Beskiden
[Babiagora].
458. S. flmbriatum W i l s . E in h ä u s ig . Wuchs und Tracht wie vor.,
blaugrün, nie roth. St. miuder steif; Holzkörper ungefärbt; Rinde sehr p o rö s :
Astbüschel von 2—3 sehr langen und dünnen Aesten. St.bl. gross, aufrecht,
breit v e r k e h r t - e i f ö rm i g , an der breit abgerundeten Spitze b is z u r M it t e
d e r S e i t e n r ä n d e r herab stark gefranst, stets ohne Fase rn ; sonst wie vor.
4 fr. Juli — August.
In Sümpfen der Eb. und Hgl. verbreitet, doch selten fr., fehlt iu der Bg.
und hu HGb. — Nisky, Flinsberg, Bunzlau, Sagan, Wohlau, Zobten, um
Breslau an vielen Orten, bei Nimkau cfr., Karlsruhe und Rybnik 0 . S
Höchster Standort: Moosebrueh bei Reihwiesen im Gesenke (740 M.).
t t St.bl. an der wenig v erscbmälerten Spitze gestutzt und ausgefranzt, unge.>!äumt oder
an der Basis schmal gesäumt.
459. S. squarrosum P e r s . (S. aconiense DNtr.) Einhäusig. Sohr
kräftig und etwas starr, 1 —2 Dm. li., meist blaugrün. Holzkörper ro th ; Rinde
nicht porös. St.bl. s e h r g r o s s , meist aufrecht, breit länglich mit etwa.s
schmälerer, breit abgerundeter (bisweilen auch kappenförmiger), oft e in w e n ig
ausgefranster Spitze, u n g e s ä u m t ; die hyalinen Zellen sehr gro ss, ohne
Fasern und Poren. Astbl. s p a r r i g a b s t e h e n d , länglich lanzettlich, an der
schmalen Spitze 3 und 4 zähnig, schmal gesäumt; d ie h y a l in e u Z e l le n
s e h r w e i t , mit zahlreichen Fasern und grossen Löchern. Periehätialbl. in
der breit abgerundeten Spitze gefranst, höchstens am Grunde mit Ringfasern.
4 fr. Juli, August. Aendert ab:
b. s q u a r r o s u lu m L e s q u . An S. Girgensohnii erinnernd. Dunkelgrün
bis in’s Gelbliche. St. weit schmächtiger und schlanker; Holzkörper
weisslich und gelblich. Stets steril. Keineswegs eine Jugendform I
In Wäldern an quelligen Stellen von der Eb. bis durch die ganze Bg. verbreitet,
doch nicht immer fr,; die Normalform fehlt im eigentlichen IIGb,
(höchster S tan d o rt; um die Spindlerbaude im Riesengebirge). — Var.^ b. zerstreut
an feuchten Waldstellou der Eb. und der Hgl. (Bunzlau; irc ib u rg m
der Ilarthe, Breslau: Bruch, Nimkau, Schebitz, Karlowitz; Goschütz bei Fcstcn-
berg); häufiger in den Hochmooren des Riesougcblrges.
460. S. teres A n g s tr . (S. s i u a r r o m m Var. teres Schimp.) Zweihäusig.
W e n i g e r k r ä f t i g , doch bis 2 Dm. h., iu a l l e n T h e i l e n w e i c h e r , g e lb -
b r ä u n l i c h ; selten iu eigenen Rasen. Holzkörper roth; Aeste drehrund.
S tb l wie die des vor., aber schmal gesäumt. Astbl. n i c h t sparrig, sondern
fast ganz a i i l i e g e n d , gewöhnlich schmäler: die hyalineu Zelleu mit sehr
grossen Löchern, Periehätialbl. ganz ohne Fasern. Sonst wie vor. 4 fr.
Juli, August. ,
In tiefen Sümpfen und au Teiehrändern von der Eb. bis auf s HGb. verbreitet,
doch sehr selten fr. Grüuberg; Sagan; Bunzlau; Hirschberger Thal;
häufig lu den Hochmooren des Rieseiigebirges; um Breslau au vielen Orten;
Rybnik 0 . S. (Babiagora am S. Fusse).
i t t St.bl. an der verscliinälerten Spitze fast immer gezähnt, nie ab g estn tzt; deutlich oft
b re it gesäumt.
461. S. acutifolium E h rh . Einhäusig; c? Aeste meist röthlich. Rasen
^veich, 1—3 Dm. h., selten rein grüu, meist röthlich angehaucht, oft purpurn
oder ’braunroth. Holzkörper grüu bis schwarzroth: Rinde meist porenlos.
St.bl. k l e in , eiläuglich kurz zugespitzt, ln der Spitze 3 — fizahiiig (selten
etwas gerundet und schwach gefranst), oben schmal u n t e n b r e i t g e s ä um t,
die oberen hyalineu Zellen weit, fast s t e t s m it F a s e r n und s p ä r l i c h mit
Poren. Astbl. länglich-lanzettlich, aii der Spitze 3—5 zähnig, sehr schmal
gesäumt; die hyalinen Zellen w e i t , mit Fasern. Periehätialbl. meist ohne
Fasern und Poren. 4 fr. Juli, August. Aendert ln allen Theilen vielfach ab.
Auf Torfboden und in Wäldern von der Eb. bis auf’s HGb. das gemeinste
und formenreichste Sphagnum, das häufig mit S. Girgensohnii verwechselt
wird. Die zierlichste Form (Var. tenellum Schimp.) gleicht habituell dem
S. molluscum oft täuschend.
462. S. rubellum W ils . Z w e ih ä u s ig . Grösse und Wuchs vou
S. molluscum. Rasen weich und locker, 1 Dm. h., durchweg purpurroth.
Holzkörper rosenroth; Rinde porenlos, 4 Zelllageii dick; A e s t e zu 3 in
e in em B ü s c h e l. St.bl. g r o s s , s c h m a lg e s ä u m t , an der zuerst kappen-
föriuigeii, dann abgerundeten Spitze etwas gefranzt; die hyalinen Zellen gross,
2 und 3 mal getheilt, meist o h n e F a s e r n und Poren. Astbl. eiläuglich, oben
mit eingeschlageneii Rändern, sonst wie vor. 4 ß- J"'*-
In der Bryol. Sil. p. 383 führt Milde diese Art vou 2 schles. Standorten
auf (Hockschar im mähr. Ges. und Krummliübel im Riesengebirge); diese Pil.
sind jedoch kräftiger als die englischen Originale von Wilson, die ich durch
G. E. Hunt besitze, v. Klinggraeff vereinigt S. ruhellum mit S. acutifohum
Var. tenellum als N. tenellum v. Klinggr. zu einer A rt; Russow dagegen mit
S. acutifolium als Var. J ruhellum.
463. S. cuspidatum E h rh . (S c h im p .) (iS. Mougeotii Schimp. S.
rccurvum P. Beauv.) Einhäusig. Lockerrasig. 1 - 3 Dm. h„ grüu oder gelblich
grün. Holzkörper bleich, selten dunkler gefärbt; Rinde nicht poros.
St.bl. meist klein, verlängert 3 eckig, breit gesäumt, an der stumpflichen Spitze