90. Gatt. Trematodon Ricli.
Niedrige Erd- and Torfmoose, die sieb durch ihre eigenthümliche
Tracht habituell an Amblyodon erinnern. Bl. aufrecht oder
abstehend, ganz glatt; Bl.zellen meist verlängert Gseitig. Kps.
anf verlängertem Stiele ans langem Hal se etwas hogig
hcrahgekrümmt , nnsymmetri sch, last cyl indrisch
oder schmal birnförni ig; Per.zähne am Grunde sich berührend
oder verwachsen, ungetheilt oder ungleich 2 schenkelig;
Schenkel theilweise verwachsen, zuletzt frei, roth nnd am Saume
entfärbt. Haube gross, am Grunde ganzrandig. Einhäusig.
413. T. ambignus (H e dw .) H o r n s c h . {Dieranum Hedw.) Dicht
gesellig. St. 0,5 Cni. h., am Grunde wurzellilzig. Bl. abstehend, aus eiförmiger
Basis plötzlich lang rinnig-pfriemenförmig; Rippe lialbstielrund, die
Pfriemenspitze fast ganz ausfüllend. Kps.stiel bis 3 Cm. h., dünn und verbogen,
strohgelb; K p s . schief geneigt, länglich, zuletzt b raunroth; Hals länger,
am Grunde kropfig, mit zahlreichen phaneroporen Spaltöffiuingen; Per.zälme
lang, fast bis zum Grunde 2 spaltig; Deckel lauggesclinäbelt; Ring breit, sich
znrückrollcnd, 2j. fr. Juni, Juli.
Auf thonigem Haidelande und auf torfig-sandlgem Boden von der Eb. bis
in die niedere Bg. zerstreut, stets reichlich ir. Bunzlau; S agan; Schwiebus;
Deutsch-Wartenberg bei Grünberg; Breslan; Karlowitz; Irebnitz; Kath.-Hammer;
Riesengebirge,: am rothen Floss bei Krummhübel; Ileuscheuergebirge;
am grossen Sec bei 750 M,
91. Gatt. Dichodontium Schimp.
Lockerrasige, Fenchtig-keit liebende Moose, die nach Wachs-
thnm und Tracht sich eng an Dicranella squarrosa anschliessen
und den Uebergang znr folgenden Gattung schon vermitteln. Bl.
allseits sparrig, glanzlos, beiderseits stark papi l lös; Bl.zellen
klein, r u 11 d 1 i c h - q n a d r a ti s ch , verdickt, am B1. gr u n d e
zunächst der Rippe verlängert Gseitig und nur hier ohne
Papillen. Kps. auf verlängertem Stiele geneigt, iiiisyninietrisch,
kurz eiförmig, ohne Kropf, nie gefurcht; Per.zähne am Grunde
verwachsen, bis unter die Mitte 2 und 3 spaltig; Hanhe klein, am
Grunde ganzrandig. Zweihänsig.
414. D. pellucidum (L.) S c h im p . [Bryum L. — Angstroemia C. Müll.—
Diohelon Hampe.) Rasen locker und weich, meist 3 oder 4, selten bis 8 Cm.
h., lebhaft grün. St. unten brauiifilzig, Aeste gleichhoch. Bl. locker gestellt,
aus scheidiger, breiter Basis lanzettlich, spitz, sparrig abstehend und zurück-
gebogen, trocken zusammeiigedreht, au der Spitze deutlich gesägt; Rippe dick,
vor der Spitze verschwindend, oben am Rücken oft gesägt. Kps.stiel meist
1 Cm. h., zuerst bleich; Kps. ohne Ring; Deckel aus gewölbter Basis länger
oder kürzer geschnäbelt. ij. fr. Spätherbst und Winter.
Auf feuchtem Gestein und im Kiese der Gebirgsbäche, an quelligen Stellen
und an nassen B'elsen in der Hgl. und Bg. durch das ganze Gebiet sehr
verbreitet nnd nicht selten fr. Niedrigster Standort: Bunzlau: Teufelswehr
bei Klitschdorf-Wehrau (170 M.); höchster Standort: Kessel im Gesenke
(1255 M.). Im Riesengebirge: Melzergrund und kleiner Teich, in einer bis
1 Dm. 1., sterilen Form mit am Rande und am Rücken der Rippe stärker
gesägten Bl. (Var. serratum Br. & Sch.)
92. Gatt. Gynodontium Br. & Sch.
Rasenbildende, weiche Felsmoose. Bl. abstehend, trocken
kraus, mehr oder minder papi l lös, selten glatt; Bl.zellen oben
quadratisch, derb, in der Mitte rectangulär, am Bl.grunde verlängert
rectangulär, wasserhell, an den Bl.flügeln locker Gseitig.
Kps. auf verlängertem Stiele übergeueigt, länglich - oval, meist
etwas gekrümmt und mit Kropf, oft gefurcht; Kps.hals mit pha-
ueropoi'en Spaltöffnungen; Per.zähne bis unter die Mitte ungleich
2 schenkelig, sonst wie hei Dieranum. Haube aufgehlasen - kappenförmig,
am Grunde ganzrandig. Einhäusig.
Anm. C. Bruntoni besitzt zwar keine Spaltöffnungen und an den Per.zähnen
keine Papillen, findet jedoch hier am Besten einen Platz.
* Kps, nich t gefurcht.
*C. viren s (H e dw .) B r. & S ch . [Dicramim Hedw. — Oncophorus
Brid. — Angstroemia C. Müll. — Diohelon Hampe.) Breit- und dichtrasig,
am Grunde brannfdzig, bis 6 Cm. h., reingrün, abwärts bräunlich. Bl. a u f r
e c h t - a b s t e h e n d , trocken e tw a s kraus, aus umfassender, eiförmiger, am
Rande zurückgeschlagener Basis allmählich lanzettlich-pfriemenförmig, rinnig-
gekielt, am Rande verkümmert gezähnelt; Rippe amslaufend; Zellen des oberen
Bl.theiles klein, rundlich-quadratisch, b e i d e r s e i t s o h n e P a p i l l e n . Kps.
auf bleichem, 2 Cm. h. Stiele ühergeneigt, stark unsymmetrisch, länglich,
gekrümmt, deutlich kropfig, ringlos, Deckel schief geschnäbelt; Per. sehr kräftig,
purpurn, wenig papillös. 2J. fr. Juni, Juli.
An kiesigen, feuchten Plätzen (an Quellen, Bächen und Seen) auch an
feuchten Felsen nnd faulem Holze des HGb., bisher nnr von A. Rehmann
(Verhdl. der zool.-bot. Ges. Wien I8G5 p. 4G2) in den Wäldern der westlichen
Beskiden bei Rycerki angegeben. Die Pfl., die ich an der Babiagora
nicht beobachtet habe, fehlt im ganzen Sudetenzuge, findet jedoch in den
alpinen Lagen der hohen T a tra grössere Verbreitung, wo sie an der Nordseite
mit den Flüssen bis 900 M. herabwandert.
415. C. Bruntoni (Sm .) Br. & S ch . (Dieranum Sm. — Didymodon
obscurus Kaulf. — Oreoweisia Milde. — Diohelon Hampe. — Weisia DNtr.)
Dichtrasig bis polsterförmig, 2 Cm. h., gelbgrün. Bl. verbogen, trocken
k r a u s , die oberen viel länger, alle lineal-lanzettlicli, zugespitzt, unten am
Rande zurückgerollt, gegen die Spitze entfernt gesägt; Rippe breit, mit der
Spitze verschwindend; Zellen des nnteren Bl.theiles verlängert, alle übrigen
klein, rundlich quadratisch, papillös. Kps. auf gelblichem, meist 0,6 Cm. h.
Stiele a u f r e c h t , fa.st eiförmig, s y m m e t r i s c h oder etwas gekrümmt, o h n e