diesem Sprösschen weder im Innern einer Mutterzelle noch eines
zusammengesetzteren Sporenbehälters, sondern als nackte Z e lle '),
die erst in der Folge von den Ausstrahlungen des tragenden Spröss-
chens fruchtartig umhüllt und fest eingeschlossen wird.
Bei Nitella entstehen die Sporenknöspchen an den Knoten der
Blätter, in demselben Quirl mit den gabelbildenden Seitenblättchen
und die Stelle solcher vertretend, bei monöcischen Arten dicht unter
dem gipfelständigen Antheridium, entweder einzeln auf der Bauchseite
des Blatts oder durch Hinzukommen seitlicher Knöspehen auf 2 — 3,
ja selbst 4—5 vermehrt, wobei die Zahl der zu Blättchen entwickelten
Seitenstrahlen in gleichem Masse abnimmt, selbst bis zum völligen
Fehlen derselben (N. syncarpa). Bei Nitellen mit wiederholter
Theilung der Blätter wiederholt sich die Bildung der Sporenknöspchen
in gleicher Weise auch an den Knoten der Seitenstrahlen.
Wie die Blättchen aus den peripherischen Zellen des Blattknotens
hervorgehen, so auch die Sporenknöspchen, und da die Bildung
des Kreises dieser Zellen auf der Bauchseite des Blatts beginnt, so
ist es zunächst die zuerst entstandene peripherische Zelle, welche
sich an fertilen Blättern zum Sporenknöspchen gestaltet, welcher die
übrigen der Reihe nach folgen können. Auch bei Lychnothamnus
harbatus ’ ) entspringt das Sporenknöspchen an der Stelle eines Blättchens
auf der Bauchseite des Blatts, an derselben Stelle, welche bei
Ghara vom Antheridium eingenommen wird. Bei Tolypella entspringen
die Sporenknöspchen oft in grösserer Zahl beisammen nicht nur
ans den Knoten der nnteren Blattgelenke neben dem Antheridium
oder rings um dasselbe, sondern auch aus den Basilarknoten der
Blätter auf der Innenseite des Quirls. Dagegen entspringen die
Sporenknöspchen von Ghara nicht direct aus den Knoten der Blätter
®), sondern aus den Basilarknoten der Seitenstrahlen derselben
(namentlich bei Chara), die Aehnlichkeit mit einem jungen Zweige, besonders
aber der Abschluss des Sprösschens mit einer zu späterer Entwicklung bestimmten
Zelle (der beim Keimen an der Spitze auswachsenden Spore) scheinen
ihm jedoch einen höheren Rang anzuweisen. Die Ausdrücke Archegon
oder Carpogon für diesen Theil sind unzulässig, da die befruchtete Eizelle der
Characeen sich nicht zu einer sporenbildenden Generation entwickelt, sondern
selbst die Spore ist.
Q Bei Chara ist diese Zelle die Endzeile; über das Verhalten bei Nitella
vergleiche unten bei „Wendezellen.“
!*) Lychnoth. Wallrothii verhält sich abweichend und muss vielleicht generisch
getrennt werden.
3) Nur die Basilarknoten der Blätter machen bei einigen unberindeten ausländischen
C/iara-Arten eine Ausnahme, indem sie Sporenknöspchen auf der
Innenseite des Blattquirls (in den Achseln der Blätter) hervorbringen.
und zwar ausachlieaslich oder vorzugsweise derjenigen Seitenstrahlen
welche in die Mittellinie der Bauchseite des Blatts fallen und
ihrer Entstehung nach die ersten der betreffenden Blättchenquirle
sind. Das Sporenknöspchen befindet sich hiebei stets auf der Oberseite
des Seitenstrahla, dem es zugetheilt ist, somit bei monöcischen
Arten, wo dieser ein Antheridium ist, dicht über oder, wie man
sagen kann, in der Achsel des Antheridiums, bei diöcischen Arten
über einem unveränderten Blättchen'), welches alsdann als Deckblättchen
(bractea) des Sporenkiiöspchens erscheint. Wenn 2— 3 Antheridien
nebeneinander stehen, so treten auch 2 - 3 Sporenknöspchen
über denselben auf (bei Gh. coronata häufig, bei Gh. foetida selten).
Es ist hiebei zu bemerken, dass die Basilarknoten derjenigen Seitenstrahlen
(Blättchen oder Antheridien), welche ein Sporenknöspchen
erzeugen, eine von der der übrigen abweichende Zusammensetzung
zeigen. Während die sterilen Blättchen, wie oben beschrieben wurde,
bei der Mehrzahl der Arten auf einem Basilarknoten (Berindungstäfelchen)
mit 4 paarweise nach oben und unten gerichteten peripherischen
Zellen ruhen, zeigt der Basilarknoten des fertilen Blättchens
(oder Antheridiums) deren 5, von denen eine, die grösste und der
Entstehung nach erste, median nach oben liegt. Diese Zelle ist es,
aus welcher das Sporenknöspchen hervorgeht, während die beiden
sich ihm seitlich anschliessenden zu Blättchen (Seitenstrahlen zweiter
Ordnung) auswachsen, die nach ihrer Stellung als Vorblättchen
(bracteolae) des Sporenknöspchens bezeichnet werden können, die
beiden unteren endlich sich bei den Arten mit berindeten Blattern
zu Berindungszellen verlängern, ein Verhalten, welches das oben
erwähnte Fehlen aufsteigender Berindungszellen über dem Sporenknöspchen
erklärt. Analoge Verschiedenheiten kommen auch bei
Arten mit einfacher gebildetem Basilarknoten der Blättchen, z. B.
bei Gh. crinita, scoparia und coronata vor, welche gleichfalls Vorblättchen
zu den Seiten des Sporenknöspchens besitzen. Bei Gh.
ceratophylla findet sich in Verbindung mit der grösseren Zahl der
Zellen des Basilarknotens nicht selten eine entsprechende Vermehrung
der Vorblättchen. . . , u
Die zum Sporenknöspchen auswachsende Zelle theilt sich, nachdem
sie sich etwas erhoben hat, durch eine horizontale Wand in
2 Zellen, von denen die obere, zur Bildung der Spore bestimmte, an
Gestalt einer Scheitelzelle des Stengels gleicht, in ihrem weiteren
1) Zuweilen ist das Deckblättchen kleiner als die übrigen Blättchen des
Quirls z. B. bei Chara ceratophylla uud crimia.