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hend, weit grösser, länglich lanzettlich, zugespitzt, Rippe a ls l a n g e S p i t z e
a u s t r e t e n d , Rand mehr oder minder zurückgesclilagen, durch 2 oder 3 enge
Zellreihen gelb gesäumt, ganzrandig. Kps. auf 2 oder 3 Cm. h., rothem Stiele
nickend oder fast hängend, aus fast gleichlangem Halse länglich-verkehrt kegelförmig,
braun, trocken unter der Mündung eingeschnfirt; Deckel hochkegelig,
gespitzt; Sporen k l e i n e r als bei S . cirrhatum, fast g l a t t , g e lb , d u r c h s
c h e in e n d . 2J. fr. Juli.
Wurde von Prof. G o e p p e r t auf E'elsen zwischen Zobten- und Geiersberg
entdeckt uud von H ü b e n e r (Muscologia germ. p. 479) als Pohlia paradoxa
beschrieben. M ild e vereinigte (Bryol. Sil. p. 211) dieses Moos, das S c h im -
p c r B. bimum "Var. cuspidatum nan n te , mit B. cirrhatum H. & H ., welches
indess grössere, etwas rostfarbige und minder durchscheinende, w a r z i g -
])unktirte Sporen besitzt. (Die Sporen von B. bimum sind denen von B. cuspidatum
ganz ähnlich, doch kleiner.) B. cuspidatum bewohnt feuchte sandige
Plätze der Ifib. — niederen Bg.; Schmöllen bei Züllichau, Grünberg, Schlawa-
See, Sagan, Breslau und Rybnik, während B. cirrhatum H. & H. viel seltener
ist und an Mauern und E'elsen der Bg. u. HGh., z. B. Schlackenthal bei Rei-
oheiistein, Riesengebirge; Koppenkegel, Peterbaude, Sehneegraben etc., gedeiht.
475. (213'b) Bryum e leg an s N. v. E. (B. capillare Var. cochlearifolium
Schimp.) Zweihäusig. Rasen schwellend kissenförmlg, 2 —5 Cm. h.,
o b e n w e i s s g r ü n , unten rothbraun, dicht rothfilzig; Aeste und Aestchen
k ä t z e h e n f ö rm ig . A lle Bl. d a c h z i e g e l i g , die unteren breit verkehrt-
eiförmig , l ö f f e l a r t i g - h o h l , in e in e k u r z e z u r ü c k g e b o g e n e S p i t z e
zusammengezogeii; Schopfbl. dicht gedrängt, verkehrt-eilänglich und zungenförmig,
s e h r h o h l , b r e i t g e lb g e s ä u m t , nur u n t e n am Rande zurüokge-
schlagen; Rippe meist roth, als lange Pfriemenspitze austretend; Zellnetz s e h r
l o c k e r , breit und kurz, meist röthlich. Kps. 2,5—3 Cm. h. gestielt, horizontal
oder geneigt, langhalsig, verlängert bimförmig, sonst ähnlich wie B. capillare.
4 fr. Juli, August.
Auf Kalk und kalkhaltigen Felsen im HGb.; nur in sterilen Ex. aus dem
Riesengeb.; vom alten Bergwerk Im Riesengrunde und vom Basalt der kleinen
Schneegrube bekannt. Die Pll. vom unteren Weisswasser gehören nicht hierher,
wahrscheinlich auch die vom kleinen Teiche und von der Brotbaude
(p. ISO) nicht, von denen ich keine Proben gesehen habe. [Schöne Ex. sammelte
ich an der Jaworinka-Waiid — Kalk — bei Podspady in der Tatra.]
Diese A rt erinnert durch die weissgrüne E’ärbung der kätzchenförmigen Aestchen
an B . I<\mckii, nur ist sie kräftiger und weit höher.
476. (218b.) Bryum S chleicheri S c h w a e g r . {B. turbinatum Var. ß_
gracilescens et y. latifolium Br. cfe Sch.) Zweihäusig. Pfl. in eigenen Rasen.
S e h r s t a t t l i c h ! R a s e n b r e i t u n d s c h w e l l e n d , l e i c h t z e r f a l l e n d ,
weich, bis 1 Dm. h., g l ä n z e n d h e l l g r ü n , getrocknet gelbgrün. St. oft niederliegend,
mit aufrechten u. gleichhohen (bis 8 Cm.), strotzenden Sprossen.
Bl. nicht herablaufend, g r o s s , sehr h o h l , b r e i t e i f ö rm ig oder breitellänglich,
k a um m e r k l ic h z u g e s p i t z t , Raud durch enge Zellen gesäumt, wenig oder
gar nicht zurückgeschlagen, Rippe roth, mit der Spitze endend oder als Sta-
ehelspitze austretend; Zellnetz locker, oben rhombisch-, unten reetangulär-
Geckig. Kps. auf 4 — 6 Cm. h. Stiele wenig oder gar nicht über die Sprossen
emporgehoben, gross, sonst der von B. turbinalum ähnlicli. 4 ß-
An Quellen und Hochgebirgsbächen. Ausser den beiden p. 132 angeführten
Standorten auch im schles.-mähr. Gesenke, wo es von K e rn im Juli 1876
an einer quelligen Stelle über dem hohen Falle bei Waldenburg (ca. 1100 M.)
in schönen Ex. entdeckt wurde. Die Sudetenpfl. ist steril und gehört zur
Var. y. latifolium Schimp. Syn. ed. 2, die sich durch beträchtlichere Grösse
und stumpf abgerundete Bl. auszeichnet.
226. W eb e ra Bre id le ri J u r . = W e h e ra L u d w i g i i Schimp.
Syn. ed. 2.
227. Web e ra Ludwigii Bryol. eur. et Kr. Fl. v, Schl. p. 134 =
W e h e ra c om m u ta ta Schimp. Syn. ed. 2.
Anm. Was der Verfasser der Syn. musc. eur. als Wehera lu dw ig ii
vom Origiualstandorte (vom Weisswasser im Riesengebirge leg. 0 . S e n d t n
e r) sah, erwies sich als W- Breidleri Jur., weshalb er in Syn. ed. 2 die
uns geläufigen Namen ändert. Dagegen lässt sich bemerken; dass L u d w
ig seine Pfl. zuerst am Sclineegraben sammelte, wo nach meinen diesjährigen
Beobachtungen nur W. commutata Sch. wächst, die überhaupt im
Riesengebirge häufiger ist und stets fruchtet, während W. Breidleri nur
selten und nicht in jedem Jahre Früchte ansetzt; dass am Weisswasser
beide Arten nebeneinander wachsen, weshalb von hier die älteren Bryologen
(N e e s v. E s e n b e c k ausgenommen) W. Breidleri ebenfalls als W.
Ludwigii (die Bryotheca Silesiaca bringt 1866 die echte Pfl. von 2 schles.
Standorten) ausgegeben haben; dass S c h w a e g r i c h e n , dem wahrscheinlich
beide Arten Vorlagen, ein Mittelding abbildet und schliesslich, dass
S p r e n g e l später noch ein Bryum Weigelii aufstellte, das von H u e b e -
n e r und C. M ü l l e r als Synonym zu B . Ludwigii gezogen wird. Originale
von L u d w ig , die in dessen Exsiccata ausgegeben wurden, würden
die Streitfrage bald entscheiden, leider waren meine diesbezüglichen Bemühungen
bisher vergeblich. Jedenfalls ist es die einfachste Lösung, es
beim bisherigen Gebrauche zu belassen, dann bleibt nicht allem L u d w
ig ’ s Name gesichert, sondern auch J u r a t z k a ’s Verdienst gewahrt;
zudem vereinigt S c h im p e r mit seiner W- commutata auch W. gracilis
De Not. als Varietät ß, die als eigene Art betrachtet werden muss.
477. (2501) T ay lo ria ten u is (Dicks.) S c h im p . Syn. ed. 2. (Splachnum
Dicks. — Tayloria serrata Var. y. ienms Bryol. eur. et Kr. FL v. Schl.)
Pfl. lockerrasig, zarter und weicher. Bl. schlaff, b re it-sp a te lfö rm ig , k u r z
gespitzt, dünnhäutig und bleichgrün. Kps. auf d ü n n em Stiele, klein, entdeckelt
sehr verkürzt und w e i tm ü n d i g , Mittelsäulchen hoch em p o r g e h o b
e n ; Sporen wie bei T. serrata. 4 ß- J " " '- 4"''-
Nach W e b . & M o h r schon von L u d w ig im Riesengeb, gesammelt. Isergebirge;
Tafelflchte; Riesengebirge: Schneegrubenbaude, Mädelwiese, am kleinen
Teiche nach Schimp. Syn. ed. 2, weisse Wiese, Melzergrund, bis herab
nach Brückenberg; Adersbacher Sandsteinfelsen (ca. 500 M.) und an der
Babiagora. —