25. J. saxicola S c h r a d . [Diplophyllum Dmrt. — Jung, resupinata W ah lenb.
— N. V. E. Nat. I. p. 243.) Zweihäusig; Pll. schmächtiger und in
eigenen Rasen. Dichtrasig, 2 bis 5 Cm. h., oder vereinzelt zwischen Moosen,
meist bräunlich oder gelblich, selten olivengrün. St. anfsteigend, h a l b s t i e l -
r n n d , unterseits convex, o b e r s e i t s f la c h u n d f a s t t r e p p e n f ö rm i g ,
dicht nnd gleichmässig beblättert, spärlich wurzelhaarig. BI. derb, etwas
schräg umfassend nnd nicht horablaufend, rinnig hohl, die Spitze des stnmpfen
Kieles zurückgekrümmt, b r e i t e i r u n d , durch eine enge Bucht bis znr Mitte
21appig; U n t e r l a p p e n angedrückt, s tu m p f , O b e r l a p p e n etwas abstehend,
s p i t z , beide fest gleichgross, mit eingebogeuon Rändern, ganzrandig, bisweilen
wellig; Bl.zellen rundlich, undurchsichtig, Zellwände (Zellecken stark-) verdickt.
Cuticula etwas ra u h ; Keimkörner 0. Unterbl. nnr gegen die St.spitze.
Blüthen in cudstäudigem Köpfchen, die eirunden Antheridien zu 1 — 3 anf
kurzen, 2 zellreihigcn Trägern, s])ärlieli gemischt mit haar- nnd blattähnlichen
Paraphysen. $ Hüllbl. 2—4 lappig, kleingesägt. Kelch doppelt länger, aufgeblasen
eiförmig, faltig, die cilienartigon Lappen gegen einander geneigt;
Archegonien sehr zahlreich. 2J. fr. Mai — Juli.
An Fclstrümmern des IIGb. sehr selten, bisher nur in Ex. am Koppenkegel,
hier häufig; angeblich auch im Isergebirge und im Kessel des Gesenkes.
2C. J. Michauxii W e b . (Jung, densa N. v. E. — J. minuta 1 ß procera
N. V. E.) Zweihänsig; (J Pfl. feiner, oft in eigenen Rasen. S t e h t
n a c h G r ö s s e u u d T r a c h t d e r v o r. n ä h e r a l s d e r fo lg . Räschen flacli-
polsterförmig, gelbbraun-grün. St. niederliegend und verbogen, an der Spitze
anfsteigend, h a l b s t i e l r u n d n n d o b e n t r e p p e n f ö rm i g w ie v o r ., dicht
und gleichmässig beblättert, spärlich wurzelhaarig. Bl. etwas schräg umfassend,
fest quadratisch, tief nnd scharf 2 spaltig,. d e r v o r d e r e Bl. th ei 1 s p a r r
i g a b s t e h e n d u n d m it d em D o r s a l r a n d e w e it ü b e r d e n S t. g r e i f
e n d , beide Lappen fast gleichgross, s c h a r f z u g e s p i t z t , oft s t a c h e l s
p i t z i g nnd e in g e k r ü m m t, am Rande wellig verbogen; Zellen kleiner wie
bei vor., rundlich, am Grunde oval, Zellwände (besonders Zellecken) sehr stark
nnd nnregelmässig verdickt; Cuticula feinkörnig, Keimkörner? Unterbl. nur
in den Blüthenständen gegen die St.spitze, schmal pfriemenförmig. ( j Blüthen
in Aehren; Antheridien einzeln (auch 2 und 3) spärlich mit gegliederten Haaren
nnd pfriemenförmigen Blättchen gemischt, Antheridien gross, eirimdlich,
Träger etwas kürzer, 1 zellreihig; Hüllbl. am Grnnde des Dorsalrandes mit
einem langen Zahne. § Hüllbl. sparrig abstehend, 2 und 3 spaltig, an der
Spitze klein gezähnelt. Kelch cylindrisch bis keulenförmig, bis 3 Mm. lang,
wenig znsammengedrückt, oben 5 nnd 6 faltig, mit stark znsammenncigeiiden,
wimperig-gezähnten, meist hyalinen Zipfeln; Haube gekörnelt. Kps. oval.
4 fr. April, Mai.
Anf tief beschatteten Baumstümpfen und an schattigen Sandsteinfelsen der
Hgl. und Bg. selten, meist reich fr. Löwenberg: im Bnchholz; Riesengebirge:
Elbgrund ; Adersbacher Sandsteinfelsen. [Waldregion an der Babiagora.)
Die Pfl. ist mit J. Flörkei zu vergleichen. Nach N e e s Nat. II. p. 445 sollen
die Bl. am Ende des St. oft ein kleines, braunes Keimkörnerhänfchen führen,
auch soll (1. c. p. 446) die Blütliendccke nm die Mündung in ein stumpfes
W'^ärzchen zusammengezogen sein; ich kann beide Angaben nicht bestätigen.
27, J. minuta C r a n tz . (Diplophyllum Dmrt. — J. Trevirani Hüben.)
Zweihänsig, Viel feiner als vor., verwebt flachrasig oder zwischen ändern
Moosen eingemengt, meist braungrün. St. fadendünn, iiiederliegend oder auf-
steigend, hin- und hergebogeii, gleichmässig 2 zeilig beblättert, w e n ig o d e r
g a r n i c lit w u r z e l h a a r i g . Bl. ziemlich dicht sitzend, q u e r s t e n g e l -
u m f a s s e n d , k am m a r t ig a b s t e h e n d (am fr. St. mehr aufrecht) eirundquadratisch,
fest bis zur Hälfte s c h a r f 2 spaltig, am g e r a d e n Kiel
gebrochen, die g e g e n e i n a n d e r g e n e ig t e n L a p p e n gleichgross, f la c h ,
meist stumpflich, ganzrandig oder in Folge Keimkörnerbildung gezähnt; Bl.zellen
derb, gross, rundlich, in der Mitte des Blgrundes oval; alle Zellwände
und Zellecken stark verdiekt, Zellkörper granulirt; Cnticnla wenig gekörnelt;
die zuletzt bräunlichen oder röthlichen Keimkörner gleichen einer s tu m p f
4 s e i t i g e n D o p p e lp y r am id e . Unterbl. nnr spärlich in den Blüthenständen.
cj Bl. knospenförmig, in 3 - 4 anliegenden Bl.paaren je 1 oder 2 runde
Antheridien mit kurzem Träger. $ Hüllbl. grösser, aufrecht angedrückt, fast
ganzrandig, das innerste meist 3 lappig. Kelch doppelt höher, oval, oben faltig
und oft röthlich, tief geschlitzt, an den etwas zusammeimeigenden Lappen
wimperig eingeschnitten nnd gezähnt. 4 ß'- A'ig"st, September.
An kieselhaltigen Felsen, besonders anf Qnadersandstein, zuweilen auch
anf nackter Erde von der Hgl. bis auf’s HGb. hänfig, doch selten fr., Pfl.
sind häufiger. Blütlientragende Pfl. sind in der Regel dichter nnd minder
abstehend beblättert nnd bilden die Form 1. fasciculata N. v. E., die sterile
Pfl. ist locker und kammförmig beblättert nnd entspricht der Form 2. protracta
N. V. E .; deshalb halte ich die ältere N e e s ’sche Ansicht (Nat. I. p. 254) für
die richtigere.
28. J. Helleriana N. v. E. (Diplophyllum Dmrt. — ,7. vemiculosa
Lindb.) E in h ä u s i g ; Blüthen theils in eiförmigen Köpfchen anf eigonon
Aesten, theils unterhalb der § Blüthe. Gpsellig oder verwebt rasig, bleich,
bräunlich, an der Spitze oft purpurn. St. h a a r f e i n , niederliegend, verbogen,
vielästig, oft mit schlanken, kleinblättrigen Sprossen, u n t e r s e i t s d i c h t
w u r z e lh a a r ig . Bl. entfernt (nur gegen die Blüthenstände gedrängt), zweizeilig
abstehend, theils einseitig nach oben gerichtet, minder straff, quer halb-
stengelumfa-ssend, zusammengebogen, durch eine f a s t r e c h tw i n k e l i g e Bucht
in 2 gleiche, s c h a r f g e s p i t z t e L a p p e n getheilt, die jedoch w e n ig e r a ls
bei v o r. g e g e n e i n a n d e r g e n e i g t sind, ganzrandig, am Dorsalrande häufig
mit einem vereinzelten Zahn; Bl.zellen gross, minder derb, die der obersten
Bl. nnd des Kelches d e u t l i c h w a r z ig s. w. vor.; Keimkörner grün, rundlich,
d i c h tw a r z i g , später kleiner, purpurn, schief- 4eckig nnd denen der vor. Art
ähnlich. U n t e r b 1. m e i s t d e n 11 i c h , p fr i e m 1 i c h. Die kugeligen Antheridien
mit gleichlangem Träger einzeln und nackt in banchigen, mehrpaarigen Hüllbl.
$ Hüllbl. grösser, 2 und 3 lappig und wie die j ungleich dornig gezähnt.
Kelch wenig emporgehoben, oft röthlich, eiförmig, oben gefaltet, die ans-
gcbleichten, wimperig zerschlitzten Zähne kaum znsammenneigend. 4 fr.
Auf Baumrinden und fauligen Baumstümpfen in tiefschattigen Wäldern der
unteren Bg. sehr selten, bisher nur um Wölfelsdorf am Gl. Schneeberge, hier
fr. Schlesische Ex. habe ich nicht gesehen.