die Reise zu geben und uns als Begleitung irgend eine angesehene
Person seiner Umgebung, ferner die nötigen Führer und nach
Umständen auch eine Schutztruppe zuzugesellen. Zu unserer
Überraschung jedoch kam die Nachricht, der Radja sei nach
einem Ort südwärts von hier, in der Nähe von Tanette, verreist.
Demnach sandten wir Abdul Kader mit einer Prau zum König,
um ihm ein Geschenk zu überbringen und die nötigen Informationen
entgegenzunehmen. Wir wünschten auch, hier in Parepare
einige Pferde mit Reis zu beladen, um sie nach dem ungefähr
in der Mitte zwischen dem Golf von Mandar und Paloppo
gelegenen Ort Duri zu schicken, wo sie auf uns zu warten hätten.
Auch dafür mußte der König von Sidenreng um Erlaubnis angegangen
werden.
29. Jul i . Abdul Kader segelte ab, und uns blieb zunächst
nichts weiter übrig, als die Zeit, welche wir bis zu seiner Zurückkunft
abzuwarten hatten, so nützlich zu verbringen, als es der
wenig interessant gelegene Ort gestattete, indem wir einige geologische
und zoologische Exkursionen ausführten. Der Reisebericht
von Professor Arthur Wichmann, welcher Forscher im
Jahre 1889 den gesamten Landstrich von Parepare hinüber bis
nach Palima an der Ostküste einer geologischen Untersuchung
unterworfen hatte, kam uns dabei sehr zu statten.
Über Tags wird es in Parepare sehr heiß, innerhalb des Hauses
verzeichneten wir 32,5° C. Der Aufenthalt an der heißen Küste,
inmitten eines äußerst unreinlich gehaltenen Ortes, geschah sehr
gegen unseren Willen, da man sich, vielleicht infolge , von Überhitzung,
vor akuten Darmkatarrhen kaum zu schützen vermag.
Die Supa-Bai bei Parepare schien uns an seltenen Seetieren
reich zu sein.
30. Jul i . Im trockenen, niederen Buschwald eines nahe am
Ort gelegenen Hügels fand sich sehr zahlreich eine dem Amphi-
dromus perversus (L.) von Makassar nahe verwandte Schneckenform,
welche jedoch nicht hübsch bunt, wie die letztere, vielmehr
rein weiß, wie gelöschter Kalk, gefärbt war (var. nivea n.). Selten
fanden sich schwefelgelbe Exemplare unter den anderen; sämtliche
Individuen zeigten sich links gewunden. Die Schnecken
von Célebes schienen uns durch den Umstand ein besonderes
Interesse zu verdienen, daß sie auch in der Jetztzeit eine offenbare
Neigung verraten, Varietäten und weiterhin Arten auszubilden.
Noch vor Abend fand sich Abdul Kader wieder ein, da die
Windverhältnisse seiner Fahrt günstig gewesen. Der König von
Sidenreng hatte die Erlaubnis zum Mieten der Pferde erteilt und
jemanden mitgegeben, um die Angelegenheit zu ordnen. Da zur
Stunde ihrer nicht genügend im Orte zur Verfügung standen, so
blieb der am anderen Tag stattfindende Markt abzuwarten, bei
welcher Gelegenheit viele Saumtiere mit Waaren vom Hinterland
nach Parepare herabgetrieben werden. Von den Zurückkehrenden
mochten wir dann mieten, so viele wir benötigten.
Hier in Parepare wurden wir stark um Medicinen angegangen,
in erster Linie gegen Darmbeschwerden, weniger gegen Fieber.
Unsere kleine Reise-Apotheke reichte bei weitem nicht aus, allen
Wünschen zu genügen.
Abends sieben Uhr brauste eine starke Böe aus Nordost
heran; für eine Stunde wehte ein heftiger Wind, dann wurde es
wieder still, wie zuvor.
3 1 . Jul i . Wir mieteten fünfzehn Pferde und schickten sie
mit Reis beladen nach Duri ab, während Abdul Kader nach dem
nicht weit nordwärts am Sadang-Fluß gelegenen Sawito segelte,
um von dem dortigen Fürsten einen Führer nach dem von uns
gesuchten See zu erbitten, da uns vom König von Sidenreng
kein solcher geliefert worden war. ,
]. Au g u s t . Schon während der Nacht war Abdul Kader
zurückgekehrt und stellte uns am Morgen als Führer einen Sklaven
vor , welchen ihm der Radja von Sawito mitgegeben hatte.
Wir unterhielten uns mit dem jungen, artig aussehenden und
sauber gekleideten Toradjasklaven und freuten uns über die naive,
offene Weise, in welcher er den Nachforschungen über unser