Weigerung von gegnerischer Seite. Um Mittag erschien plötzlich
unser alter Madika; wir suchten ihn munter zu machen, da er
ängstlich schien; wir boten ihm ein Gläschen Genever zum Willkomm;
aber er mochte es erst trinken, nachdem einer von uns
davon gekostet, weil er Vergiftung fürchtete. Dann sah er uns
Fig. 19. Reisspeicher in Kulawi.
sehr ernsthaft an: er wolle uns jetzt die ganze Wahrheit sagen,
der Fürst von Sigi habe ihm befohlen, uns nicht weiter zu lassen,
oder es werde ihm den Kopf kosten. Da nun an die Werbung
der nötigen Träger gar nicht mehr zu denken war, so beschlossen
wir für den kommenden Tag den Rückmarsch. Kulawi ward
unser zweites Enrekang (worüber später); die Expedition hatte
zunächst wenigstens ihr Ende erreicht.
27. Ju li. Den Reisvorrat, welchen wir wegen Mangels an
Trägern nicht mehr zurück transportieren konnten, deponierten
wir im Hause eines gewöhnlichen Eingeborenen, da der Madika
sich weigerte, ihn in Empfang zu nehmen und versicherten übrigens
den Leuten, daß sie uns Wiedersehen sollten. Kurz vor Auf bruch
kam noch ein Kollege des Tomelato'inda herbei, der Madika Tome-
dädo, und überbrachte uns eine Wanne Reis mit den üblichen
Eiern, um seine friedliche Gesinnung gegen uns an den Tag zu
legen. Ohne dieser Sache weiter nachzugehen, zogen wir ab nach
Sadaonta. Wir faßten den Entschluß, nicht nach Makassar zurückzukehren,
sondern an einem sicheren Orte im Lande zu
bleiben und von da an den Gouverneur mittelst des Donggala regelmäßig
anlaufenden Küstendampfers Botschaft zu schicken. Wir
vermochten es nicht über uns, den Fürsten von Sigi und Tawaeli
den Triumph zu gönnen, uns aus dem Lande geworfen zu haben;
denn eine Verhöhnung von uns, die wir vom Gouverneur persönlich
bei den Fürsten eingeführt worden waren, wäre auch eine
Verhöhnung der Niederländischen Regierung gewesen. So ward
unsere niedergeschlagene Stimmung durch die Hoffnung gehoben,
daß der Gouverneur mit bewaffneter Hand unsere Unternehmung
von neuem in Gang setzen werde. Die uns begleitenden Vornehmen
rieten uns an, im Orte Sakedi, unweit von Pakuli, einer von Sigi
unabhängigen, buginesischen Niederlassung, Quartier zu nehmen.
28. Ju l i . Wo der Weg bei Sadaonta über den Bulu Momi
zurück nach Tuwa führt, fanden wir ein Pförtchen oder eine Art
von Galgen errichtet, an welchem drei aus Arengenfasern geflochtene
Teufelchen hingen, die Gesichter mit weißer Fuja bedeckt.
Wir glaubten zuerst das irgendwie auf uns selbst beziehen
zu sollen, zogen aber guten Vorteil aus der Sache, indem
wir die Puppen abschnitten und unserer ethnographischen Sammlung
einverleibten. Tatsächlich sollen es Krankenstellvertreter
sein, wie jene Holzidole, die wir bei Pakuli gesehen hatten. Hier
ist so ein Teufelchen! (Fig 20).
Von neuem überschritten wir den Momi und den ausgedehnten
Wald, in welchem der eingeborene Wanderer auf verwunderliche