Für uns selbst hatten wir stets einen javanischen Koch mit,
da wir wenigstens einmal im Tage eine gute warme Mahlzeit
haben wollten. Morgens vor dem Abmarsch nahmen wir nur
eine Tasse Kaffee und einige Zwiebacks mit eingemachten
Früchten, dann um io Uhr beim ersten größeren Halt etwas kaltes
Fleisch, harte Eier, wenn solche erhältlich, was meist nicht der
Fall war, Chokolade und einige getrocknete Pflaumen oder Birnen.
Eine warme Mahlzeit bekamen wir meist erst abends 4 oder 5 Uhr
oder noch später, je nach der Länge des Marsches und den
Schwierigkeiten des Hüttenbaues. Wenn das Terrain mühsam
gewesen, kamen die Träger mit den nötigen Gerätschaften oft
erst mehrere Stunden nach uns am Lagerplatze an.
Den Hauptbestandteil unserer Mahlzeit bildete der tägliche
Reis mit würzenden Zuspeisen, die von zu Hause mitgenommen
wurden; nachher folgte ein gebratenes Huhn mit Kartoffeln, so
lange der Vorrat an diesen reichte.
Von Konserven haben wir nicht viel gebraucht; die Fleischbüchsen
konnten wir bald nicht mehr genießen wegen ihres
specifischen Geschmackes, dagegen gerne Gemüse und Fisch,
namentlich Stockfisch und kippered herrings; auch Makaroni waren
praktisch mitzunehmen.
Ein vortreffliches, an Spargel erinnerndes Gemüse lieferten
uns oft die jungen Sprosse eines im Kultur- und Buschland weitverbreiteten
Farns, Asplenium esculentum Prest. Ferner waren
zur Seltenheit von den Eingeborenen schmackhafte Bohnen und
Knollenfrüchte, Bataten, zu erhalten. Obst gibt es im Inneren
wenig, am meisten noch Pisang und in Paloppo vortrefflichen
Durian.
Wo es anging, kauften wir für uns und unsere Mannschaft
Schafe oder einen Büffel, an der Küste auch frische Fische;
aber es waren dies immer festliche Ausnahmen. Hin und wider
bekamen wir auch einen Büffel geschenkt, etwa einmal auch eine
treffliche Hirschkeule. Zum Jagen auf Hochwild hatten wir wenig
oder keine Zeit; eine Anoa und ein Babirusa waren alles, was
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wir selber erlegten; Tauben und Wildenten dagegen wurden
ziemlich reichlich eingebracht.
Die Toradja-Lande sind an Hausschweinen reich; doch
konnten wir diese treffliche Kost nur so lange genießen, als wir
christliche Minahasser mit uns hatten. Später weigerten sich
unsere mohammedanischen Diener, Schweinefleisch zuzubereiten
oder zeigten sich wenigstens darüber verstimmt, da sie gewohnt
waren, die Überbleibsel unseres Essens zu ihrem Reise zu verzehren,
was ihnen dann nicht mehr möglich war. Wir haben
daher das Schwein von unserem Küchenzettel nahezu ausschließen
müssen. Die Hauptsache war uns, reichlich Butter in Blechbüchsen
mitzuführen, weil damit jedes Essen genießbar gemacht
werden konnte.
Von Getränken hatten wir Genever mit, und das „Bittertje“
vor dem Essen hat uns nach dem Tagesmarsch immer vortrefflich
gemundet ; ferner etwas Rotwein und Whisky und Sodawasser
in genügender Menge, um den Tag mit einem Glase beschließen
zu können. Als gewöhnliches Durstgetränk diente kalter Tee.
Von Küchengerätschaften nahmen wir auf den ersten Reisen
dieselben mit, die der Koch zu Hause gebrauchte. Später aber
haben wir alles eiserne Geschirr durch solches aus Aluminium
ersetzt. Ebenso erhielten je 10 Kulis zusammen einen großen
Aluminium-Topf zum Abkochen dés Reises, während sie früher
einen eisernen mitschleppen mußten. Wir haben damit sehr gute
Erfahrungen gemacht.
Nachtlager, Hütte.
Wie wir im Laufe dieses Buches erzählt haben, sind wir auf
unseren ersten Zügen ohne Zelt und auch ohne Feldbetten gereist,
so daß wir auf die Hütten der Eingeborenen angewiesen waren
oder selbst solche errichten mußten, was namentlich wegen der
Dachbedeckung eine harte Arbeit war. Zum Schlafen wurde eine
erhöhte Holzpritsche aus Bengeln hergestellt und darauf eine
Reisedecke gelegt, wie all’ dies früher geschildert worden ist.