Morast liegen, lustig auf dem Wasser schaukeln; auch alle Seitenkanäle
des Flusses füllen sich dann bis weit in die Ortschaft
hinein, so daß sich alle mit kleinen Schiffen zu beleben scheinen.
Hier in Paloppo hatten wir nun müßig zu liegen, bis der
Küstendampfer, von seiner Umschiffung der Insel zurückkehrend,
uns aufzunehmen eintraf. Wir füllten die Zeit aus, so gut es
ging, mit Beobachtungen und Studien, vornehmlich auf anthropologischem
Gebiet, wozu sich Paloppo als Sklavenstapelplatz
Fig. 60. Fürstengrab bei Paloppo.
gut eignet. Auch unternahmen wir eine Exkursion nach dem Hügel
Tiroüra, welcher westlich vom Orte als niedrige Vorkette der
Latimodjongmasse sich hinzieht. Wir folgten erst dem Paloppo-
flüßchen und kamen darauf am Friedhofe vorbei, in dessen Nähe
eine merkwürdige Grabpyramide errichtet steht, von einem Porzellantopf
gekrönt und mit einer verschlossenen Eingangspforte versehen;
diese fast ägyptische Grabesform mutet hierzulande seltsam
an, es ist das Mausoleum eines Fürsten von Luwu. Dann
zum Fuß des Hügels, an dem wir bei sehr großer Hitze direkt
hinaufkletterten; er war überstreut mit Hütten von Toradjas,
welche Paloppoleuten als Sklaven angehören und übrigens kein
drückendes Leben führen. Sie wohnen in ordentlichen Häusern,
die von Fruchtbäumen umschattet sind und halten sich als Haustiere
Büffel, Schwein und Hund. Sie müssen ihren Besitzern einen
bestimmten Teil der von ihnen gewonnenen Feldfrüchte abliefern.
Zuletzt ging es sehr steil bis zu der ca. 400 m hohen Spitze, von
wo herab wir eines prächtigen Blickes auf die Bai von .Paloppo
genossen, mit der darin liegenden kleinen Insel Libükang; im
Fig. 61. Sklavenwohnung auf dem Hügel Tiroüra.
Gebiet der Ebbe erkannten wir fünf weit ausgedehnte Fischreusen-
anlagen. Das Gestein, woraus der Tiroüra-Rücken besteht, ist,
wie wir schon auf unserer Herreise gesehen, Diabas. Südlich
um ihn herum zieht sich der Paloppofluß, er kommt, aus dem
Längstal, welches sich zwischen dem genannten Rücken und den
höheren Ketten durchzieht und bringt dementsprechend als Rollsteine
außer Diabas auch Granit und Diorit. Der schollenartige
Zerfall des Kettensystems, welchen wir schon mehrmals deutlich
beobachtet hatten, ließ sich auch hier wahrnehmen. Die schollen