sprünglichen Fauna von Celebes angehört, sondern einen relativ
späten Import des Menschen darstellt. In Süd-Celebes ist er
höchst wahrscheinlich von buginesischen und makassarischen Vornehmen
zu Jagdzwecken von Java her eingeführt worden, vielleicht
erst zu einer Zeit, als der vordringende Islam die Jagd auf
Schweine verbot, und die Tjakondo-Höhle ist verlassen worden,
bevor der Hirsch sich die Gegend von Lamontjong erobert hatte.
Was sind das nun für Menschen gewesen, welche diese Höhle
bewohnt haben? Ihre Geräte zeigen in der Primitivheit der Herstellung
palaeolithischen Charakter, wenngleich die Pfeilspitzen
bereits als neolithisch aufzufassen sind.
Die heutigen Toäla wissen von Stein-Instrumenten absolut
nichts mehr; sie hatten nie solche Dinge gesehen, wie wir sie
ihnen zeigten. Aber es beweist dies nicht das Mindeste gegen die
Annahme, daß vor einer Reihe von Generationen solche Steingeräte
in Gebrauch könnten gewesen sein, und so möchten wir immer
noch die Ansicht vertreten, daß die Vorfahren der heutigen Toäla
die Höhlenbewohner gewesen seien, deren Überreste wir gefunden
haben. Die Toäla kamen dann, wie es scheint, ziemlich plötzlich
mit der buginesischen Kultur in Berührung und erhielten von
diesen den Ackerbau und das Eisen.
In der Asche der Tjakondo-Höhle fanden wir auch Überreste
zweier menschlicher Skelette, einer jugendlichen Person von
kleiner Statur und einem Erwachsenen zugehörig. Vom Skelette
des letzteren sind freilich nur einige Schädelbruchstücke erhalten
geblieben, während vom ersteren, das einem jungen Manne von
vielleicht 20 Jahren angehört haben dürfte, auch einige Extremität
enknochen gefunden wurden. Da beim Ausgraben die
Knochen zerbrochen zum Vorschein kamen, glaubten wir anfangs,
sie seien auch wie die Tierknochen zerhackt worden und somit als
Überreste einer Kannibalenmahlzeit anzusehen. Es ist dies aber
nicht der Fall, sondern es handelt sich um Leichen von Menschen,
die entweder in der Höhle starben oder dort bestattet wurden.
Die Kleinheit und Zartheit der Knochen und manche anatomisch
primitive Merkmale lassen diese Reste als solche kleinwüchsiger
Menschen erscheinen, welche sehr wohl als Vorfahren der heutigen
Toäla auf gef aßt werden können.
Etwas westlich vom Fuße des Felsens, der die Tjakondo-
Höhle birgt, lagen noch einige kleinere Felslöcher; in einem derselben
war eine Trockenmauer errichtet, die einen Seitenraum
absperrte. Eine leichte Anschürfung des Bodens ergab auch hier
Tierknochen und Steingeräte.
Fig. 100. Eingang zum Tälchen von Lamontjong.
19. De c emb e r . Wir gingen wieder auf die Höhlenjagd,
da uns daran lag, noch weitere dieser alten Wohnstätten zu
untersuchen und begaben uns dieses Mal nach dem kleinen Tale,
wo das Haus des Radja steht. Ein guter Pfad führt durch die
romantische Kalklandschaft, dem sanft ansteigenden Talboden
folgend. Wir kamen bei mehreren nach buginesischer Art gebauten
Häusern vorbei, die von Kokospalmen umgeben waren.
Mehrfach war der Talgrund zu nasser Reiskultur verwandt,
während die felsigen Abhänge, wo sie nicht Wald trugen, mit
Mais bepflanzt waren.
IlBl