Als Haustiere werden Büffel, Hunde, Schweine gehalten und
namentlich Ziegen von einer merkwürdigen Rasse, starkhörnig,
weiß und schwarz, lang behaart, mit eigentümlich kurzen Beinen,
die Böcke kräftige und wilde Tiere. Wir erwarben einen solchen
und photographierten das Tier, das zwei Mann mit Mühe bändigten;
es mußte dann sein Leben lassen für eine künftige wissenschaftliche
Untersuchung.
Hier fiel uns wieder ein Sklave durch seine geringe Körpergröße
auf, ähnlich dem schon erwähnten von Sakedi; er heiße
Pamai, seine Familie stamme von hier, er sei dumm, sagten sie.
Fig. 27. Ziegenbock von Gimpu.
Zurück nach Gimpu, wo der Fürst von Banawa erklärte,
morgen hier bleiben zu wollen, weil sein Reisvorrat noch nicht
von Kulawi eingetroffen sei. Da wir uns hierdurch aber nicht
wollten auf halten lassen, berichtete er, es sei ein großer Baum
gerade über den Weg nach Bada gefallen, welches Ereignis einige
Umstehende in einen Bergsturz erhöhten. Wir antworteten lachend,
wir würden das Hindernis zu umgehen wissen, und ließen ihn
auffordern, ganz und gar zurückzubleiben. Darauf sagte er, er
werde übermorgen nachkommen; tatsächlich ist er hier für gut
zurückgeblieben.
Überblickten wir das Benehmen dieses Mannes, so schien es
nicht ganz frei von Zweideutigkeit. Immer suchte er nach Vorwand,
unseren Marsch zu verzögern und bemühte sich augenscheinlich,
wenn auch vergeblich, durch Hinweis auf die Gefährlichkeit
des Weges und der Bevölkerung uns einzuschüchtern.
Sollte er im geheimen Einverständnis mit den Fürsten der Palubai
gewesen sein und, indem er uns seinerzeit nach der Küste brachte,
einem Wunsche dieser Herren entsprochen haben, deren unabänderliches
Ziel es war, uns aus dem Lande zu bringen? Wir
aber drängten vorwärts, weil wir wußten, daß, sobald wir in Bada
mit Achmed zusammentrafen, das Gelingen unserer Reise gesichert
war.
Gimpu i ° 37' S. B., 120° o' O. L . G., Meereshöhe ca. 400 m.
7. S e p t em b e r . Hier waren wir gar nicht weit von der
Stelle entfernt, wo der Mewe in den Koro einmündet, worauf
dieser Strom westwärts nach der Küste quer durch s Gebirge
hinabbraust. So durchschritten wir für’s erste den Mewe, worauf
es durch Wald rauh emporging; eine Menge von Kreuz- und
Querpfaden verrieten, daß in der Umgegend sich viele Anpflanzungen
finden mußten, bei deren einigen wir vorüberkamen; sie
taten sich schon von weitem durch ihre Kokospalmen kund; zuletzt
erreichten wir einen größeren Kulturfleck, worin das Dörfchen
Makudjawa stand; von hier herab sahen wir zum ersten Male
auf den von Süden her strömenden Koro und die Einmündung
des Mewe. Beide stoßen zusammen, von entgegengesetzten Richtungen
kommend; darauf ließ sich das Korostrombett noch in
Gestalt einer mäandrinisch gewundenen Waldschlucht nach westlicher
Richtung hinab verfolgen. Der Koro kommt aus der Landschaft
Bada, wo wir hin wollen; er ist, besonders nach der Vereinigung
mit dem Mewe, der größte Fluß von Central-Celebes,
ja wohl von Celebes überhaupt,; nur seine Mündung war bisher
unter dem Namen Lariang bekannt gewesen. Ob man von dieser
her seinem Laufe nach Gimpu hinauf folgen könne? fragten wir.
Das sei ganz unmöglich, hieß es, wegen der wilden Seitenflüsse,
der tiefen Schluchten und der Wasserfälle. Vielleicht aber, daß