Weise etwas zu genießen sich zu verschaffen weiß. So sahen
wir einen Baum gefällt, dessen Stamm an vielen Stellen aufgehackt
erschien; man war hier den großen
Käferlarven nachgegangen, welche fingerweite
Gänge im Holze ausgehöhlt hatten,
und welche als fetter Leckerbissen begehrt
sind.
Ein reges Vogelleben kündigte die
Nähe des Dorfes Tuwa an, wo wir
übernachteten. Besonders fiel uns hier
der plumpe, graue, rotäugige Kuckuck,
Scythrops novaehollandiae Lath., auf, in
seinem Benehmen durchaus an Nashornvögel
erinnernd. Unsere Hütte errichteten
Fig. 20. Teufelchen von Sada- (fr “ Fuß6 einCS Kemiribaumes (Aleuonta,
ca. 1/io nat. Gr. rites moluccana Willd.), dessen Rinde von
vielen Löchern durchbohrt war. Klopfte
man daran, so strömten Ameisen in Masse heraus, um über den
Eindringling wütend herzufallen, vielleicht, um die ihnen feindlichen
Spechte zu
vertreiben; der
ganze Baum
stellte eine einzige
Ameisenherberge
dar, wie wir
das seiner Zeit in
der Minahassa an
Mangobäumen
beobachtet hatten
, welche infolge
der Durchlöcherung
ihres
Holzes durch die ^ ai' Unsere Hütten in Sakedi'
rote Oecophylla smaragdina Ast um Ast verlieren.
Von Tuwa aus geht ein direkter Weg übers Gebirge an den
Lindu-See, wie. wir jetzt hörten; er sei gar nicht weit von hier,
welche Angabe mit unseren kartographischen Aufnahmen sehr
wohl übereinkommt.
29. Ju l i . Wir schlugen einen Weg ein, der direkt nach Sakedi
führte, mit Umgehung des Sigi unterworfenen und jetzt uns
feindlich gesinnten Pakuli. Lange Zeit ging es im sand- und
steinreichen Flußbett des Miu bei großerWärme. Einige Häuser
dienten unseren Leuten in Sakedi zum Quartier; wir selbst zogen
es wieder vor, in unserer sauberen Jagdhütte im Freien zu kampieren.
Wegen der großen Hitze mußten wir die Segeltuch-Dächer
mit einer dicken Grasschicht belegen.
30. Ju li. Das erste, was wir taten, bestand in der Abfertigung
eines Schreibens an den Gouverneur, welches folgenden
Wortlaut hatte:
Hochgeehrter Herr Gouverneur!
Unsere Reise bis Kulawi und an den Lindu-See ist ohne
wesentliche Störung und in mancher Beziehung ergebnisreich
abgelaufen, worüber wir Ihnen mündlich Bericht erstatten werden.
Indessen ist leider zu sagen, daß damit für die geographische
Entdeckung von Celebes nichts Neues - getan worden ist, da
dieses Gebiet durch die Herren Kruijt und Adriani bereist und,
wie Ihnen wohlbekannt, vortrefflich beschrieben wurde. Durch
das böswillige Vorgehen des Fürsten von Sigi sind wir, wenigstens
für jetzt, um die eigentlichen Früchte unserer großen Bemühungen
gebracht worden, wodurch wir uns persönlich empfindlich getroffen
fühlen. Ferner aber ist noch zu sagen, daß das Ansehen
der K. Niederländischen Regierung im Innern von Celebes
durch das Spiel von Sigi noch mehr geschädigt worden ist,
als es früher durch das gleiche Vorgehen des Fürsten von Enrö-
kang geschah; denn damals galt die Gewalttätigkeit uns persönlich,
diesmal aber außer uns zwei officiellen Beamten des Gouverne-
mentes. Ohne nun beurteilen zu können, ob diese Beeinträchtigung
des Ansehens des K. Niederländischen Gouvernementes im Innern
von Celebes von einiger Bedeutung oder ob sie völlig irrelevant sei,