angetroffen haben. Es sind Holzprügel, besteckt mit scharfen
Eisen- und Messingstücken, welche sich als Reste unbrauchbar gewordenen
Küchengeschirrs auswiesen; manchmal sind die Ränder
der Splitter mit Zähnen oder Kerben versehen. An keiner Keule
fehlt ein Büschel von Menschenhaar; manche zeigen eine Dekoration
mit Rotangbändern. Diese Keulen „Losoloso“ dienen zur
Abwehr sowohl, als zum Werfen; sie sind in dieser Form eine
Spezialität der Toäla, der wir im übrigen Celebes nicht begegnet
sind, obschon Keulen zum Schlagen und Werfen auch sonst Vorkommen.
Es ist höchst wahrscheinlich, daß die Metallsplitter
der Toäla-Keulen einen modernen Ersatz für Steinsplitter darstellen.
15. De c emb e r . Da es regnete, unterhielten wir uns in der
Hütte längere Zeit mit dem buginesischen Radja von Lamontjong
und erfuhren das Folgende. Die Toäla sind dem Radja unterstellt
und ihm zu Abgaben an Naturalien und Dienstleistungen
verpflichtet; er klagte aber sehr darüber, daß ihre Zahl beständig
abnehme, indem sie sich nach den Gouvernementslanden, vor
allem nach den Bergen von Malawa, nördlich von Tjamba, davonmachten.
Wie wir von anderer Seite hörten, tun. sie dies, weil
der Radja sie in arger Weise bedrückt und aussaugt. Der Eintritt
in das Gebiet sei ohne seinen, des Radja, Vfillen verboten,
was unsere eigene Erfahrung bestätigt hat; auch auf der anderen
Seite des Toäla-Landes werde der Zugang durch einen Beamten
kontrolliert.
Er erzählt weiter, daß früher, wenn man zu den Höhlen gekommen
sei, die Toäla Steine herabgewälzt hätten; jetzt sei
diese Scheu und Wildheit aber verschwunden. Zur Zeit seines
Vaters bestand die Sitte, daß, wenn dieser ein Fest geben wollte,
er dies den Toäla anzeigen ließ.. Dann kamen sie nachts mit
ihren Geschenken heran, worauf man alle Lichter im Hause auslöschen
mußte. Ganz im Dunkeln legten sie dann ihre Gaben
vor dem Hause nieder. „Ich habe dies vor 25 Jahren zum letzten
Male erlebt“ , fügte er hinzu. Wie erinnert dies doch an unsere
Sagen von den Heinzelmännchen!
Der Handel der Toäla, sagte er ferner, war früher ein geheimer
Tauschhandel; sie legten ihre gesammelten Naturprodukte
in der Nacht an Verkehrswegen nieder, wo man sie nehmen
konnte, wenn man einen Gegenwert dafür hintat. Jetzt hat das
aufgehört. Auf die Frage, ob die Toäla diebisch seien, antwortete
er energisch abwehrend: „O nein, nein“ ! Der Radja ist
der oberste Richter der Toäla; dagegen haben diese einen eigenen
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Fig. 90. Toäla-Keulen.