und Armbänder bilden eine hübsche Verzierung des schlank gebauten,
nicht durch Überernährung entstellten Körpers. Man
betrachte das Bild einer Gruppe solcher Kulawikrieger (Fig. io).
Bei der Ankunft stoßen sie die Lanze stets mit der unten am
Schaft angebrachten eisernen Spitze derb in den Boden; darauf
erst setzt sich der Mann nieder. Sehr artig nahmen sich die
gleichfalls vollkommen bewaffneten Knaben aus, welche den Erwachsenen
gefolgt waren. Der zierlichste unter ihnen war ein
jüngerer Sohn des Tomelato'inda, der Prinz Dompo, der Alcibiades
von Kulawi. Seine Körperhaltung war elegant, gerade, ohne steif
zu sein, der Kopf etwas zurückgeworfen, die ruhig blickenden
Augen stolz von oben nach unten gerichtet, rund und voll, nicht
schlitzförmig, wie bei vielen anderen (auf dem Bilde, weil sonnengeblendet,
halb geschlossen), die Nase leicht gebogen, der Mund
feingeschnitten, die Farbe seiner Haut ein helles Gelbbraun, von
welchem sich der scharlachrote Sarong, den er gerollt um die
Schulter trug, prächtig abhob. Wie die anderen Knaben, trug
er noch nicht gleich den Erwachsenen die buginesische Hose,
sondern den sogenannten Tjidäko, das Lendentuch, vorn als kleine
Schürze herabhängend, und desgleichen das hinten anhängende
Sitzfell, ein Stück Fell oder Matte. An der linken Seite trug
er das Schwert, die Scheide befestigt an einer Gürtelschnur, von
welcher rechts zwei rote Quasten herabhingen; in der rechten
Hand hielt er die mit Ziegenhaar schwarz und weiß geschmückte
Lanze, auf die er sich zu stützen pflegte, wenn er still stand,
wobei er dann den rechten Fuß gegen das linke Knie stemmte;
um die feinen Handgelenke waren milchweiße, aus einer Muschel
geschnitzte Spangen gelegt. Das Haar trug er rund geschnitten.
Unter dem rechten Knie zog sich eine tiefe, schlecht verheilte
Narbe hin vom Hufschlag eines Pferdes, von ihm gar nicht beachtet.
Er legte vor uns nicht die mindeste Furcht an den Tag,
ja er schien es für eine ihm zustehende Ehre zu halten, sich uns
an die Seite zu setzen.
In der Kleidung der Knaben dieses Gebietes nun sehen wir
wiederum etwas Gesetzmäßiges; sie entspricht nämlich der Tracht
vieler in der Kultur primitiver gebliebener celebensischer Stämme,
während die erwachsenen Kulawier bereits weiter fortgeschritten
sind; in späterer Zeit werden dann auch schon die Knaben die
Fig. i i . Prinz Dompo von Kulawi.
Kleidung der Erwachsenen annehmen, und ihre jetzige Tracht
wird zum Kinderspielzeug werden, wofür wir Analogieen auch in
Europa haben.
S a r a s i n , C e le b e s . II. 3