anlangten, einer ausgedehnten Alangwüste, in der wir lange Zeit
umherirrten, um den nach Lamontjong führenden Pfad zu finden,
den wir verloren hatten. Es war eine häßliche Wanderung; die
Hitze steigerte sich furchtbar über diesen Grasmassen, welche
jeden Windhauch abschließen, eine glühende Alanghölle. Auch
die Kulis litten außerordentlich; sie schalten den Führer in den
derbsten Ausdrücken, was den Mann aber nicht im geringsten
aufregte.
Der Boden zeigte sich aus Grauthonschichten zusammengesetzt;
wir fanden hier also, wie wir erwartet hatten, wieder
neogene (miocän-pliocäne) Sedimente, entsprechend den Erscheinungen
an der Westküste; das Westkettensystem hatte bei seiner
Auffaltung dieselben durchbrochen; das Walannae-Tal stellt also
eine Mulde zwischen den es westlich und östlich begrenzenden
Kettenzügen dar.
Endlich gelangten wir an ein Dorf, Ponre mit Namen, an
dem etwa 25 m breiten und gegen 1 m tiefen Flusse Teko,
welcher eine der Quelladern des Walannae darstellt, gelegen; unter
einem mächtigen Mangobaume schlugen wir die Hütte auf.
Mehrere von unseren Lastpferdchen hatten handgroße blutige
Flecke auf dem Rücken; einige zitterten vor Schmerzen, als man
ihnen den Packsattel weghob. Man badete sie, dann kaute der
Besitzer einige Blätter und spie es auf die Wunde, bis sie ganz
von dem grünen Brei zugedeckt war.
Wie bei allen Dörfern in Süd-Celebes, so auch hier, belebten
Schwärme blendend weißer Kakadus die Baumwipfel und Palmenhäupter.
30. Ap r i l . Wir durchschritten den Tekofluß und begannen
die Vorschwellen des Gebirges in westlicher Richtung zu ersteigen;
Grauthonschichten und Konglomeratbänke setzten sie zusammen.
Auf den nach Osten geneigten Alanghalden waren wir der Vormittagssonne
schutzlos ausgesetzt, die Luft stand vollkommen
still, nicht eine Halmspitze bewegte sich, das Gesicht vergoß
einen eigentlichen Schweißregen. Nach Überschreitung eines
ca. 400 m hohen Vorkammes ging es hinab zu einem Bache,
dem Lamontjong, wo wir wieder Kalkstein anstehend fanden;
Meei eshöhe ca. 240 m. Jenseits etwas hinauf bis zu einem
isolierten Fruchtbaum, wo der Weg nach
den vier Himmelsrichtungen sich spaltet.
Dieser Kreuzweg ist der Passarplatz der | ;
Umgegend; von hier führt ein Weg in
südlicher Richtung nach dem nahen L a montjong,
wo wir hin begehrten. Da hieß
es aber, wir dürften nicht ohne die Erlaubnis
des Radja das Gebiet betreten, so
sei es hier Gesetz; er aber befinde sich
gegenwärtig im Dorfe Matadjang wegen
eines Büffeldiebstahles. So mußten wir
Botschaft schicken und unterdessen im
Schatten des Baumes uns die Zeit vertreiben.
Nachdem Bericht gekommen,
wir könnten einrücken, standen wir in
kurzer Zeit vor einem kleinen Kulturflecken,
mit einigen Häusern darin zerstreut,
Bakunge mit Namen und schlugen
daselbst unser Biwak auf.
Abends kam der Radja von Lamontjong
zu Besuch, ein älterer Mann von
dunkler Hautfarbe mit feinen Gesichtszügen.
Er setzte sich mit verschränkten
Beinen auf die Erde und richtete seine
großen Augen ruhig und fest auf uns,
wenn er eine Frage stellte oder auf eine
. 11, * , Fig. 84. J Laga Dagng Pasau.
gestellte Antwort gab, stets auch, wenn Radja von Lamontjong.
er zu uns sprach, verneigte er sich in
höflicher Art; aber, wenn er sich umwandte, um zu seinem
Gefolge zu sprechen, richtete er den Oberkörper steif empor,
und sein Gesicht nahm den Ausdruck sicherer Überlegenheit an.
Für’s erste unterhielten wir uns über gleichgiltige Dinge, da