norum Warb.) mit gelben, außen purpurnen Blüten, Potentillen
(P. leuconota Don.) mit reizend silberhaarigen Blättern, Knöteriche,
ein großblütiges, leuchtend gelbes Hypericum (H. javanicum Bl.),
Cruciferen, Compositen, rotblühende Brombeersträucher (Rubus
culminicola Warb.) usw., eine Fülle heimatlicher Gestalten.
Ein rot- und gelbblütiger Loranth (L. Sarasinorum Warb.)
schmückte da und dort eine Baumkrone. Farnkräuter fanden
sich gleichfalls in großer Mannigfaltigkeit, teils bekannte Gipfelformen
der hohen Vulkane und Gebirge der Sunda-Inseln und
Philippinen, teils neue eigene Arten. Unter den bekannten sei
nur die mit kurzen Fiedern versehene Gleichenia vestita Bl. erwähnt,
weil sie hier oben ganze Rasen bildete. Auffallend war
die rost- oder goldenrote Behaarung vieler Farne dieser Hochregion.
Polypodium intromissum Christ und Friderici et Pauli
Christ, zwei neue Arten, waren beide mit einem langen Haarkleid
angetan, am schönsten Polypodium mollicomum Nees und Bl.,
das bei schrägem Licht goldbraun aufleuchtete. Im Gegensatz
zu den Bergen von Nord-Celebes spielten Pandaneen und Nepenthes-
Arten nur eine untergeordnete Rolle.
Auffallend waren die vielen Fliegen, die den Gipfel bewohnten.
Auch an Vögeln fehlte es nicht, und es war merkwürdig
genug, einen Papagei, den herrlich gefärbten, mit zwei langen
fahnentragenden Schwanzfedern versehenen Prioniturus platurus
(Vieill.), neben Alpenrosen und Gentianen zu sehen.
Den Gipfel hatten wir um 9 Uhr 45 Minuten erreicht gehabt
und traten um 2 Uhr den Rückweg an, da Nebel uns einzuschließen
begann. Vorher wurde noch ein Steinmännchen errichtet und
eine fröhlich geleerte Sektflasche mit dem Datum unserer Besteigung
hineingetan. Alle unsere Begleiter halfen bereitwillig
am Bau mit und wetteiferten im Heranschleppen von Steinen;
war es doch nach ihrer Auffassung offenbar, daß wir einen Altar
für die Geister des Berges errichteten.
Wir hatten am Morgen Auftrag gegeben, unsere Hütte etwa
zwei Stunden unterhalb des Gipfels aufzuschlagen und fanden sie
dort auch beim Abstieg auf ebenem Boden mitten im herrlichsten
Walde fertig hergestellt vor. Sie war dieses Mal besonders zierlich
gebaut, denn zum Decken der Seitenwände waren die prächtigen,
über einen Meter langen, harten und glänzenden Blätter
des Vogelnestfarnes, Asplenium nidus L., verwandt worden, der
hier in gewaltigen Exemplaren auf lebenden oder toten Bäumen
epiphytisch wuchs. Auch die Hütten der Träger waren sämtlich
mit diesem edlen Material gedeckt.
Wir brauchten uns nun auch nicht mehr um das Schießverbot
zu kümmern, da ja die Besteigung glücklich hinter uns
lag und erbeuteten einen olivengelben und graubraunen, neuen
Würger mit scharlachroten Augen, Pachycephala bonthaina M.
& Wg., und eine in ähnliche Waldfarbentöne gekleidete kleine
Sylviide, Cryptolopha Sarasinorum M. & Wg.
Abends ließen wir die Führer kommen, um über den weiteren
Reiseplan zu reden. Da wir nun zu unserem Leidwesen erfahren
hatten, daß wir den eigentlichen Lompobattang bei unserer ersten
Reise gar nicht erreicht hatten und daß dieser letztere den Wawokaraeng
an Höhe noch überragte, wünschten wir, auch diese Besteigung
noch zu unternehmen. Unsere Führer erklärten, von
hier aus sei dies ganz unmöglich, so wenig weit die beiden Berge
auch voneinander entfernt seien, denn kein Mensch könne die
trennenden Felsabstürze überwinden, eine Behauptung, die zweifellos
richtig war. Das einzige sei, wenn wir dies denn absolut so
haben wollten, daß wir unsere Reise um den Bergstock herum
fortsetzten und wiederum von demselben Örtchen Errelompoa
aus, wie das letzte Mal, den Versuch machten, die Lompobattang-
Rippe zu erklimmen. Sie schätzten die Dauer der Reise von
hier aus auf etwa sechs Tage. Wir beschlossen, diesen Rat zu
befolgen. Minimaltemperatur der Nacht 1 1 0 C , Meereshöhe
2100 m.
30. Ok to b e r . Auf demselben Pfade, auf dem wir gekommen,
stiegen wir nach Tasosso hinunter und setzten dann
unsere Reise in nördlicher Richtung fort, eine ausgedehnte, sanft
geneigte Fläche hinabsteigend. Vor uns im Norden erhob sich
ein nach Schätzung etwa 2000 m hohes, als Bowonglangi uns be