regelmäßiger Art aufgelöst erscheint. Pfeilspitzen mit nach hinten
laufenden Widerhaken, wie gleichfalls eine zur Darstellung gelangt
ist, sind selten. Geschliffene Steinbeile, wie sie an anderen
Stellen in Celebes vereinzelt gefunden worden
sind, fehlten durchaus.
Aber nicht nur Stein, sondern auch
anderes Material wurde zur Herstellung von
Spitzen verwandt. Die beiden Figuren 96
und 97 zeigen zwei aus unteren Schweins-
Schneidezähnen angefertigte Spitzen, die
eine beidseitig, die andere nur einseitig
zugeschärft. Beide können sowohl Lanzen-,
als Pfeilspitzen gewesen sein, wie die Geräte
zahlreicher heutiger Naturvölker lehren; bei
der zweispitzigen Form mochte das eine
Ende als Widerhaken gedient haben.
Von weiteren Geräten fanden sich die
Figg* 96 u. 97. Spitzen
aus unteren Schweins-
Schneidezähnen gear-
' beitet, nat. Gr.
zugehauene Spitze eines hölzernen Grabstockes, wie solche heute
noch zur Gewinnung von Wurzeln dienen, ferner kleine Pfeifen
aus Röhrenknochen (Fig. 98), häufiger aus Phalangen hergestellt.
Fig.
Knochenpfeifchen, nat. Gr.
Fig. 99.
Amulett aus Menschenschädel, nat. Gr.
Schmuck war ebenfalls vertreten. Besonders interessant erschienen
mehrere schön polierte Hauer des Babirusa; die Politur
wurde wahrscheinlich mit kieselhaltigen Blättern bewerkstelligt.
Ferner gewannen wir ein Stückchen eines menschlichen Schädels
mit einem gebohrten Loche (Fig. 99); es mochte als Amulett
gedient haben. Eine halbierte Cypraea-Schale bewies einen gewissen
Verkehr nach der Meeresküste hin.
Die trockene Asche zeigte, wie gesagt, keine Schichtung; sie:
brachte auch den Übelstand mit sich, daß beständig die Seitenwände
unserer Grube einstürzten, wodurch oberflächlich gelegene
Objekte in die Tiefe hinabrutschten. Trotzdem glauben wir
sagen zu können,. daß die vereinzelt gesammelten Thonscherben
nur der oberen Schichte angehörten, wo sie aber mit Steingeräten
untermengt lagen. Ihrem Aussehen nach sind sie von Scherben,
noch heute angefertigten buginesischen Thongeschirres nicht zu
unterscheiden; es ist daher wahrscheinlich, daß ihre Vermengung
mit Steingeräten auf sekundärer Störung des Höhlenbodens beruht;
eine solche wird z. B. überall da eingetreten sein, wo einmal
ein Pfahlgerüst in einer Höhle errichtet worden ist. Andererseits
ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß Steininstrumente
noch zu einer Zeit gebraucht wurden, als man sich bereits durch
Tausch Thongeschirr beschaffen konnte. .
Eine genaue Untersuchung der gefundenen Knochen und Zähne
bewies zunächst die Abwesenheit von Haustieren, mit Ausnahme
des Hundes, der durch einen Zahn vertreten war. Wir
haben also die. Überreste eines reinen Jägervolkes vor uns. Sein
animaler Speisezettel umfaßte folgende Tierarten: Anoa, Babirusa,
Wildschwein, Affe, die beiden Beuteltiere, eine Paradoxurus-
Art, mehrere Waldratten, ein Eichhörnchen, diverse Flederhunde;
verschiedene Vögel, die Riesenschlange, die Süßwassermuscheln
Cyrena und Batissa und eine in zahlreichen Bruchstücken vorhandene,
große Landschnecke, Nanina Toalarum n. Es sind dies
alles heute noch in Celebes lebende Tierarten, wodurch unsere
Höhlenfunde einen modernen-Charakter zur Schau tragen: Immerhin
sind zwei Dinge bemerkenswert, erstens das Vorkommen des
Babirusa, der, so viel man weiß, heute in Süd-Celebes fehlt und
erst in Central-Celebes beginnt, und zweitens die Abwesenheit des
Hirsches, jetzt des gemeinsten Hochwildes der Gegend. Es ergibt
sich hieraus mit Sicherheit, daß der Hirsch nicht der urS
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