Kindern spielen; die Leute scheinen zufrieden sich ihres Lebens
zu freuen.
In Pakuli befinden wir uns schon vollständig im Gebiet der
heidnischen Stämme; der Dämonenkult verrät sich schon in äußeren
Zeichen. So sahen wir am Weg, der nach dem Ort hineinführte,
einige sehr schlecht aus Holz gearbeitete, meterhohe, männliche und
weibliche Bildnisse stehen, erstere mit unmäßig großen Geschlechtsteilen
; denn eine Art von Phallismus spielt bei all’ diesen Stämmen
eine Rolle. Diese Bildnisse dienen als Stellvertreter für Kranke;
der Priester zaubert den Dämon,
welcher im Kranken haust, in ein
solches Bildnis, welches den Kranken
vorstellt, worauf dasselbe an
einem bestimmten Ort außerhalb
des Dorfes deponiert wird. Ein
weißes Fähnchen fand sich vor der
stummen Gesellschaft aufgepflanzt,
vielleicht als Warnzeichen vor diesen
gefährlichen, von Krankheitsdämonen
besessenen Idolen.
Wie wir vernahmen, heißt die
Gumbasa in ihrem Oberlauf Sopu,
und unfern von Paküli, bei Saködi,
Fig. 5. Junger Mann von ergießt sie sich mit mehreren Armen,
welche wir beim Hermarsch
durchschritten hatten, in den von Süden her kommenden Miu-
Fluß. Vom Orte des Zusammenflusses des Miu und der von der
Ostkette herabströmenden Gumbasa bis zur Küste heißt dann
dieser Strom der Palu. Am rechten Ufer oberhalb der Gumbasa,
da, wo sie das Gebirge verläßt, liegt auf einem Plateau
schwer zugänglich, das Dorf Pandöra; ein Bestand hoher Casua-
rinen überzieht dort die steile Flußhalde, in Gestalt an Tannen
erinnernd.
Abends kam Botschaft, der Fürst von Tawaöli sei in Sakedi
zurückgeblieben, etwa eine Stunde von hier, und er werde nun
drei Tage dort bleiben, er habe keine Lust, weiterzureisen. Wir
schickten sogleich zu ihm hin, um ihm zu melden, daß wir jedenfalls
weiterziehen würden, daß wir aber, wenn er seine Leute mit
unserem Reisvorrat zurückhalten wolle, im Lande bleiben, aber
sofort an den Gouverneur *von seinem Verhalten Meldung machen
würden, wie dieser uns für solchen Fall vor seiner Abreise es
bestimmt aufgetragen hatte. Pakuli i° 1 2 ,5 'S. B., 1190 58' Ö. L.
15. Ju li . Die Tawaölileute trafen beizeiten ein, was uns
wieder beruhigte, da wir über das fortwährende Zurückhalten des
Fürsten uns Gedanken zu machen anfingen. Wir schritten [den
Schuttkegel, worauf Pakuli liegt, jenseits hinab, worauf es zunächst
wieder eben fort ging. Das Palutal fängt hier an, bedeutend sich
zu verengen, und zwar, wie schon gesagt, nicht sowohl dadurch,
daß die Hauptkettenzüge sich einander nähern, als daß nun aus
dem Tal neue niedrigere Ketten aufsteigen und sich südwärts
fortsetzen, so das Ost- und Wcstkc11ensystem allmälig zu einem
einzigen, nur durch eine tiefe und schmale Senke zertrennten
Kettenrost verbindend. Von hier aus sahen wir zum letzten Male
noch das nördliche Ende der Bai von Palu; die Endspitze der
Halbinsel von Donggala war eben noch zu erkennen.
Die Gegend blieb zunächst wohl bebaut, Pflanzung folgte
auf Pflanzung; nach einiger Zeit jedoch wurden die Kulturflecke
durch immer ausgedehntere Stücke Waldes unterbrochen, worauf
dieser zuletzt die Oberhand gewann. Wir gelangten an den
Miu und folgten längere Zeit seinem jetzt zum größten Teil
trocken liegenden Strombett; es fand sich mit Gerollen von Gneiß,
Diorit und verwandtem „Urgestein“ überstreut; schwer zu begehende
Strecken tiefen Sandes wechselten mit den rauhen Geröllfeldern.
Der Miu scheint weniger mächtig zu sein als sein
Zufluß, die Gumbasa; bei Hochwasser aber überflutet er das
ganze breite Bett, an dessen Rande eine ca. 5 m hohe Wand
von feinkörnigem Alluvium ansteht, in das der Fluß seine Rinne
gewühlt hat. Diese Alluvialmasse gehört vielleicht jüngster geologischer
Vergangenheit an, wie die des Wuno. Sie bildet ein
Plateau, welches mit Wald, worunter Riesenbäume, bestanden ist;