Angeschlagenes Gestein erwies die eruptive Natur des Berges,
welcher einen Teil der eruptiven Centralaxe des Westkettensystems
bildet. Tiefe Erosionstäler durchfurchen den Mantel des
Gebirges, welche zu durchschreiten großen Aufenthalt bereitete;
auf der jenseitigen Anhöhe eines solchen, sonderlich tief eingegrabenen
Tales machten wir bei dem größeren Hause des Distrikts-
Fig. 83. Der Bowonglangi von Lappabontorio aus.
hauptes Halt, welches mit den umliegenden anderen den Ort
Lappabontorio zusammensetzt; als Meereshöhe fanden wir 1260 m.
Dieses Lappabontorio ist eine Art von Hochebene gerade am
Fuß des Bowonglangi, der südwärts von hier als eine hohe, mit
Wald bewachsene Felsenzinne turmartig sich erhebt.
Es war ein mühsamer, weiter Weg gewesen von Bontorio
herauf, weshalb die Kulis erst drei Stunden nach unserer Ankunft
eintrafen. Die Bewohner des Ortes empfingen uns freundlich
und betrachteten höchst erstaunt den ersten europäischen Besuch,
der sich hier ereignet hat. Als wir unseren Wunsch, den Gipfel
des Bowonglangi zu ersteigen, laut werden ließen und einen
Führer wünschten, erhoben die Leute Schwierigkeiten, indem sie
vorgaben, sie hätten Angst, auf den Berg zu steigen, da er von
Dämonen, Setans, bewohnt sei; es bestehe auch kein Weg
hinauf.
Von diesem Standorte hat man eine schöne Ansicht der
nordsüdlich streichenden Ostkette und der zwischen dieser und
dem Westkettensystem sich hinziehenden Ebene der südlichen
Halbinsel, in welcher der Walannäe-Fluß nordwärts abströmt.
24. Ap r i l . Ein Führer nach dem Gipfel des Bowonglangi
fand sich ein, das Dorfoberhaupt selbst, welches in Bontorio zurückgeblieben
und jetzt uns nachgekommen war. Er erklärte
sich bereit, den Weg auf den Berg zu zeigen, obschon er sich
vor den Setans sehr fürchte; man gehe selten hinauf, die Spitze
sei ein heiliger Ort, und vorher schlachte man immer einen
Karbauen als Opfer an die Dämonen; aber wenn wir darauf bestünden,
so müsse er gehorchen; denn Brugman habe es ihm im
Namen des Königs von Bone so befohlen.
Das Wetter war ungünstig; es regnete in den Morgen hinein,
und alles war neblig verhängt; erst gegen 10 Uhr hellte es sich
auf, so daß wir abmarschieren konnten.
Erst ging es wenig steil aufwärts durch Anpflanzungen, in
welchen da und dort einzelne Häuser sichtbar waren, die Baugründe
allenthalben wohl umhegt gegen die Wildschweine. Wir
sahen vor allem Mais als Nahrungspflanze, den Reis ersetzend,
daneben Kartoffeln, Bohnen und Gemüse; auch Indigo wird gepflanzt,
mit dem sie selber färben. Von der am höchsten, etwa
1400 m gelegenen Pflanzung aus drangen wir in den Bergwald ein,
welcher lückenlos den ganzen Gipfel des Bowonglangi überzieht;
nicht die kleinste Stelle ist von Bäumen frei, denn es darf keine
Rodung in dem heiligen Gebiet vorgenommen werden, und offenbar
hat noch nie Menschenhand irgendwie hier eingegriffen;
mitten in der sonst durch Abbrennen des Waldes veränderten