äugen“ verziert, welch’ letztere, weiße Scheiben aus Muschelschale,
einen eigenartigen Schmuck dieser Helme bilden.
Meereshöhe von Tuwa ca. 265 m.
16. Ju l i . Der Weg führte weiter durch Hochwald, in welchem
Bäume von ganz riesigen Dimensionen vorkamen; die ungeheuren
Maste, bis zu großer Höhe unverzweigt, erregten immer von neuem
unser Erstaunen. Wir durchschritten mehrere Bäche; große Feuchtigkeit
herrschte hier am Absturz der Ostkette. An einer Stelle
fanden wir den Weg durch einen frisch gefällten Baum versperrt;
die Krone, gerade auf dem Wege liegend, mußte behufs Durchmarsches
weggeschafft werden; es war ein von feindlicher Hand
angelegter Verhau, die uns übelwollende Gesinnung der Bevölkerung
verratend. Nun ging es steil bergan auf einen Ausläufer der
Ostkette, den Bulu (Berg) Momi.
Erst folgten wir einem steinigen Bachbett bis zur Quelle und
erkletterten alsdann einen glatten Absturz des kammartigen Rückens,
dessen Höhe ca. 650 m erreichte. Auffallend war die Spärlichkeit
an tierischem Leben; nicht einmal Schnecken waren trotz der
großen Feuchtigkeit zu finden; auch sahen wir nirgends etwas
blühen. Jenseits wieder steil hinab in ein Bachbett, dann neuerdings
über einen Rücken, dem Momi ähnlich an Höhe, den Bulu
Sadaönta, und von diesem etwas weniges hinab zu einer waldfreien
Stelle, wo einige ärmliche Hütten standen, Sadaonta. Hier,
wo sich Umschau halten ließ, erkannten wir, daß wir zwei Erosionsrippen
der Ostkette überschritten hatten; das Tal des Miu-
Flusses erschien als eine tiefe Waldschlucht. Der Fürst von
Tawaöli traf nicht ein; er hatte sich ohne Abschied auf den
Heimweg gemacht; die Träger aber fanden sich zur Stelle.
17- Ju l i . Bei unserem Rastorte fließt ein größerer Seitenbach
des Miu in westlicher Richtung hinab, die Sadaonta; der nahe
Berg, der Fluß und der Ort tragen also alle denselben Namen.
Diesen Bach durchschritten wir, worauf eine mit Gras bewachsene
Querrippe erstiegen ward; eine Senkung auf derselben war von
einem mit Lotos überwachsenen Tümpel eingenommen. Hier
fing nun bald ein reiches Vogelleben an, sich zu regen, verkündend,
daß Kulturland nahe war. Besonders Papageien und Tauben
machten sich bemerklich, aber auch Wassergeflügel; so sahen wir
den schwarzen Storch mit weißem Halse. Ein Pärchen verwilderter
Haushühner hatte das Fliegen schon wieder so gut gelernt,
daß wir ihm vergebens nachstellten.
Nun noch ein paar Male hinauf und hinab über Querrippen
und durch Quertäler, zuletzt auf einen oben breiten Rücken, ganz
von Kultur bedeckt. Hier stießen wir auf das erste Dorf der in
Central-Celebes viel berufenen Landschaft K u läw i .
Wir hielten zunächst nochmals Umschau, um den Verlauf des
Gebirges zu verstehen und kamen zu folgendem Ergebnisse: Unfern
von Sakedi erhebt sich in der südlichen Verlängerung des Palutals
ein neues Gebirgssystem, zwischen dem östlichen und westlichen
ungefähr nord-südlich streichend und so die West- und Ostkette
zu einem einzigen Kettenrost verbindend. Zwischen dieser sekundären
Kette, welche schon hier sehr mächtig wird und mit Hochwald
überzogen ein riesiges Waldmeer darstellt, und dem Ostkettensystem
fließt der Miu nordwärts hinab.
Das kleine Dorf, bei welchem wir standen, Bulu-Bötö mit
Namen, besteht aus Häusern, deren Bauart von denen des Palu-
tales sich insofern auszeichnet, als sie nicht einfach auf Pfählen
stehen, sondern entweder ganz oder zum guten Teil auf einem
Balkenroste ruhen, wie umstehende Abbildung zeigt. Die walzenförmigen
Stammstücke, welche als Balken dienen, liefern alte
Kokospalmen, die keine Früchte mehr bringen. Diese Bauart,
welche für die Landschaft Kulawi charakteristisch ist, haben wir
in den Küstendistrikten und auch sonst in Celebes nie beobachtet;
sie dürfte auch im übrigen Archipel selten sein. Die Wohnungen
machen den Eindruck von starken Blockhäusern, da auch der
Wohnraum des Hauses selbst aus guten Planken gebaut ist. Fensteröffnungen
sind entweder gar keine angebracht, oder es dienen als
solche blos kleine Dreiecke und ähnliche aus den Seitenbrettern
ausgesägte Figuren; die Hauptlichtquelle erhält der finstere Innenraum
durch die niedrige Tür, welche aus einer starken, mit Schnitzerei