schwer einreden konnte, dies seien von den berüchtigten Kopfjägern,
für die sie allgemein gelten und zwar mit Recht. So
hatten zwei von den Burschen auf der Kreuzgegend bronzene
Glocken hängen, welche bei jedem Schritte anschlugen; auf
unsere Frage darnach belehrte man uns, dies sei die Auszeichnung
Fig. 48. Männer von Bada, Herr und Sklave (links).
für solche, die von der letzten Kopfjagd einen Kopf mit
heimgebracht. Dabei war das Aussehen dieser Leute keineswegs
etwa ein'wildes, ihr Gesichtsausdruck war ruhig und zufrieden.
Daß hier überall Sklaverei herrscht, brauchen wir kaum zu
erwähnen; doch scheinen es die Sklaven nicht sehr drückend zu
haben; dennoch muß es für einen kräftigen jungen Menschen
hart sein, den Launen seines übermütigen Herrn zu gehorsamen.
Wir bilden (Fig. 48) einen Herrn mit einem Sklaven ab, ersterer,
rechts, von sehr selbstwilligem Aussehen, letzterer mit einem
leisen Anflug von Melancholie auf dem schönen Antlitz.
Wir suchten uns von neuem über die tektonische Natur der
Ebene von Bada ein Urteil zu bilden und gelangten zu folgender
Vorstellung: Dieselbe ist ein abgesunkenes Stück des Ostkettensystems,
gleich dem Lindu-See, eine noch jetzt stattfindende,
junge Bildung, für deren Fortgang die hier beständigen Erdbeben
sprechen. Bada wird ein See werden, wenn einmal die Absenkung
rascher geschehen sollte als die Erosion des westlichen Ausganges
durch den Fluß. Die Badasenke ist, wie es den Anschein hat,
offen gegen das zwischen dem Ngilalaki-Tamboke- oder unserem
Ostkettensystem und dem Takalekadjokettensystem sich hinziehende
Kalaenatal. In drei Tagen, heißt es, können sie von
hier am Posso-See sein, man habe dabei nur ein einziges Gebirge
zu übersteigen, das Wondau heiße. Dabei ist natürlich die rasche
Gangart und die Ausdauer eines unbelasteten Toradja gemeint.
Nach Borau am Bone-Golf seien es acht Tage. ,
15. S e p t emb e r . Es kommen Leute aus der Umgegend zu
Pferde an; es sind dies braune und gescheckte Tiere, die schon
halbgewachsen von Knaben geritten werden. Die Trensen sind
dieselben wie in Palu, das Messinggebiß mit Stacheln besetzt,
Halfter und Zügel aus Rotang.
Wir begaben uns nach dem nahen Dorfe Badagäjang, am
linken Ufer des Malei gelegen und von einem Ringwall umgeben,
nachdem wir den anwesenden Leuten von unserem Vorhaben
Anzeige gemacht; keiner erhob Einspruch. Vor dem Eingangstore
sahen wir eine Puppe aufgehängt, einen Krieger darstellend
mit Schwert und Schild, das Gesicht von weißer^ Fuja gemacht,
als Androhung von Strafe für-unbefugt Eintretende; denn gegenwärtig
sind fast alle Leute auf den Feldern; in dem Dorf trafen
wir nur zwei oder drei Männer und ein paar Frauen an. Vfie
in all diesen Dörfern stehen auf einem rein gescheuerten Platz
viele Häuser und Reisspeicher. Die anwesenden Frauen machten