Waffe einen starken Jagdspieß. Das Hauptwild ist hier oben die
Anoa, die sie mit den Hunden stellen und dann abstechen. Den
Fährten nach zu schließen, muß sie recht häufig sein; sie klettert
bis auf die höchsten Felsengrate des Berges, wonach ihre Benennung
als Gemsbüffel sich in der Tat rechtfertigt.
Schon tiefer unten im Wald waren wir Spuren von Jägern
begegnet; wir bemerkten nämlich etwas abseits vom Pfad einen
frisch aufgeschütteten Haufen von grünem Laubwerk, und als wir
diese seltsame Erscheinung näher untersuchten, entdeckten wir
unter den Blättern verborgen einen eben gefällten, schönen
Hirsch. Daß eine Keule für unsere Küche mitging, ist leicht
begreiflich.
Die Vegetation erschien hier oben schon sehr verändert.
Eichen waren häufig; besonders fiel eine Art auf, deren Eicheln
in unreifem Zustande karminrot waren, während sie reif wie
schwarze Kirschen sich ausnahmen. Daneben traten Coniferen
charakteristisch hervor, erstlich die uns wohlbekannte Dammar-
fichte, außerdem aber reichlich eine Art, die wir bisher in Celebes
nicht gesehen, Podöcarpus cupressina R. Br., ein in den höheren
Bergregionen von Java bis zu den Philippinen und Neu-Guinea
verbreiteter Baum:
In der Nacht setzte ein feiner Nebelregen ein; das Thermometer
sank auf 1 2 0 C..
15 . Ok to b e r . Der Morgen war stark bewölkt, und es blies
ein heftiger, kalter Wind uns entgegen, als wir die Besteigung
fortsetzten. Der Pfad blieb zunächst noch recht ordentlich und
nicht allzu steil. Mehr und mehr überdeckten sich die Stämme
mit Moos, eine leicht liegende Stellung annehmend, und die Felsblöcke,
von einer Flechte wie von Eisnadeln überkleidet, sahen
wie bereift aus. Eine Zingiberacee mit weißen Blütenkolben
bildete stellenweise dichte Bestände (Alpinia cylindrocephala
K. Schf.).
Allmälig wurde der Boden felsig, und wir stiegen und kletterten
auf einem steilen Grat in die Höhe. Leider umwallte uns ein
dichter Nebel, der jede Aussicht verhinderte. Nach etwa 2V2 Stunden
Steigens (von unserem Lagerort an gerechnet) erreichten wir eine
Felsenspitze, wo unsere Führer Halt machten und uns baten,
selber als die ersten hinaufzusteigen, vermutlich um den Zorn des
Berggeistes von sich auf unser Haupt abzulenken; dies sei, versicherten
sie, der Lompobattang. Wir befanden uns in etwa
2760 m Höhe, konnten aber des Nebels halber nicht das mindeste
erkennen.
Ausflußschlucht Wawokaraßng Mittelstück
Fig. 113 . Der Krater des Piks von Bantaeng vom südlichen Kraterrand aus
gesehen (nach Photographieen kombiniert).
Wir sahen ein, daß für heute nichts mehr zu wollen sei und
beschlossen daher, einen etwas vor dem Winde geschützten Ort
zu suchen, dort unser Lager aufzuschlagen und besseres Wetter
abzuwarten. Eine solche etwas ebene und durch große Felsblöcke
einigermaßen beschirmte Stelle fanden wir in 2700 m Höhe am
Rande eines gähnenden Abgrundes.
Der Hüttenbau bot hier große Schwierigkeiten. Einmal war
geeignetes Holz spärlich, und dann waren die Kulis, der Kälte
ungewohnt — das Thermometer zeigte io 0 G ܧ kaum zur Arbeit
zu bewegen. Sie befanden sich in einem vollkommen schläfrigen