mäßig eine rasche Heilung. Wir haben an Malaria niemanden
verloren.
Nicht dasselbe können wir von den Dysenteriefällen rühmen.
Diese widerstanden oft hartnäckig Dower’schem Pulver und Wismut,
was schließlich auch nicht zu verwundern, da die Leute
täglich marschieren mußten und trotz allen Ratschlägen sich im
Essen keinerlei Beschränkung auferlegten. Die Schwerkranken
wurden schließlich von ihren Kameraden getragen; aber wir verloren
doch mehrere Leute an dysenterischen Krankheiten, zweie
auch an Beriberi, gegen die wir ganz hilflos waren.
Hin und wider mag ein Todesfall auch Folge von Vergiftung
gewesen sein; doch ist es schwer, hierüber ein Urteil zu gewinnen,
da die Leute im Osten und zwar nicht nur die Eingeborenen,
jede rasch verlaufende Unterleibskrankheit auf Gift
zu schieben, die Neigung haben. Gelenkrheumatismus bei Eingeborenen
ist auf Aspirin immer erstaunlich rasch gewichen. Jodkali
wurde mehrfach bei tertiären Lues-Erscheinungen mit Erfolg
angewandt.
Eine große Rolle spielten Verletzungen der blosen Füße
durch Dornen und Bambussplitter, ferner Druckwunden auf den
Schultern durch die Tragstangen der Lasten, welche von den
Makassaren am liebsten zu zweit getragen werden, endlich
Furunkel. Verbandstoffe wurden daher in größerer Menge gebraucht,
und öfters mußte geschnitten werden. Die Druckwunden
wurden mit Salben, Zinksalbe oder roter Präzipitatsalbe, behandelt.
Mehrmals mußten kranke Zähne ausgezogen werden.
Als ein sehr wichtiges Mittel erwies sich der Perubalsam
gegen die in unserem Buche mehrfach erwähnten, kleinen, roten
Buschmilben (vergl. Bd. I, Seite 83), welche einen so scheußlichen
Juckreiz verursachen. Dieser wird durch Perubalsam sofort weggenommen,
und man vermeidet dann das sonst unumgängliche
Wundkratzen der inficierten Stellen, woraus langwierige eiternde
Geschwüre entstehen können.
Unsere eigene Hygiene bestand im Vermeiden des Trinkens
von ungekochtem Wasser, mit Ausnahme frischer Bergquellen
fern von Dörfern. Wo solche in der Nähe sind, ist Wasser Gift,
da der Bach als Kloake dient. Ferner wurden, wie schon gesagt,
die nassen Kleider sofort nach dem Bezug der Hütte gewechselt!
Endlich haben wir nach vorausgegangenen schlechten Erfahrungen
mit Erfolg die Koch’sche prophylaktische Kur gegen Malaria
durchgeführt (je 1 Gramm Chinin am 1. und 2., 10. und 11., 20
und 21. Tage jedes Monats).
Kartenaufnahme,
a) Astronomische Ortsbestimmung.
In diesem Gebiete haben wir manchen Umweg machen
müssen, bis wir zu befriedigenden Ergebnissen gekommen sind.
Auf der ersten Reise, von Menado nach Gorontalo, hatten wir
noch gar keine astronomischen Instrumente mit. Dann wurden
uns von Europa Sextant und künstlicher Horizont gesandt. Dabei
ergab sich aber der große Übelstand, daß wir in den äquatorialen
Breiten, in denen wir uns befanden, keine Mittagshöhe nehmen
konnten; der Reflexionswinkel wird nämlich so groß, daß man
ihn nicht fangen kann, ohne mit dem Kopfe die reflektierende
Fläche zu beschatten. Nun hätten wir ja Sternhöhen nehmen
können, aber dafür waren wir nicht geübt genug und abends auf
Reisen auch zu müde.
Dann ließen wir einen Theodolithen kommen und erhielten
aus Mißverständnis einen, bei dem das Fernrohr nicht steiler als
45 0 gestellt werden konnte, so daß wir wieder keine Mittagshöhe
zu erlangen vermochten. Erst bei unserem zweiten Celebes-Aufenthalt
hatten wir einen richtigen Reisetheodolithen von Hildebrandt
mit, welcher uns gestattete, die Breite auf eine halbe Minute genau
zu nehmen, wie zahlreiche Kontrollbestimmungen an astronomisch
bereits festgelegten Orten lehrten.
Auch die Längenbestimmung hatte ihre eigenen Schwierigkeiten
wegen des Transports der Chronometer. Wir hatten deren
zwei mit, von denen der eine (von Bachmann in Genf) ein ausgezeichnetes
Instrument war. Die beiden Uhren wurden ganz in