binden dienten angebrachte Metallösen. Hierdurch wurde erreicht,
daß auch bei heftigen Regen, wenn der ganze Boden überströmt
war, von hinten und von den Seiten kein Wasser in die Hütte
eindringen konnte. Daß dies von vorne her nicht geschah, wurde
dadurch vermieden, daß die Hütte, wenn immer möglich, auf
leicht geneigten Boden gestellt oder daß vorne ein Abzugsgraben
angebracht wurde. Wenn die Hütte nicht im Schatten steht, so
darf man nicht vergessen, das Segeltuch mit Zweigen und Blättern
dicht zu decken, da sich sonst die W ärmt' zur Unerträglichkeit
steigert.
Das Segel- und das Bodentuch wurden zum Transport zusammengefaltet
und von je zwei Kulis an den beiden erwähnten
Bambusstangen getragen, welche dann wieder zum Hüttenbau
dienten. In kurzer Zeit hatten unsere Leute eine solche Übung
im Hüttenbau erworben, daß wir, falls die Beschaffung der
Materialien nicht allzu schwierig war oder, was auch oft geschah,
die Tuchträger lange auf sich warten ließen, schon in etwa
I h Stunden nach der Ankunft unser Lager beziehen und die
wissenschaftlichen Arbeiten beginnen konnten.
Ein kleinerer Bau derselben Konstruktion diente unserem
Reisebegleiter als Wohnung; außerdem hatten wir noch ein Segeltuchdach
für die Küche mit und zwei für die gegen Regen zu
sichernden Lasten, vor allem den Reis, und für die Kufis. Was
in diesen drei Hütten nicht Unterkommen konnte, baute sich
Dächer aus Gras und Laub.
Feldbetten, Moskitonetze.
Auf dem durch eine Grasunterlage weich gemachten Hüttenboden
kann man, wenn man noch eine Reisedecke unterlegt,
recht bequem schlafen, und so haben wir es auch lange
Zeit getan; es war dies der erste Fortschritt gegenüber der harten
Holzpritsche in den Hütten unserer ersten Reisen. Auf unserer
zweiten Celebes - Expedition hätten wir dagegen leichte eiserne
Feldbetten mit, von J. Heinz in Basel' sehr praktisch und solid
konstruiert und, wenn zusammengelegt, einen kleinen Raum beanspruchend,
für Träger eine sehr bequeme Last. Das Gewicht
eines solchen Feldbettes beträgt 14V2 kg.- Will man noch eine
leichte Matratze hierzu haben, so findet man ganz dünne, blos
S cm messende in Makassar selbst; sie werden hauptsächlich in
Buton hergestellt.
Das allerwichtigste Reisegerät ist aber das Moskitonetz, nicht
nur der nötigen Nachtruhe, sondern auch der Malaria-Infektion
halber; ohne ein solches haben wir nie geschlafen.
Anfangs hatten wir Netze nach englischem Muster, welche
nach oben hin zipfelmützenartig zulaufen oder durch einen kleinen,
mit Tuch überspannten Metallring abgeschlossen werden, an dem
die Aufhängeschnüre befestigt sind. Der Nachteil dieser Art
Netze ist, daß sie ihrer nach oben hin sich verengenden Form
halber sehr warm sind. Wir haben diesem Übelstande folgendermaßen
abgeholfen. Es wurde ein rechteckiger Rahmen aus dünnen
Messingröhren konstruiert von 1 m Länge und 40 cm Breite (siehe
die Fig. 120). Zwei Scharniere in der Mitte gestatteten das Zusammenklappen
für den Transport. An jeder Ecke des Rahmens
ist ein Ring angebracht für die Aufhängeschnur, ebenso acht solche
seitlich oder auf der Unterseite. Das Moskitonetz war oben an
ein Tuch angenäht von der Form und Größe des Metallrahmens,
und dieses Tuch wurde mittelst Bändern an den acht Ringen
festgebunden. Auf diese Weise erhielten wir einen weiten, luftigen
und kühlen Schlafraum.