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und zwar hing über dem einen ein angebranntes Gewand, über
dem ändern stand ein Rahmen, mit buntem Geflecht überspannt,
welchen wir für das Emblem eines Webstuhles hielten, in der
Annahme, es sei hier ein Ehepaar bestattet. Man bedeutete uns
aber, es seien hier zwei Tomakakas begraben, und jener Webstuhl
sei das Sinnbild des Himmels.
Anliegend an diese isoliert aufgeführte Gedächtniskirche fand
sich der Friedhof des Dorfes angelegt, kleiner an Umfang als
das Grabmal der Fürsten, jedes Grab durch einen aufrechten
Stein bezeichnet; auf dem Boden standen zwei ausnehmend große
Tragbahren. Dieser Totenort erschien durch Arekapalmen und
Urwald ernst umrahmt (siehe die beigeheftete Tafel).
Weiter über verlassene Kulturflecke, dann längere Zeit durch
Hochwald dem rechten Ufer des Baliase entlang, sodann abwechselnd
an Plantagen und Häusern vorüber oder über Reisfelder,
von Hochwald schön umgeben, in deren Nähe wir einen
künstlich abgedämmten Teich als Bewässerungsreservoir bemerken,
sodann flach durch Hochwald und über Büffelweiden, wobei der
Fluß Lewänne durchschritten wird, zum Dorf Palilli, das dem
Auge als ein breiter Strom von Reisfeldern erscheint; die ringsum
ansteigenden Reisterrassen lassen das Ganze einem gewaltigen
grünen Amphitheater ähnlich sehen. Mitten darin erhebt sich
ein mit Kokospalmen bepflanzter Hügel, auf dem wir Halt machten.
Hier ward uns eine gär wundersame Begegnung: Der Tomakaka
des Dorfes nahte mit seinem Gefolge und defilierte vor uns vorüber,
von seinen Leuten im Gänsemarsch gefolgt, ohne sich nach
uns umzusehen gerade ausschauend und eine Art von Stechschritt
ausführend, indem alle miteinander vor jedem Schritt mit dem
Fuß an den entprechenden Hinterbacken klatschten. Das sah
sehr lächerlich aus, und wir fplgten nicht ohne Erstaunen dem
weiteren Beginnen des Mannes, der sich noch durch ein auffallendes
Äußere hervortat: lange weiße Haare umrahmten ein dunkel
gerötetes Gesicht mit scharf geschnittener Nase und dünnen
Lippen; als Bekleidung des Oberkörpers trug er eine gestickte