gebung. In einiger Entfernung rechts vom Weg sehen wir das
erste Dorf des Leboni-Gebietes, Simpüsu, von einem Ringwall
Fig. 54. Riesenficus am Totasi-Flufi.
burgartig umgeben, sodann erblicken wir den mäandrinisch verlaufenden
Uengkai-Fluß und folgen ihm, ihn wiederholt durchwatend,
bis wir unfern vom Dorfe Kana am rechten Ufer des
Flusses das Biwak errichten. Ein Bad im krystallklaren, rasch
strömenden Flusse brachte herrliche Erfrischung. Nachdem wir
gebadet, sehen wir, daß der Prinz von Masamba am Ufer mit
gezogenem Klewang Wache gestanden hat. Der Uengkai nimmt
den Totäsi auf und gehört immer noch zum System des Koro.
19. September . Schon gestern waren Leute aus dem nahen
Dorf gekommen und hatten in der Nähe vom Biwak die Nacht
zugebracht. Nun treffen sie schon vor Sonnenaufgang bei uns
ein und gucken zu, wie wir aufstehen, uns waschen und anziehen.
Der Typus der Leute hier ist ein viel gröberer als in Bada und
Kulawi; es ist der plumpe Typus des Possogebietes, breit- und
quetschnasig; die Frauen sind viel ärmlicher gekleidet als die
der genannten Kulturdistrikte; Kropf ist häufig.
Wie wir aufbrechen, ziehen die Weiber, etwa zwölf an
Zahl, voraus, Lanzenträger folgen ihnen, deren Lanzen auch
hier schön mit Ziegenhaaren, wie mit Mähnen, besetzt sind. Der
Weg führt über verlassene Reisfelder, jetzt von Hochgras bewachsen;
Lamatti berichtet, es habe früher hier ein großes Dorf
gestanden, das er noch gesehen, aber die Leute hätten sich zerstreut.
Bei einigen kleinen Häusern, Randaüna mit Namen, bleiben
die Frauen zurück. Dann von neuem an den Uenkai, den wir
zu acht Malen durchwaten müssen, obschon er recht breit und
ziemlich reißend ist ; auf einem Hügel seines linken Ufers sahen
wir ein Dorf gebaut. Der Weg führte auf einen großen Berg
der Ostkette zu, der sich einzeln hervortut, dem Ngilalaki ähnlich,
Buntupüwang mit Namen. Ein langer, plumper Rücken
folgt nördlich auf ihn, südlich ein hoher Berg, Uenkai genannt,
offenbar das Quellgebiet unseres Flusses. Endlich gelangen wir
auf eine freie Ebene in der Nähe des Fußes des Buntupuwang,
wo lebhaftes Fujaklopfen die Nähe des Hauptdorfes L e b ö n i verrät.
Es ist kein Haus davon zu erblicken, denn es steckt ganz
verborgen innerhalb des mit hohem Bambusgebüsch bewachsenen
Ringwalles; dieser ist doppelt angelegt, die beiden Ringwälle
durch einen Graben geschieden. Wir durchschreiten die Ein