regenreichsten Monate sind dann December bis März, wo westliche
und nordwestliche Winde herrschen. In diesen vier Monaten
fallen nach einer in A. B. Meyer’s Vogelwerk veröffentlichten, den
officiellen meteorologischen Berichten entnommenen Tabelle von
der für Makassar angegebenen Gesamtregenmenge von 3042 mm
nicht weniger als 2373.
Die hohen Gebirge, welche die Halbinsel durchziehen, bringen
es mit sich, daß die Ostküste ein anderes Klima hat als die westliche.
Die regenreichsten Monate gehören dort der Zeit des Ostmonsuns
an. In Balangnipa z. B. fallen in den vier Monaten
April bis Juli von der Gesamtmenge von 2451 mm volle 1583 mm.
Es ist einleuchtend, daß die Existenz einer solchen Trockenzeit
auf die Vegetation einen sehr • bedeutenden Einfluß haben
muß. Dieser macht sich erstlich geltend in einer weit weniger
üppigen Entfaltung der Pflanzenwelt, wie aus unseren Schilderungen
zur Genüge hervorgehen wird. Hierzu kommt aber noch
ein weiteres. Der in den regenarmen Monaten ausgedörrte Wald
kann sehr viel leichter durch Feuer vernichtet werden als die
immer feuchten Forste des Nordens. Die von den Eingeborenen
zu Rodungszwecken angelegten Brände nehmen, wenn starke
Winde herrschen, leicht große Dimensionen an, und so ist denn
bereits der größte Teil von Süd-Celebes von Wald entblößt und
in Grassavannenlandschaft verwandelt worden. Alljährlich aber
wird auch das hohe und harte Gras in der Trockenzeit abgebrannt,
um mit der Asche den Boden zu düngen. Das beim
Beginn der Regen aufsprießende, junge Gras gibt dann eine vorzügliche
Weide für Büffel und Pferde ab. Das Bedenkliche dabei
ist aber, daß Jahr für Jahr beim Abbrennen des Grases auch
die angrenzenden Waldränder in Mitleidenschaft gezogen und angesengt
werden. Jeder Grasbrand schiebt daher die Grenze des
Waldes um einen gewissen Betrag zurück.
Selbstverständlich übt die Vernichtung des Waldes auch ihrerseits
wieder einen Einfluß auf das Klima aus, und dieser gibt
sich in Wassermangel während der trockenen Zeit bereits recht
fühlbar kund. Die kleineren Flüsse und Bäche trocknen vollkommen
aus, und Mißernten sind die unmittelbare Folge davon.
Wenn es der Regierung nicht gelingt, mit starker Hand die Wälder
der höheren Bergregion vor Vernichtung zu bewahren, so geht
das Land einer traurigen Zukunft entgegen.
Unsere Temperaturaufzeichnungen in Makassar sind, da wir
viel auf Reise waren, ziemlich unvollständiger Natur. Eigentlich
sind es blos fünf Monate, über die uns einigermaßen lückenlose
Reihen zu Gebote stehen, drei der trockenen Periode, Juni, Juli
und September und zwei der feuchten Zeit, December und Januar.
Die mittleren Maximal- und Minimaltemperaturen ergeben folgende
Zahlen:
M ittle r e Maximal M ittle r e Minimal*
Juni tem p e r a tu r S c hw a n k u n g e n tem p e r a tu r S c hw a n k u n g e n
(Beobachtung 22 Tage) 32,6° (29,5° - 34°) 21,75° (18,5°—24°)
J u l i
(Beobachtung 20 Tage) 31p0 (28,75°—32,5°) 21,12° (18,5°—23°)
S e ptembe r
(Beobachtung 27 Tage) 32,7° (30,5°—34°) 20° (18°—23,25°)
Dec ember
(Beobachtung 30 Tage) 31p0 (26,5°—33,75°) 22,6° (21,5°—24,5°)
J a n u a r
(Beobachtung 31 Tage) 30,2° (26°—33,5°) 22,7° (20,75°—24°)
Aus diesen Zahlen ergibt sich zunächst eine sehr gleichmäßige
Wärme mit einer täglichen Schwankung von ungefähr io° C. Im
regenreichen Januar sieht man zwar die mittlere Maximaltemperatur
etwas herabgehen, dafür aber die Minimaltemperatur sich
heben, wonach die mittlere Tagesdifferenz nur noch 7,5° beträgt,
eine Erscheinung, die sich schon im December anbahnt. Die
hohen Nachttemperaturen sind der Grund, warum die Regenmonate
nicht die gewünschte Erfrischung bringen. Die kühlsten
Nächte (Mittel 20°), aber zugleich die wärmsten Tage (Mittel 32,7°)
kamen im September zur Beobachtung. Die höchste, abgelesene
Tagestemperatur betrug 34°, die niedrigste Nachttemperatur 180.
Dies sind also die Extreme, zwischen denen in Makassar die
Temperatur schwankt.