wo eine unerwartete Stockung eiritrat. Unsere Begleiter, worunter
jetzt auch der Fürst von Banawa, versammelten sich und teilten
uns mit, der Reichsverweser oder Pabitjära von Sigi, der sich
hier einzufinden hatte, um uns nach Central-Celebes zu folgen,
sei nicht zur Stelle: Sie wünschten dringend, daß man nach Bora
Botschaft schicke, um ihn zu holen, wozu wir einen Tag hier zu
verbleiben hätten. Dies verdroß uns auf’s höchste, da wir von
neuem Verrat fürchteten; aber, da der Banawa auf’s angelegentlichste
bat und auch Brugman zu warten empfahl, gaben wir nach.
3 1 . A u g u s t . Wir benutzten den müßigen Tag zu einem
Ausflug nach Pandera, einem aus etwa achtzig Häusern und
Scheunen bestehenden Dorfe gerade über dem Gumbasa-Fluß auf
steil ansteigendem Terrain gelegen. Von oben sieht man auf eine
ausgedehnte Sawahfläche hinab, die sich zwischen dem Miu und
der Gumbasa ausbreitet.
Abends bringt Abdul Kader den Pabitjara von Sigi, den er in
Bora abgeholt hatte, herbei. Derselbe gab vor, er habe schon eine
Woche lang auf uns in Sakedi gewartet, und wie wir nicht eingetroffen,
geglaubt, die Reise werde nicht vor sich gehen; da sei er
zurückgekehrt.
1. S ep tem b e r . In Tuwa mußten wir für die Nacht die
Wache verstärken, weil gemeldet wurde, der Häuptling des Ortes
sei wahnsinnig geworden, er laufe fortwährend mit der Lanze
herum und drohe, damit zuzustoßen.
Nachts fiel ein ungeheurer Regen, welcher, da sein Geräusch
und die durch das Erlöschen der Wachtfeuer entstandene dichte
Finsternis eine Überwachung de.s Lagerplatzes vereitelte, das unbehagliche
Gefühl der Unsicherheit vermehren half.
2. S ep tem b e r . Über den Momi nach Sadaonta, wo uns
eine günstige Nachricht zuteil wird. Ein Häuptling aus der
Landschaft Bada, ein alter Herr mit weißen Haaren, wie man das
hier so selten sieht, überbringt uns einen Brief von Achmed, der
meldet, er befinde sich schon viele Tage in Bada, uns erwartend;
den von uns aus Kulawi geschickten Brief, worin er von unserem
Rückzug Kunde bekam und zum weiteren Ausharren aufgefordert
wurde, habe er erhalten; der Reisvorrat sei zur Stelle.
3. S ep tem b e r . In Kulawi angelangt, wollte der Führer
Lamatti wieder Wie früher am 0 Halt machen, wo wir auch die
alten Hütten wie zum Empfang hergerichtet fanden. Wir wünschten
aber den Fluß, sowie denJ ganzen Kulturkessel von Kulawi, zu
durchschreiten und an den Beginn des nach Bada führenden Weges
zu kommen, wo nach eingezogenen Erkundigungen beim Dorfe
Sunggu ein passender Biwakplatz zu finden sei.- Nun aber wollte
Fig. 25. Wohnhaus in Tuwa.
Lamatti nicht weiter, weil der Häuptling jenes Dorfes uns feindlich
gesinnt sei, wie überhaupt jetzt ganz Kulawi; in der Tat ergriffen
alle Leute schnelle Flucht, wo wir auch hinkamen, weil
sie meinten, wir kämen, um Rache zu nehmen, daß sie uns zum
Rückzug genötigt. Um so mehr beharrten wir auf dem Entschlüsse,
diesen jetzt wie ausgestorben erscheinenden und in unheimlicher
Stille daliegenden Kulturkessel zu durchziehen, und da Lamatti
vorauszugehen sich weigerte, gingen wir selbst voran, durchschritten
den O und arbeiteten uns quer durch die überfluteten
Sawahfelder in genau südlicher Richtung nach einer Stelle hin,
wo an einer aufsteigenden Halde Häuser innerhalb eines Kultur