2i Tagen 7 Katti Reis
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Um also bei einer achtzehntägigen Reise 40 Menschen zu
ernähren, die 720 Katti konsumieren,' braucht .es* 72 Reisträger,
bei einer fünfzehntägigen, in welchem Zeitraum die 40 Gepäckträger
nur 600 Katti Reis verzehren und jeder Reisträger 13 Katti
von seinen 28 abgeben kann, 46, bei einer zehntägigen, wo
18 Katti jedes Trägers disponibel sind, 22 Reisträger usw. Je
kürzer eine Reise, um so kleiner wird natürlich auch das Privatgepäck,
woraus sich eine weitere Reduktion der Trägerzahl ergibt.
Es läßt sich aus den so gefundenen Zahlen eine Parabel konstruieren,
unsere Konsumparabel.
Hatten wir nun eine Reise vor, die wir auf 18 Tage schätzten,
so wurden 72 Reislasten bereit gemacht. In der Regel nahmen
wir nun freilich der hohen Kosten wegen nicht so viele Träger
mit, als eigentlich nötig gewesen wären, sondern suchten im Lande
selbst ihre Zahl zu ergänzen. Bei unseren Reisen in Luwu’scher
Machtsphäre ist dies auch immer gelungen, dank dem Entgegenkommen
des Fürsten; aber eben dieser Umstand hat es im Sigi-
schen Gebiete, wie wir geschildert haben, der feindlich gesinnten
Bevölkerung so leicht gemacht, uns zum Rückzug zu zwingen.
Tatsächlich gestalteten sich meist, aber nicht immer, die
Verhältnisse günstiger als unsere Berechnung, indem es öfter
gelang, im Lande selbst etwas Reis aufzukaufen, und wir verschmähten
auch die geringste Quantität nicht, um unseren Vorrat
zu ergänzen. Auf diese Weise konnten wir öfters die Reisen in
sehr erwünschter Weise in die Länge ziehen.
Wenn es sich um große Trajekte handelte,, so haben wir
nicht versäumt, die Vorsicht noch weiter zu treiben und den
Versuch zu machen, Lebensmittelkarawanen von der entgegengesetzten
Seite aus uns entgegenkommen zu lassen. Wir haben
dies dreimal getan, und es ist jedesmal geglückt, dank den
energischen Befehlen der holländischen Regierung.
Es ist selbstverständlich, daß eine so große. Kolonne, wie
unser Zug war, sich nur langsam fortbewegte, zumal auf den
miserablen Pfaden des Inneren. Mit Abzug aller Aufenthälter
machten wir im Tage nicht mehr als vier, höchstens fünf Marschstunden,
manchmal noch weniger, selten mehr. Doch kam es uns
ja nicht darauf an, rasch zu reisen, sondern das Land kennen zu
lernen.
Das Eng agement der Träger überließen wir einem Obmann
(Mandur), auf dessen Wahl ganz außerordentlich viel ankömmt;
denn, wenn man eine Person hat, deren Autorität nicht unbedingt
anerkannt wird, so hat man mit einer so großen Zahl von Kulis,
wie wir sie mitzunehmen pflegten J g die Zahl schwankte je nach
der Länge- der geplanten Reise zwischen 30 und 1 2 0 ^ 1 endlose
Scheerereien. Nur ein kräftiger Mandur ist imstande, die Leute
dazu zu veranlassen, am Morgen bei Zeiten ihre Last bereit zu
machen, unterwegs nicht zurück zu bleiben und nach Ankunft
noch die Hütten zu errichten. Bei größerer Trägerzahl wurden
dem Mandur noch eine oder zwei Hilfskräfte unterstellt.
Zwei Tage vor der Abreise wurde jeweilen die ganze Schaar
zu uns in s Haus gebracht und gemustert. Jeder erhielt vor einer
längeren Reise 10 Gulden Vorschuß zur Ernährung seiner Familie.
Hierauf führte sie der Mandur nach dem Polizeibureau, wo
sie Reisepässe erhielten, ohne welche sie Makassar nicht verlassen
dürfen. Allfällige rückständige Steuern wurden bei dieser Gelegenheit
eingezogen. Der Herr Assist ent-Resident Polizeichef
hielt etwa auch eine Rede, worin er die Leute zum Guten ermahnte
und Saumselige oder Ausreißer mit Gefängnis bedrohte.
Desertiert ist uns nie einer; dagegen waren trotz aller Auswahl
immer arbeitsscheue Elemente genug unter unseren Leuten. Jeder
Träger hatte mit einer Lanze und einem Haumesser zum Holzschlagen
ausgerüstet zu sein.
Nahrung, Getränke und Küchengerät.
Über die Ernährung der Träger ist im allgemeinen bereits
gesprochen worden; sie bestand in Reis und getrocknetem Meerfisch
und Salz als Zuspeise.