war, ganz außer sich war vor Anstrengung. Hier zierten prächtige
Schmetterlinge das Ufer, unter denen besonders aufiel der
große, schwarz und grün gestreifte Papilio androcles Boisd. mit
den milchweißen, langgeschwänzten Unterflügeln.
Die täglich vorgenommenen Breitebeobachtungen zeigten, wie
wenig der Marsch förderte, in gar keinem Verhältnis zu dem hohen
Maße der Anstrengungen.
9- S ep tem b e r . Steil hinauf die Flußhalde, bis .es oben
ziemlich eben südwärts ging, auf einem Seitenrücken des Ostkettensystems.
Dann etwas hinab zum Seitenflusse Lampo, der
von Nordosten her von hoher Kette, vielleicht einer südlichen
Fortsetzung der Ngilalakikette oder eines Parallelrückens,? «herab-
kommt und südwestwärts dem Koro zuströmt, so ihm eigentlich
widersinnig entgegenfließend, wie das auch andere Flüsse der Ostkette
tun, z. B. die Gumbasa, eine Folge der Nordost-Südwest-
Richtung der Teilschollen, in welche die Ketten-Systeme von Cen-
tral-Celebes zerfallen erscheinen. Der Lampo bringt massenhaft
Gerölle von Granit, Gneiß und Grünschiefer mit; die Ostkette ist
also hier ganz krystallinisch. Wir wateten den Fluß abwärts dem
Koro zu; gefallene Bäume bildeten zuweilen Hindernisse, so ein
ungeheuer hoher Eucalyptus, dessen Stammlänge wir bis zur ersten
Astverteilung zu rund 40 m maßen, wobei jedoch der Umfang
des Stammes nicht mehr als 2,60 m betrug, der Durchmesser
also nicht ganz V2 m. Darum erscheinen diese prächtigen Bäume
wie ungeheure Schiffsmaste. Hier am Flusse, wo das Sonnenlicht
Zutritt bekommen kann, erscheinen viele kleinere Bäume mit Epi-
phyten ganz überdeckt; Farne, Orchideen, Gesneraceen bilden
hängende Gärten, besonders an der Mündungsstelle des Flusses.
Weiter die Korohalde hinauf, sodann hinab zum Bache Toribulu,
wo Rotthon ansteht und den Boden violett färbt, darauf zum
größeren Seitenfluß Karana; hier gerieten wir in die Irre und
mußten wieder eine Strecke weit zurück, worauf wir erschöpft
an einem Bache Halt machten. Im dichten Walde wurden wir von
Gonone’s befallen, welche die Leute hier als Djuno (wohl in der
Wurzel dasselbe Wort wie Gonone) bezeichneten und als rote
Milben sehr wohl kannten. Es war uns aufgefallen, daß wir mehrmals
bei Rasthütten vorübergekommen; einmal stießen wir auf
eine Gruppe von ihrer acht, wozu uns Lamatti berichtete, daß
sie von Kulawiern herstammten, die vor acht Monaten eine Sklavenjagd
in’s Gebiet der Tolambo unternommen und dreißig Sklaven
bei dieser Unternehmung „gestrickt“ hätten.
Meereshöhe ca. 5° ° m-
10. S ep tem b e r. Weiter abwechselnd steil hinauf, dann etwas
eben und wieder stufenweise jäh aufwärts, ein mühsamer Kalvarienberg,
von dessen einem Absatz aus wir auf die unten im Flußtal
liegenden Dörfer Boku und Koro herabsahen. Dann wieder steil
aufwärts durch Wald, worin öfters die Wildpalme mit den Riesenwedeln
auffiel. Bei 700 m fanden wir die acht Rasthütten der
Kulawier wieder, dann über eine wohl durch verwitterten Rotthon
rotviolett gefärbte Halde bis auf 900 m, von wo es ziemlich eben
weiter ging auf dem trockenen Grate des Berges Padangkole;
aber nun fehlte es- gänzlich an Wasser, alle hatten sehr an Durst
zu leiden, bis eine freie, mit Alang bewachsene Fläche erreicht
war in ca. 1100 m Höhe, wo einige Rasthütten standen, und wo
man daher Wasser vermuten konnte. Hier angekommen, warfen
sich die Leute platt zu Boden und waren vor Durst und Müdigkeit
nicht zum Bau der Hütten zu bewegen.
Erst nach längerer Zeit kam Bericht, es sei Wasser gefunden;
unser Führer hatte in einer Senkung mitten auf dem Alangfelde,
welche anscheinend einen Erdbebenriß darstellte, lehmiges Wasser
ausfindig gemacht, von Farbe café au lait, womit wir uns behelfen
mußten. Auf dieser Grasfläche trifft der vom Lindu-See durch
die Landschaft Besóa nach Bada führende Weg ein, welcher um
sehr vieles besser sein soll als der von uns begangene.
1 1 . S ep tem b e r. Wir durchstreiften weiter die vom Nachtregen
triefende Hochgrasfläche, dann abwechselnd durch Wald
oder über Grasebenen. Nach Westen hin sahen wir die sehr hohe
Westkette sich erheben und schroff nach der zwischen ihr und
uns sich hinziehenden Koro-Schlucht abstürzen, in der wir den
Fluß selbst aber nicht zu sehen bekamen. Auf einer Grasfläche