lieh selbst begleiten; denn er sei jetzt sehr wohl mit uns befreundet
geworden, er hätte auch schon viel früher zu uns Vertrauen
gefaßt, aber er habe immer vor diesem Herren da (dabei zeigte
er auf den älteren von uns) besondere Angst gehabt, der immer
einen so gar ernsten Ausdruck habe. Er machte das nach zum
Vergnügen der Umstehenden. Aber der andere Herr sei ganz
anders, der lache gern, und das habe ihn wieder getrost gemacht.
Darauf verließ er das Kistchen, worauf er Platz genommen, setzte
sich vor den mit dem bösen Blick auf die Erde, sah ihn von
unten an und sagte: „Ich muß ihn nun einmal lachen sehen.“
Das Vergnügen wurde ihm verschafft, worauf er ein Gläschen
Genever verlangte, wie er es schon gestern bekommen; aber noch
öfters kam er auf das ihn beängstigende, unheilvolle Aussehen
des ihm Verdächtigen zurück, und es war auch zu beobachten,
wie die Leute diesen von jetzt ab oft scheu von der Seite ansahen;
ein Knabe hielt sogar die Hand vor’s Gesicht. So sehr
scheuen die Leute hier den „bösen Blick“ .
Über den Ngilalaki ausgefragt, machte der Alte die Angabe,
von Lindu aus führe ein Weg auf den Berg, auf dem Gipfel befinde
sich ein kleiner See. Auf unsere Frage, ob dort oben wilde
Menschen, Tolompu mit Namen, lebten, welche Angabe den
Missionaren gemacht worden war, antwortete er, davon habe er
noch nichts gehört, wohl aber, daß früher Leute auf dem Berge
sich verborgen gehalten hätten; ob aber jetzt noch, wisse er nicht,
Er machte uns dann das Anerbieten, des Abends uns zu Ehren
den Raegotanz aufführen zu lassen; da ein solches Vergnügen
aber bis in die tiefe Nacht, ja bis gegen den Morgen zu dauern
pflegt und wir früh abreisen wollten, so sagten wir ihm, er möge
das Fest nach Ablauf unserer Lindu-Reise anordnen.
Jetzt endlich gelang es uns, den Madika vor den Photographenkasten
zu bekommen; er hatte sich lange geweigert; mit einem
Mal sprang er auf, stellte sich in Positur und rie f: „Jetzt will
ich!“ So gewannen wir das Bild dieses merkwürdigen Eingeborenen,
das wir mit Hilfe mitgebrachter ethnographischer Gegenstände
von unserem Maler gewissenhaft in Farbe haben setzen
Band II. Tc
T o m e l a t o i ’ n d a V O N K u l aw i