durch die Unterspülung fallen gewaltige Stämme herab und liegen
nun als Baumleichen auf dem Geröllboden.
Von jetzt ab führte der Pfad abwechselnd einmal hinauf auf
das genannte Plateau, dann durch den Graben eines Seitenflusses,
sodann wieder in das sandige Bett des Miu. Die Kultur hatte
gänzlich aufgehört; links und rechts vom Flusse stand lückenloser
Hochwald, längs dem Ufer von mächtigen Arengapalmen,
Fig. 6. Der Lobo von Tuwa.
Pandanusbäumchen und Zingiberaceenstauden geziert; in den
Baumkronen regte es sich von Affen und Nashornvögeln. Es folgte
der Seitenfluß Saluki, den wir durchschritten, worauf wir einen
von der Ostkette herabkommenden Hügelrücken erstiegen, der
mit Alanggras bewachsen war. Bei dem fast wolkenlosen Wetter
drückte die Hitze, und es erleichterte nicht die Marscharbeit, als wir,
oben an einer Reispflanzung angekommen, den Weg verrammelt
fanden und es hieß, die Pflanzung, durch welche der Pfad in
gerader Linie weiterführte, dürfe nicht passiert werden, da die
Erntezeit nahe sei; denn nach dem Glauben der Eingeborenen
leidet der Reis Schaden, wenn ein Fremder zur Reifezeit das Feld
betritt. So wurden wir zu beschwerlichem Umweg durch sumpfige
Stellen und über Massen gefallenen und gefällten Holzes verurteilt,
bis wir am südlichen Ende der Pflanzung auf ein Hüttchen stießen,
worin Frauen Fuja (Baststoff) zurecht klopften.
Weiter führte der Weg über heiße Alanghügel, dann durch
Wald, mit Ficussen, wie Säulen im Kölner Dom, geziert.
Endlich gelangten wir zum Dörfchen Tuwa, das mitten im Walde
Fig. 7. Kriegshut von Tuwa, ca. l/i nat. Gr.
liegt. Die Häuser sind klein, die Dächer mit den pferdehaarartigen
Arengenfasern schwarz bedeckt, aus denen auch an den
First-Enden büffelkopfartige Verzierungen angefertigt sind. Der
Büffel spielt überhaupt in der Phantasie der Eingeborenen eine
große Rolle; seine mächtigen Hörner dienen vielfach, teils in Natur,
teils aus Holz nachgemacht, an Wohnhäusern sowohl, als ganz
besonders an und in den Lobo’s, als Verzierung. Der Lobo von
Tuwa war ebenfalls wie die Wohnungen ein kleines Gebäude, mit
Holzbrettern ziegelartig bedeckt; er sah wenig benutzt und zerfallen
aus; die Sitzplätze im Innern waren verfault.
Hier konnten wir einen stilvollen Kriegshelm, aus Rotang geflochten,
erwerben, mit vier Messinghörnern und drei „Muschel