An einer Stelle fielen uns scharf in den Boden eingeschnittene
Furchen auf, welche durch Erdbeben entstanden sein dürften;
diese • letzteren sollen hier häufig Vorkommen; in der Nähe der
Furchen durchwateten wir einen warmen Bach.
Eine Rotangbrücke führt zum Dorfe Masipi hinüber; wir gehen
daran vorbei, auf dem rechten Belanta-Ufer bleibend und gelangen
weiter zum Dorfe Landjeka, frei auf einer Grasfläche gelegen;
der Ringwall war mit Bambusgebüsch bewachsen, durch dessen
Wurzelgeflecht er einen festen Halt bekommt. Einen Toradja-
häuptling, dem wir begegneten, und welcher eine Mütze aus Fell,
Fig. 3 1. Dorf Landjeka, umgeben von einem Bambus-bewachsenen Ringwall.
mit Federn verziert, trug, brachten wir mit Mühe dazu, sich photographieren
zu lassen, denn er geriet vor dem Apparat in große
Furcht und hielt seine Ax t krampfhaft fest für den Fall der Not.
An den uns nun öfter entgegenkommenden Leuten fielen uns die
feinen Gesichtszüge auf, aber nicht von der Art, wie wir es in
Kulawi gefunden, sondern von mehr indianischem, ja sogar europäischem
Typus, was sich besonders an der feingeformten, oft
leicht gebogenen Nase verriet. Die Tracht der Frauen, unterhalb
mit dem plumpen Unterrocke, oben mit den bunten, blau, weiß
und roten Jäckchen und mit dem diademartigen Ringbande um
den Kopf erregte immer von neuem unsere Aufmerksamkeit; wir
erstaunten über sie, wie sie über uns, gegenseitig sah man sich
höchst überrascht an. Die Kinder tragen hier sehr artige, aus
Palmblatt geflochtene Käppchen mit drei Spitzen, weiß mit schwarz
durchzogen und Halsbänder aus Naturobjekten, Früchten, auch
Zähnen. Beim Tauschgeschäft ist Tuch sehr begehrt.
Hier fielen uns die Hunde auf durch ihre Ähnlichkeit mit
Spitzhunden, einige mit Rollschwanz. Sollten sie eine ähnliche
Rasse sein, wie die der Pfahlbauten? Einen Schädel haben wir
aufgehoben und mitgenommen; weiter kamen wir nicht mit unseren
Bemühungen, eines Hundes habhaft zu werden; keiner von unseren
Leuten mochte ein solch’ unreines Tier anrühren oder abtun, geschweige
denn abbalgen und präparieren.
Das Land dehnte sich
jetzt als weite Fläche aus;
wir erkannten, daß mitten in
dem nordsüdlich streichenden
Ostkettensystem ein gewaltiges
Stück , sich nach
der Tiefe gesenkt hatte, so
daß jetzt an Stelle durchstreichender
Ketten eine
große Ebene sich ausbreitet,
das K u ltu r la n d von Bada.
Hier sahen wir von Nordost
her aus den Gebirgsketten
einen größeren Fluß herabkommen, den Tawelija, welcher mit
dem kleineren, von Süden strömenden Malei zu der Belanta sich
vereinigt. Dieser Tawelija strömt wiederum in der mehrfach erwähnten
widersinnigen Weise dem Malei entgegen. Unweit westlich
von der Vereinigung der beiden Flüsse führt eine Rotangbrücke
über die Belanta, welche wir überschritten, eine sehr fatale Arbeit
wegen der glatten Rotangseile, auf denen man bei dem lebhaften
Schlingern des luftigen Geflechtwerkes zu gehen hatte.
Wir marschierten dann auf der Ebene südwärts dem Malei entlang
weiter, kamen bei einem Pfahlhaus vorüber, wo eine Fujaklopferin
uns durch ihre besonders hübsche Kleidung auffiel; sehr malerisch
nahm sich das blaue Jäckchen aus mit den weißen und roten