bar gemacht. Weiter taleinwärts wird der Wald zum ge-:
schlossenen Forste. Die Höhe der Talsohle bestimmten wir
beim Dorfe Bakunge auf ca. 240 m; die Hügelrücken mögen
5—700 m erreichen.
Die Kalkfelsen der ganzen Landschaft sind an Höhlen ungemein
reich; man findet sie in allen Größen, vom kleinsten Fledermausloch
bis zum hochgewölbten Stalaktitendom. Das Gebiet ist
an Wasser arm. Gerade jetzt, wo wir am Ende einer, besonders
langen Trockenzeit standen, führte der Lamontjongbach nur ganz
wenig Wasser, und die Seitenadern waren fast alle vertrocknet.
13 . De c emb e r . Von dem Pfade; auf dem wir gestern
hergekommen, hatten wir eine sehr schöne und große Höhle in
einiger Entfernung gesehen und beschlossen, diese heute zu besuchen.
Man erreicht sie am leichtesten, wenn man sich von
Bakunge aus zunächst in einer Viertelstunde nach dem durch
einen einzeln stehenden Baum gekennzeichneten Kreuzpunkt
zweier Pfade begibt. Dies ist die Stelle, wo im Freien der
Markt von Lamontjong abgehalten wird, zugleich auch der Ort,
wo jedermann, selbst ein Gesandter des Landesherrn von Bone,
warten muß, bis er vom Radja von Lamontjong die Erlaubnis
zum Eintritt in das Toäla-Land bekommen hat. Wir selber sind,
wie früher berichtet, auf unserer ersten Reise hier angehalten Worden.
Von da folgt man eine Stunde lang dem steilen und Steinigen,
über kahle Kalkhalden sich hinauf windenden Pfade, der nach
Lappakanru führt, bis man südwärts , in ein tiefes Tal hineinsieht,
an dessen jenseitigem, gleichfalls kahlem Hang die Höhle sich
öffnet. Ohne Pfad klettert man dann in das- Tal hinab und jenseits
hinauf zur Höhle. Die Grotte ist etwa 80 m über einem jetzt
trockenen Bachbette gelegen und öffnet sich gegen Westwestnord;
ihre Meereshöhe beträgt ca. 430 m. Sie besteht aus einem östlichen,
höheren (dem auf unserem Bilde zur Darstellung gekommenen)
und einem westlichen, niedrigeren Teil, in dem man sich
bücken muß. Durch einen Steinpilaster getrennt, öffnen sich beide
nach außen; die Breite der ganzen Höhle beträgt etwa 20 m,
die Tiefe und Höhe des östlichen Teiles etwa 6 m.
Der Boden bestand aus grauem, mit Steinen untermischtem
Staube, dessen Aschennatur wir nicht sogleich erkannten. Ohne
richtige Grabinstrumente mit uns zu haben, wühlten wir im Boden
ein Loch von etwa 30 cm Tiefe aus und waren- nicht wenig
freudig überrascht,- darin Feuersteinsplitter und zerschlagene
Knochen zu finden.
Fig. 87. Die obere Tjakondöhöhle.
Damit hatten wir ein für uns sehr wichtiges Ergebnis gewonnen,
den Nachweis einer alten Bewohnung dieser Höhlen,
wodurch unsere Auffassung, daß die Toäla einen Rest der Urbevölkerung
darstellten, eine bedeutsame Stütze erhielt. Die
genaue Erforschung dieser Höhle mit passenden Geräten wurde
für später in Aussicht genommen; ihr Name ist Leang (Höhle)
Tjakondo. Wir nennen sie die „obere Tjakondohöhle“ , weil wir
weiter unten im Wald eine zweite, gleichfalls früher bewohnte
Höhle auffanden, deren Namen wir nicht ermitteln konnten und